Åremorden (Staffel 1) – Ein «Tatort» aus dem hohen Norden

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Serienposter mit Schriftzug. Porträt einer Frau, Seitenansicht, vor einer Winterlandschaft. Rechts ein Mann, der im Schnee stapft.
3 von 5 Sternen

Läuft bei: Netflix (1 Staffel, 5 Episoden à 45 Min.)

In Åre liegt viel Schnee, die Tage sind kurz, die Nächte lang und dunkel. Dennoch entspricht der schwedische Krimi «Åremorden» (Die Åre-Morde) nicht dem, was man von Nordic Noir erwartet. Dafür sind die Figuren zu wenig soziopathisch, die Morde zu wenig brutal und das gesamte Umfeldzu bieder.

Kein Vergleich mit Wallander oder Millennium

Viveca Sten, die Autorin der Buchvorlagen, bemüht sich, ihre Figuren mit Problemen zu beladen und aktuelle Themen einzuflechten – ganz im Stil des Nordic Noir. Aber das bleibt alles sehr oberflächlich. Die düstere Tiefe der Wallander-Romane von Henning Mankell oder der Millennium-Reihe von Stieg Larsson erreicht sie nicht.

So umweht die Polizistin Hanna Ahlander (Carla Sehn) das Geheimnis, was sie überhaupt nach Åre bringt. Fest steht nur, dass sie eine Auszeit von ihrem Job in Stockholm genommen hat, vermutlich nicht ganz freiwillig.

Eine Frau in ihrem Auto zeigt einem Mann, der neben dem Auto steht, einen Ausweis.
Die erste Begegnung. Hanna (Carla Sehn) wird von Daniel (Kardo Razzazi) angehalten, weil sie in der falschen Fahrtrichtung in eine Einbahnstrasse gefahren ist. © Netflix
Eine Frau verschwindet, ein Mann wird zerstückelt

Ihr Kollege Daniel Lindskog (Kardo Razzazi) von der Polizei in Åre hat ein anderes Problem. Gerade Vater geworden, stellt er den Beruf über seine Familie. Ein Polizistenklischee, das man schon oft, zu oft, gesehen hat.

Als eine junge Frau ermordet wird, bietet Hanna der Polizeichefin von Åre ihre Dienste an. Diese nimmt dankbar an, weil die Dienststelle chronisch unterbesetzt ist. Gemeinsam mit Daniel macht sich Hanna auf die Suche nach dem oder der Täter:in.

Eine Mann und eine Frau in einer verschneiten Landschaft hinter einem blauweissen Absperrband.
Nachdem Hanna und Daniel erfolgreich einen Fall gelöst haben, beschliesst sie, in Åre zu bleiben. © Netflix

Dieser Fall beschäftigt die beiden in den drei ersten Episoden. In zwei weiteren müssen sie einen Mord aufklären, bei dem die Leiche zerstückelt aufgefunden wird.

Wie ein «Tatort», aber mit viel mehr Schnee

Die Fälle folgen den üblichen Wendungen eines Krimis, bis der oder die Täter:in am Ende überführt wird. Wie erwähnt, wird das Ganze immer mit einer gesellschaftlichen Debatte garniert.

Einmal geht es um Menschenhandel, das andere Mal um häusliche Gewalt und ein Polizist, der seine Homosexualität verschweigt, kommt auch vor. Aber vertieft werden die Themen nicht wirklich.

Hundeschlitten im Schneegestöber.
Åre ist einer der bekanntesten Wintersportorte Schwedens. Man kann nicht nur Ski fahren und langlaufen, sogar Hundeschlittenfahrten werden angeboten. © Netflix

In der Anmutung ist «Åremorden» dem «Tatort» sehr ähnlich und damit – auch wenn ich jetzt einigen Fans auf die Füsse trete – nur Dutzendware. Einfach mit viel mehr Schnee und tieferen Temperaturen. Kann man sich aber antun. Gerade als Tatort-Fan, wenn der mal Sendepause hat.

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5 Stimmen

Besetzung: Carla Sehn | Kardo Razzizi | Charlie Gustafsson | Francisco Sobrado | Pia Johansson | Maxida Märak | Cecilia Forss
Genre: Krimi | Drama
SWE, 2025

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