Physical
Staffel 3, Apple TV+


Dass Sheila Rubin es schaffen wird, war von der ersten Staffel an klar. Dort war schon zu sehen, wie sie in Zukunft als erfolgreiche Fitness-Unternehmerin im TV auftreten wird.
Die Frage war immer: Welchen Preis muss sie für ihren Erfolg bezahlen. Und gelingt es ihr, dank Aerobic ihre massiven Persönlichkeitsprobleme zu heilen?
In der dritten und letzten Staffel scheint sie auf dem besten Weg dazu. Ihre Bulimie ist unter Kontrolle, die selbstzerstörerische Stimme im Kopf verstummt. Ihr Geschäft mit ihrer Freundin Greta läuft gut.
Bis eine Konkurrentin auftaucht, die ihr nicht nur unternehmerisch, sondern vor allem wieder psychisch Probleme bereitet. Sheila erleidet einen Rückfall, der ihre Karriere zu zerstören droht und dazu führt, dass sie sich mit ihrer Freundin heillos zerstreitet.
Aber «Physical», obwohl immer mehr Psychodrama als Komödie, endet nicht in einer düsteren Note. Das Blatt wendet sich noch einmal, auch wenn man den Schluss nicht gerade als Happy End bezeichnen kann. Schade einzig, dass die Geschichte etwas gar überhastet zu Ende erzählt wird.
Sex Education
Staffel 4, Netflix


Mit der vierten Staffel heisst es Abschied nehmen von Otis, Maeve, Eric und all den anderen Teenager:innen, die mit den Irrungen und Wirrungen des Erwachsenwerdens ringen.
Es ist ein Abschied voller Freude und Wehmut, den uns die Serie bereitet. Man lässt nicht gerne los.
Doch zuvor begleiten wir die Protagonist:innen ein letztes Mal auf ihrem Weg. Otis sieht sich mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Zuhause herrscht Chaos, in der neuen Schule hat seine Sexklinik Konkurrenz und die Fernbeziehung mit Maeve ist kompliziert.
Maeve wiederum es geniesst zwar, dass sie sich dem Schreiben widmen kann, hat aber wenig Erfolgserlebnisse. Und Eric gewinnt schnell neue Freund:innen, hat aber einen grossen Krampf mit der Religion und Gott.
Im Staffelfinale werden alle Erzählstränge aufgelöst. Manche finden diese Enden zu versöhnlich. Andere stören sich daran, dass nicht allen Figuren das grenzenlose Glück winkt. Für mich hat der Schluss genau die richtige Mischung aus Freude und Schmerz getroffen, die zur Serie passt.
Star Trek: Strange New Worlds
Staffel 2, Paramount+


Wie in der ersten Staffel, hält «Strange New Worlds» wieder am etwas altbackenen Erzählmuster fest: eine Episode = ein Abenteuer für die Enterprise und ihre Crew.
Das funktioniert erneut sehr gut. Die ersten Episoden der neuen Staffel sind unterhaltsam und spannend wie gewohnt.
Doch mit zwei Episoden in der zweiten Hälfte liefert die Serie absolute Highlights. Für mich, der wenig mit Animationen anfangen kann, völlig überraschend war, wie genial witzig die Crossover-Episode mit «Star Trek: Lower Decks» gelungen ist.
Und in «Subspace Rhapsody» wird die Crew der Enterprise von unkontrollierbaren Gesangsanfällen geplagt, die sich nur mit einem gloriosen Musical-Finale beenden lassen. Das macht der Crew offenbar gewaltig Spass und auch als Zuschauer:in möchte man mittanzen auf der Kommandobrücke.
Leider liegt zwischen den beiden Highlights die schlechteste Episode. Dafür entschädigt das Staffelfinale mit einer spannungsgeladenen Episode und einem Cliffhanger, der sich gewaschen hat.
Auf der Watchlist

Ahsoka (Staffel 1, Disney+)

The Wheel of Time (Staffel 2, Prime Video)

Liebes Kind (Mini-Serie, Netflix)
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