The Truth About the Harry Quebert Affair
Mini-Serie, Sky Show


Zwei Namen gaben den Ausschlag, die fünf Jahre alte Serie anzuschauen, die seit kurzem neu auf Sky Show zu sehen ist: Joël Dicker und Jean-Jacques Annaud.
Dicker hat die Vorlage geschrieben. Dass das Buch eines Schweizer Autors durch eine US-amerikanische Produktionsfirma als Serie umgesetzt wird, kommt nicht alle Tage vor. Dass zudem ein renommierter Regisseur wie Annaud mit dabei war, klang auch vielversprechend.
Aber leider versprach ich mir etwas zu viel und es lag sowohl an Dickers Vorlage, wie auch an Annauds Umsetzung.
Annaud hat das Mass nicht gefunden, den 700-seitigen Roman umzusetzen und verliert sich in schönen Landschaftsaufnahmen, verzichtbaren Szenen und unnötigen Dialogen. Zehn fast einstündige Episoden sind definitiv zu lang.
Dickers Geschichte lässt sich zwar an wie ein reichhaltig ausgestatteter Krimi, der mit vielen Figuren auf zwei Zeitebenen clever spielt. Doch irgendwann wird es etwas zu bunt mit der x-ten waghalsigen Wendung, die die Geschichte nimmt, um auf eine neue Spur zu lenken, die sich auch als falsch herausstellt.
Wenig hilfreich dabei sind aus meiner Sicht die beiden Protagonisten. Patrick Dempsey hat auch ohne Arztkittel vor allem die Aura eines Schönlings. Sein jüngerer Mitspieler wirkt dafür unreif und etwas bubihaft.
Upload
Staffel 3, Prime Video


Ich war bis jetzt sehr angetan von «Upload». Eine romantische Komödie mit Sci-Fi-Touch und etwas Nervenkitzel bot eine ungewohnte und unterhaltsame Mischung.
Die dritte Staffel verliert sich aber in wenig packenden Liebeswirrungen, anstatt die Handlung voranzutreiben. Erst gegen Schluss nimmt sie wieder Fahrt auf.
Die beiden Hauptfiguren Nathan und Nora sind endlich ein richtiges Paar im Diesseits, nachdem Nathan aus dem digitalen Jenseits in einen neuen Körper heruntergeladen wurde.
Zwei Dinge umtreiben die beiden: Einerseits wollen sie die dunklen Machenschaften der Firmen aufdecken, die mit dem Upload-Geschäft skrupellos Geld machen wollen. Andererseits ist die Download-Technologie noch fehleranfällig und Nathans Kopf könnte jederzeit explodieren.
Die Romanze und den Thriller mit dreckigen Firmengeschäften treibt die dritte Staffel zu Beginn voran. Dann wird der Thriller auf Eis gelegt und der Plot driftet ab in Eifersüchteleien zwischen Dies- und Jenseits.
Diesen Durchhänger mögen auch die anderen Nebenplots nicht wettzumachen. Dank des Cliffhangers schreibt man die Serie nicht endgültig ab, sondern gibt einer vierten Staffel wohl noch einmal eine Chance.
Lessons in Chemistry
Mini-Serie, Apple TV+


Vieles ist äusserst ansprechend in dieser 50er-Jahre Emanzipationsgeschichte mit einem deftigen Schuss melancholischer Romantik. Da sind die pastellfarbenen Setdesigns und die schmucken Kleider. Eine ungemein einnehmende Hauptfigur, die sich gegen alle Widerwärtigkeiten der Zeit durchzusetzen weiss, und eine herzerwärmende Liebesgeschichte.
Manchmal ist das ein bisschen dick aufgetragen. «Lessons in Chemistry» beschert einem ein wunderschön inszeniertes Wechselbad der Gefühle, das aber immer auf einer positiven Note endet. Dann wirkt die Serie etwas konstruiert.
Aber das kann und sollte man ihr verzeihen. Es ist bald Weihnachten. Da darf man sich eine sehr gelungene Wohlfühlgeschichte gönnen, und sich einfach daran erfreuen.
Die Chemikerin Elizabeth Zott auf ihrem Weg zu begleiten, ist eine entzückende Reise – alles in allem. Denn ihr Weg ist gesäumt von vielen Rückschlägen und einer grossen Tragödie.
Er führt von einem Labor, das sie verlassen muss, weil sie schwanger wird, in ein Fernsehstudio. Hier wird Elizabeth zum Star einer Kochshow trotz ihrer ziemlich hölzernen Persönlichkeit. Denn sie vermittelt den Frauen das, was sie auch für sich immer mehr erarbeitet hat: Ein Selbstwertgefühl, das weit über die Küche hinausreicht.
Auf der Watchlist

Doctor Who 60th Anniversary Specials (Mini-Serie, BBC / Disney+)

Odio il Natale / I Hate Christmas (Staffel 2, Netflix)

The Crown (Staffel 6, Netflix)
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