

Disney+ (Mini-Serie, 9 Episoden à 55 Min.)
Kaum eine Band prägte die moderne Musik so wie die Beatles. Ob man ihre aktive Zeit erlebte oder nicht, an den Urvätern der Popmusik führt kein Weg vorbei. Selbst jene, die bei der ewigen Frage «Beatles oder Rolling Stones? » die Stones bevorzugen, müssen das anerkennen.
Wer den Aufstieg der vier Jungs aus Liverpool genau verfolgen will, hat jetzt die Chance dazu. «The Beatles Anthology» erzählt ihre Geschichte in ihren eigenen Worten so ausführlich wie nie zuvor.

Die ursprüngliche Doku neu restauriert
Wobei das nicht ganz stimmt. Fans der Fab Four wissen, dass die Anthology vor dreissig Jahren erstmals erschien. Von 1995 bis 2003 erschienen drei Doppel-CDs, eine zehnstündige Doku und ein Buch.
Was jetzt bei Disney+ zu sehen ist, ist die von Peter Jackson restaurierte Version der ursprünglichen Doku. Dazu kommt ein neunter Teil, der Paul, George und Ringo bei den Arbeiten zur Anthology in den Jahren 1994-95 zeigt.

Jackson veröffentlichte schon vor vier Jahren altes Filmmaterial der Beatles neu. «The Beatles: Get Back» (ebenfalls auf Disney+) war ein neuer Zusammenschnitt der «Let-It-Be»-Filmaufnahmen. Die Doku begleitet die Beatles bei der von Streit geprägten Arbeit im Studio an ihrem letztveröffentlichten Album.
Leicht verklärt, aber dennoch ehrlich
Die Anthology erreicht nicht ganz die Intensität von «Get Back», wo man den spannungsgeladenen Auflösungsprozess der Beatles hautnah erlebt. Dafür bietet die Doku einen tiefen Einblick in die Karriere von John, Paul, George und Ringo.
Die Pilzköpfe erzählen von ihrer Herkunft, ihrer Beziehung zueinander, ihren musikalischen Inspirationen, Ansprüchen und Differenzen und wie sich ihr Leben anfühlte, wenn sie bei jedem öffentlichen Auftritt einer kreischenden Masse gegenüber standen.

Manchmal kommt zwar der Verdacht auf, dass Paul, George und Ringo (John, der 1980 starb, ist nur auf Archivmaterial zu sehen und zu hören) etwas zu verklärt auf die Beatles zurückblicken. Aber die Doku verkommt nicht zur Hagiografie. Die Probleme untereinander werden spürbar. Trotzdem versichern sie immer wieder, dass sie sich grundsätzlich alle liebten.
Eine Fülle von Material mit seltenen Fundstücken
Auf jeden Fall erlebt man in «The Beatles Anthology 2025» alle Stationen der Band von ihren Ursprüngen im Liverpooler Cavern Club, im Hamburger Star-Club über die Stadionauftritte in den USA bis zur Auflösung der Band Anfang 1970. Und das mit einer Fülle von Filmmaterial, darunter auch Aufnahmen, die man selten zu sehen bekommt.
Dass so viel Material zur Verfügung stand, ist Neil Aspinall zu verdanken. Er begann als Fahrer der Band und managte die Beatles nach dem Tod von Brian Epstein. Aspinall begann gleich nach der Trennung der Band alles Ton- und Filmmaterial zu sammeln, dessen er habhaft werden konnte.

Schon damals hatte er die Idee, eine Doku daraus zu machen. Es dauerte jedoch ein Vierteljahrhundert, bis die Vier (Yoko Ono anstelle von John Lennon) ihr Einverständnis gaben. «The Beatles Anthology» wurde zur ultimativen Chronik über die bedeutendste Band der frühen Popgeschichte.
Besetzung: John Lennon | Paul McCartney | George Harrison | Ringo Starr | George Martin | Neil Aspinall
Genre: Doku | Musik
GB, 2025











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