Star Trek: Picard (Staffel 3) – Das letzte Abenteuer der «Next Generation»

Serienposter mit Schriftzug. Die Hauptfiguren der Serie in Porträts. Picard darüber grösser. Im Hintergrund ein Raumschiff.
4 von 5 Sternen

Läuft bei: Prime Video / Paramount+ (3 Staffeln, 30 Episoden à 50 Min.)

Star Trek: Picard (Staffel 2) – Jean-Luc auf Zeitreise (ins Ich)

In der dritten und finalen Staffel findet «Star Trek: Picard» endlich seine Bestimmung. Sie wird zur gelungenen Nostalgieveranstaltung für die Fans von «Star Trek: Next Generation» (TNG).

Die beiden ersten Staffeln von Picard waren zwar unterhaltsam. Aber wirklich überzeugend darzulegen vermochten sie nicht, weshalb man Admiral Picard 20 Jahre nach seinem Austritt aus der Sternenflotte aus dem Ruhestand holt.

Auf zum letzten Familientreffen

Vielleicht war das auch die Erkenntnis des Studios. Mit dem mittlerweile über 90-jährigen Picard (in der Storytimeline, Darsteller Patrick Stewart ist aber auch schon 82) liess sich keine langfristige Serie aufbauen. «Star Trek: Picard» kam bei den alten TNG-Fans gut an. Aber gleichzeitig eine neue, jüngere Fangemeinde aufzubauen, funktionierte wohl weniger.

Die alte TNG-Crew ergänzt um drei Neulinge auf der Kommandobrücke eines Raumschiffs.
Die ganze TNG-Crew versammelt sich für die letzte Staffel. Ergänzt um Seven of Nine (Jeri Ryan) und Raffi Musiker (Michelle Hurd), die schon in den ersten beiden Picard-Staffeln zu sehen waren. Neu dabei Jack Crusher (Ed Speelers), der sich als Picards Sohn entpuppt. © Paramount+

Weshalb es Sinn macht, die Serie abzuschliessen mit einem Finale, in dem das gesamte Brückenpersonal der Enterprise D sich zu einem letzten grossen Abenteuer zusammenfindet. Das beschert den TNG-Fans einen emotionalen und befriedigenden Abschied.

Picard und Riker auf Rettungsmission

Es geht dieses Mal um nichts Geringeres, als die gesamte Sternenflotte und die Föderation der Planeten vor dem Untergang zu retten. Jean-Luc Picard erhält einen Notruf von Beverly Crusher (Gates McFadden), der ehemaligen Schiffsärztin der Enterprise.

Eine Frau und ein junger Mann vor einer Türe auf einem Raumschiff.
Beverly Crusher (Gates McFadden) verschwieg Picard jahrzehntelang, dass er einen Sohn hat. © Paramount+

Gemeinsam mit William Riker (Jonathan Frakes, der auch wieder bei ein paar Episoden Regie führte) macht sich Picard auf. Sie retten Crusher und deren Sohn Jack, nachdem sie die USS Titan unter falschem Vorwand zu einer Kursänderung veranlasst haben.

Die Titan wird von einem anderen Schiff angegriffen. Die Shrike unter dem Kommando von Captain Vadic verlangt die Auslieferung von Jack Crusher. Da sich mittlerweile herausgestellt hat, dass Jack Picards Sohn ist, weigert sich der Admiral.

Changelings wollen Rache

Mit Mühe und Not entkommt die Titan. Damit ist das Abenteuer aber noch nicht vorbei. Picard hat entdeckt, dass Changelings die ganze Starfleet unterwandert haben und anlässlich einer grossen Feier, bei der die ganze Flotte zusammentrifft, die Starfleet und damit auch die Föderation zerstören wollen.

Eine Frau in schwarzer Kleidung umgeben von düsteren schwarzen Figuren mit ausserirdischen Gesichtszügen.
Fiese Bösewichtin: Die Changeling Vadic mit ihrer unfreundlichen Besatzung will Jack Crusher entführen. © Paramount+

Um das zu verhindern, braucht Picard die Hilfe seiner ehemaligen TNG-Crew. Neben Riker und Crusher stossen der Klingone Worf (Michael Dorn), Rikers Ehefrau Deanna Troi (Marina Sirtis), Geordi La Forge (LeVar Burton) und Data (Brent Spiner) dazu.

Man kann sich ausmalen, wie das ausgehen wird. Es dürfte aber wenig überraschen, dass das Ende der Starfleet und der Föderation noch nicht gekommen ist. Natürlich sind viele Hindernisse zu überwinden mit der Rettung in letzter Sekunde.

Ein würdiges Ende – und ein Neuanfang?

Aber weil die Staffel auch so was ist wie ein Familientreffen, wird oft und gerne über die Familie sinniert. Über die richtige Familie, die Picard so unerwartet gefunden hat. Und über die Sternenflotte, die immer wieder als Familie angeführt wird. Egal, feiern können am Ende alle.

Eine junge Frau und ein junger Mann vor einer Anzeigetafel. Sie tragen das Abzeichen der Sternenflotte.
Family-Business: An Bord der USS Titan ist nicht nur Picards Sohn Jack, sondern auch die Pilotin Sidney La Forge, Tochter von Gordi La Forge. © Paramount+

Die Geschichte der TNG-Crew findet damit einen gelungenen und würdigen Abschluss. Allerdings lässt eine der allerletzten Szenen eine Hintertür offen für weitere Star Trek Abenteuer mit anderen Hauptfiguren. Ich bin aber skeptisch, ob das angetönte Spin-Off wirklich auf grosses Interesse stossen würde.

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0 Stimmen

Besetzung: Patrick Stewart | Michelle Hurd | Jeri Ryan | Brent Spiner | Jonathan Frakes | Ed Speleers | Gates McFadden | Todd Stashwick | Ashlei Sharpe Chestnut | Joseph Lee | Michael Dorn | Marina Sirtis | Amanda Plummer | LeVar Burton | Orla Brady
Serie entwickelt von: Kirsten Beyer | Michael Chabon | Akiva Goldsman
Genre: Science-Fiction | Abenteuer
USA, 2023

1923 (Staffel 1) – Ein amerikanisches Blut- und Bodendrama

Serienposter mit Schriftzug. Ein Mann mit Cowboyhut und eine Frau stehen an einem Holzzaun. Er hat die Hand auf ihre Schulter gelegt.
3 von 5 Sternen

Läuft bei: Paramount+ (1 Staffel, 8 Episoden à 60 Min.)

Mein erster Anlauf, mich mit der Rancherdynastie der Duttons auseinanderzusetzen, verlief im Sand. Die Bemühungen von Kevin Costner als Familienoberhaupt um den Erhalt der «Yellowstone»-Ranch, die seit über 100 Jahren in Familienbesitz ist, waren zu wenig interessant. Nach ein paar Episoden klinkte ich mich aus.

Warum nicht einfach «Bonanza» wiederholen?

Die Serie wirkte aus der Zeit gefallen. Weshalb braucht es heute noch eine Geschichte über Viehzüchter? Man hätte ja einfach «Bonanza» wieder ins Programm setzen können. Da gab’s alles schon mal: Rinder, Pferde, Cowhands, die damals noch Cowboys hiessen, Revolver und Gewehre.

Aber ich gehöre offenbar zu einer Minderheit. «Yellowstone» ist äusserst erfolgreich mit bislang fünf Staffeln und diversen Spin-offs wie jetzt «1923». Wohl weil es eben nicht nur um Viehzucht geht, sondern um Familiengeschichte. Die Dynastie als Topos hat auch ausserhalb des Western eine reiche Geschichte.

Ein älteres Paar steht in der Natur. Er hält einen Stock.
Noch eine Nummer grösser als die vorherigen «Yellowstone»-Darsteller:innen: Harrison Ford und Helen Mirren als Dutton-Patriarch und -Matriarchin. © Paramount+

Dass ich mich doch nochmal an die Duttons heranwagte, liegt nur an Helen Mirren und Harrison Ford. Wenn zwei Stars wie sie auftreten, kann man nicht widerstehen.

Pseudophilosophieren am Lagerfeuer

Allerdings ist es auch ihnen nicht gelungen, mich mit dem Neo-Western zu versöhnen. Mir sträuben sich einfach zu sehr die Nackenhaare, wenn der Patriarch Jacob Dutton (Harrison Ford) am Lagerfeuer pseudophilosophischen Stuss erzählt, um zu rechtfertigen, weshalb er gerade ein paar Männer gelyncht hat.

Jacob faselt von gierigen Menschen, die anderen etwas wegnehmen wollen, was sie erschaffen haben. Das sei in jeder Zivilisation so gewesen, von Rom bis nach Jerusalem und dagegen müsse man sich mit allen Mitteln wehren. Was er wohlweislich vergisst zu erwähnen: Seine Ranch steht auf dem Land, das einst Indigenen gehörte, und gierige Weisse, seine Familie, an sich gerissen haben.

Zwei Männer stehen sich auf der Strasse gegenüber und blicken sich hasserfüllt an.
Banner (Jerome Flynn) legt sich mit Jacob Dutton an und büsst das mit einem Strick um den Hals. © Paramount+

Diese Blut- und Bodenideologie geht mir einfach zu sehr gegen den Strich. Es kostet mich viel Überwindung, darüber hinwegzusehen und andere Aspekte wohlwollend zu betrachten, die die Serie durchaus auch auszeichnen.

Immerhin: Starke Frauenfiguren

Etwa starke Frauenfiguren: Da ist nicht nur Helen Mirren als Jacobs Frau Cara, die sich weder von ihrem Mann noch sonst von einem Cowboy etwas sagen lässt, sondern ihre Meinung durchsetzt. Noch interessanter ist Alexandra (Julia Schlaepfer).

Sie ist eine quirlige englische Lady, die mit einem Jäger durchbrennt, statt einen langweiligen Earl zu heiraten. Der Jäger ist Spencer Dutton, der Neffe von Jacob und Cara, der nach dem Ersten Weltkrieg nach Afrika ging. Alexandra nimmt in keiner Situation ein Blatt vor den Mund, ist witzig und macht Spencer verständnisvoll, aber bestimmt klar, dass sie keine Lust hat, sich mit seinem Kriegstrauma rumzuschlagen.

Ein Mann mit nacktem Oberkörper paddelt in einem Holzboot. Eine nur mit Unterwäsche bekleidete Frau sitzt darin.
Die ganz andere und eigentlich bessere Geschichte: die abenteuerliche Liebe zwischen Spencer Dutton (Brandon Sklenar) und Alexandra (Julia Schlaepfer). © Paramount+

Der ganze Erzählstrang, der sich in Afrika abspielt, bietet nicht nur eine willkommene Abwechslung zur Cowboywelt von Montana. Es ist auch die unterhaltsamere und abenteuerlichere Geschichte, in der ein paar hübsche Boshaftigkeiten sowohl gegen Brit:innen als auch gegen Amerikaner:innen platziert werden.

Die indigene Geschichte – nur ein Feigenblatt?

Was auch nicht fehlen darf in einem Neo-Western, ist der Aspekt der Indigenen. Hier ist es eine junge Frau, Teonna (Aminah Nieves), die in eine Regierungsschule zwangseingewiesen wurde. Die Schule wird von gewalttätigen, sadistischen Nonnen und Priestern geführt, die ihre Schützlinge grausam quälen.

Das macht wütend, schildert wohl historisch akkurat, was jungen indigenen Frauen damals widerfahren ist. Aber bis zum Schluss der ersten Staffel wird nicht klar, ob und wie Teonnas Geschichte zu den Duttons gehört. Deshalb wirkt sie ein wenig wie ein Feigenblatt, weil eben modernes Storytelling über diese Ära nach diversen Figuren verlangt. Abschliessend kann man das erst nach der zweiten Staffel beurteilen.

Ein indigener Mann mit Hut und eine junge Indigene stehen vor einem Hütteneingang.
Teonna (Amina Nieves) flieht aus der Schule und findet bei Hank (Michael Greyeyes) Unterschlupf. © Paramount+
Warten auf die zweite Staffel – und Jacob Duttons Abgang

Wie überhaupt kein einziger Plot der Geschichte über die Duttons in der ersten Staffel abgeschlossen wird. Das frustriert, auch wenn Taylor Sheridan, der Autor der «Yellowstone»-Reihe, schon zu Beginn angekündigt hat, dass «1923» auf 20 Episoden ausgelegt ist.

Ob ich mir die zweite Staffel zumuten werde? Wahrscheinlich schon. Was mit Teonna, Spencer und Alexandra passiert, das möchte ich noch erfahren. Jacob dagegen wird es wohl eh nicht mehr lange machen. Er hat jetzt schon oft darüber sinniert, wie alt er sei. Also kann er hoffentlich nicht mehr allzu viel ideologischen Bullshit absondern.

PS: Wer einen wirklich gelungenen Neo-Western sehen will – den gibt es auch: «The English». Inszeniert von einem Briten und von A bis Z überzeugend.

Wie viele Sterne gibst du «1923» (Staffel 1)?
12 Stimmen

Besetzung: Helen Mirren | Harrison Ford | Brandon Sklenar | Julia Schlaepfer | Jerome Flynn | Darren Mann | Isabel May | Aminah Nieves | Brian Geraghty | Michelle Randolph | Caleb Martin | Robert Patrick | Timothy Dalton
Serie entwickelt von: Taylor Sheridan
Genre: Western | Drama
USA, 2022

The Good Fight (Staffel 6) – Die ultimative Serie der Trump-Ära sagt Goodbye

Serienposter mit Schriftzug. Zwei Frauen. Eine Frau im roten Mantel und Sonnenbrille hält eine Sonnenblume in der Hand.

Läuft bei: Paramount+ / Disney+ (Staffel 1-5, 50 Episoden à 45 Min.) / Amazon (Staffel 1-3)

The Good Fight (Staffel 5) – Covid, Cancel Culture und der Sturm aufs Kapitol

Diese Besprechung enthält Spoiler

So wie sie begann, endet die Serie: mit Donald Trump. In der ersten Episode von «The Good Fight» verfolgte Diane Lockhart (Christine Baranski) ungläubig, wie der Popanz mit orangen Haaren als US-Präsident vereidigt wird.

Die Serie, die den Niedergang der USA begleitete

Fünf Jahre später blicken Diane und Liz Reddick (Audra McDonald) entsetzt auf einen Fernsehschirm. Trump steht am Rednerpult. Er verkündet seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen 2024 und feiert das mit lächerlichen Tanzbewegungen. Im Abspann fliegt der Fernsehbildschirm, der das Ereignis zeigt, in die Luft.

Zwei Frauen mit entsetzem Blick und offenem Mund.
«The End of Everything» heisst die letzte Episode, in der Trump zum Entsetzen von Diane (Christine Baranski) und Liz (Audra McDonald) verkündet, dass er wieder Präsident werden will. © Paramount+

Kein Happy End. Optimismus ist in den USA fehl am Platz. Das Land hat einen Niedergang erlebt, den das Showrunner-Paar Michelle und Robert King kontinuierlich in ihre Serie eingewoben hat.

Chaos und Gewalt auf den Strassen

Polizeigewalt gegen Schwarze, Putins Einflussnahme auf die Wahlen, Fake News, das Versagen in der Covid-Krise, der Sturm aufs Kapitol – all diese Themen und viele mehr tauchten in der Serie auf. «The Good Fight» ist eine der wenigen, wenn nicht die einzige Serie, die festhielt, wie die USA unter Trump zerfielen.

Die letzten beiden Staffel spielten zwar in der Ära Biden. Das war für die Serie aber kein Anlass, die Tonalität zu wechseln. Im Gegenteil. In der sechsten und finalen Staffel herrscht Gewalt auf der Strasse. «White Supremacy»-Aktivist:innen marschieren auf und skandieren «You will not replace us».

Eine Frau kniet am Boden. Im Hintergrund aufgebrachte Protestierende und Polizisten.
Der neue Alltag: Auf dem Weg ins Büro muss sich Diane durch den Protestzug von Rassisten durchkämpfen. © Paramount+
Selbstjustiz, weil das System versagt

Die Protagonist:innen der Serie nehmen das seltsam gelassen zur Kenntnis. Es scheint, als gehöre dieses Bild für sie schon zum Alltag in den USA. Erst als die Anwaltskanzlei durch Scharfschützen beschossen wird, wird ihnen langsam mulmig.

Die Gewalt der Rassisten sorgt auch auf der Gegenseite für eine härtere Gangart. Jay (Nyambi Nyambi), der Ermittler der Anwaltskanzlei, kommt in Kontakt mit einer Gruppierung von Schwarzen, die sich «The Collective» nennt.

Ein Mann und eine Frau sitzen auf zwei Stühlen und unterhalten sich.
Jay (Nyambi Nyambi) will für Renetta (Phylicia Rashad) arbeiten, die «The Collective» anführt. © Paramount+

Die Untergrundtruppe verfolgt Rassisten, sperrt sie ein und deportiert sie in die Antarktis – ohne rechtskräftige Urteile. Als Legitimation für diese Selbstjustiz führen sie das Versagen des Rechtsstaates an. Jay wird sich ihnen anschliessen. Er wolle etwas verändern, sagt er. Die Arbeit der Anwaltskanzlei bewirke nichts.

Ein Fünkchen Hoffnung

Auch Diane zweifelt an ihrem Job. Sie fühle sich wie in einem Hamsterrad, sagt sie. Alles, was in den letzten 50 Jahren an Fortschritt erreicht wurde, müsse man wieder neu erkämpfen. Als Beispiel führt sie den Entscheid des Obersten Gerichts zur Abtreibungsfrage an.

So ganz defätistisch mag die Serie dann doch nicht enden. Ein bisschen Hoffnung lässt sie aufkeimen. Marissa (Sarah Steele) heiratet. Carmen Moyo (Charmaine Bingwa) will Jay nicht in den Untergrund folgen, sondern legal weiterkämpfen.

Zwei junge Frauen sitzen auf einer Treppe in einem Büro.
Carmen (Charmaine Bingwa) und Marissa (Sarah Steele) werden getrennte Wege gehen. © Paramount+
Eine Anwaltsserie als Zeitdokument

Auch Diane schmeisst vielleicht nicht alles hin. Es tut sich ein Türchen auf für einen neuen Job in Washington. Sie könnte die Führung einer reinen Frauenanwaltsfirma übernehmen. Ob sie die Kraft findet, weiterzumachen, bleibt allerdings offen.

Aber eben: All das ist überschattet von Trumps Ankündigung, dass er wieder Präsident werden will. Als Mahnung steht im Abspann «This all happened». Was unterstreicht, dass die Serie sich selber bei aller Fiktion auch als Zeitdokument versteht. Das kann man gelten lassen.

Die Umfrage ist beendet

Wie viele Sterne gibst du «The Good Fight» Staffel 6?
4 Stimmen

Besetzung: Christine Baranski | Audra McDonald | Sarah Steele | Nyambi Nyambi | Michael Boatman | Charmaine Bingwa | Andre Braugher | John Slattery | Alan Cumming | Gary Cole
Serie entwickelt von: Robert King | Michelle King | Phil Alden Robinson
Genre: Krimi | Drama
USA, 2022

Star Trek: Strange New Worlds (Staffel 1) – They boldly go, again

Läuft bei: Paramount+ (1 Staffel, 10 Episoden à 45 Min.)

Nach den Ereignissen auf dem Planeten Boreth («Star Trek: Discovery» 2. Staffel) nimmt Captain Christopher Pike (Anson Mount) eine Auszeit. Er versucht damit klarzukommen, dass er seine Zukunft, seinen eigenen Tod gesehen hat.

Spock muss die Verlobung abkürzen

Doch Starfleet gewährt ihm nur eine kurze Pause. Pike muss eine Rettungsmission übernehmen. Seine erste Offizierin Una Chin-Riley (Rebecca Romijn) ist bei einer «First Contact»-Mission verschwunden.

Auch andere Crewmitglieder müssen ihren Urlaub abbrechen. Science-Officer Spock (Ethan Peck) erhält den Marschbefehl mitten in der Verlobungszeremonie mit seiner Freundin T’Pring (Gia Sandhu).

Aufbruch in gefährliche Abenteuer

Die Unterhaltsarbeiten an der USS Enterprise sind noch nicht ganz abgeschlossen, als die Crew mit dem Raumschiff aufbricht, um Una zu retten. Mit an Bord sind vertraute Namen, wenn auch neue Gesichter: etwa Cadet Nyota Uhura (Celia Rose Gooding) oder Nurse Christine Chapel (Jess Bush).

Diese Mission ist der Auftakt zu einer fünfjährigen Expedition der Enterprise in den tiefen des Weltraums. Weitere Abenteuer folgen, bei denen Pike und seine Crew einem zerstörerischen Kometen, Plasma-Wesen, den brutalen Gorn, den kriegerischen Romulanern und vielen anderen Gefahren begegnen.

Die Brücke der Enterprise
Anson Mount: Captain Christopher Pike
Rebecca Romijn: Una Chin-Riley, Number One
Ethan Peck: Spock, Science Officer Spock Gia Sandhu: T'Pring
Celia Rose Gooding: Cadet Nyota Uhura
Christina Chong: La'an Noonien-Singh
Melissa Navia: Erica Ortegas, Lt. Erica Ortegas
Jess Bush: Nurse Christine Chapel
Babs Olusanmokun: Dr. M'Benga
Pike and Burnham in Star Trek: Discovery
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Einschätzung

«Star Trek: Strange New Worlds» überrascht. Nicht durch neue Erzählungen, Charaktere oder Technologien. Nein, die Serie überrascht, weil sie in die traditionelle Serienwelt zurückkehrt, wie es die Originalserie pflegte.

Zurück zu traditionellen Episodengeschichten

Im Gegensatz zu den neueren Star Trek Serien wie «Picard» und «Discovery», die wie heute üblich einen Erzählbogen über eine gesamte Staffel spannen, erzählt «Strange New Worlds» Episode für Episode eine neue Geschichte.

Das schliesst nicht aus, dass sich einzelne Plots über die ganze Staffel spannen. Spocks Beziehung zu seiner Verlobten T’Pring etwa, die den Halbvulkanier, Halbmenschen vor die Frage stellt, was oder wer er ist.

Uhura zweifelt noch an Starfleet

Cadet Nyota Uhura (Celia Rose Gooding) hat gerade eben erst ihre Ausbildung abgeschlossen und absolviert ihren ersten Einsatz auf der Enterprise. Sie ist sie eigentlich gar nicht so sicher, ob die Starfleet wirklich ihre Welt ist.

Und natürlich Pikes Dilemma, dass er Ort und Zeit seines Todes erfahren hat. Er ringt mit der Frage, ob diese Zukunft wirklich unausweichlich ist.

Wie früher einmal pro Woche in ferne Galaxien – macht Spass

Das alles macht Spass: Mal wieder eine Serie, die man nicht bingen muss, sondern einmal pro Woche schauen kann. Man muss auch kein Trekkie sein, um die Serie zu geniessen. Einsteiger:innen in die Welt der Enterprise finden sich schnell zurecht.

Dennoch ein bisschen Einordnung, wo wir uns im Star Trek-Universum befinden mit diesem neuen Ableger.

NBC war mit Pike unzufrieden, deshalb kam Kirk

Die Figur von Captain Christopher Pike ist keineswegs neu. Pike war in der ersten Pilotfolge von Star Trek Kommandant der Enterprise, gespielt von Jeffrey Hunter. NBC war mit der Folge aber nicht zufrieden und gab einen neuen Piloten in Auftrag, diesmal mit Captain James T. Kirk und William Shatner als Darsteller. Der Rest ist Geschichte.

In den Reboot-Filmen (Star Trek und Star Trek Into Darkness), die auf einer anderen Zeitachse spielen, taucht Pike als Kommandant der Enterprise auf, der den jungen James T. Kirk zu einer Karriere in der Starfleet ermutigt.

In neuerer Zeit tauchte Pike gemeinsam mit Spock und Una Chin-Riley in der zweiten Staffel an Bord der Discovery auf (gespielt von denselben Schauspieler:innen wie jetzt in «Strange New Worlds»). Pike übernahm das Kommando der Discovery, weil die Enterprise zerstört worden war.

Pike bleiben sechs Jahre

«Strange New Worlds» setzt zeitlich gleich nach der zweiten Staffel von «Discovery» ein im Jahr 2259. Captain Kirk wird die Enterprise 2265 übernehmen ( Star Trek Zeitleisten).

Pike bleiben somit sechs Jahre Kommando auf der Enterprise. Wie viele Staffeln daraus entstehen werden, ist noch offen. Eine zweite Staffel ist aber für nächstes Jahr bereits angekündigt.

Die Umfrage ist beendet

Wie viele Sterne gibst du «Star Trek: Strange New Worlds» Staffel 1?

Besetzung: Anson Mount | Ethan Peck | Rebecca Romijn | Melissa Navia | Jess Bush | Christina Chong | Celia Rose Gooding | Babs Olusanmokun | Gia Sandhu
Serie entwickelt von: Akiva Goldsman | Alex Kurtzman | Jenny Lumet
Genre: Science-Fiction | Abenteuer
USA, 2022

Star Trek: Discovery (Staffel 4) – Eine Crew in der Sinnkrise

Läuft bei: Paramount+ oder in deutscher Synchronfassung auf Pluto TV

Michael Burnham ist jetzt Captain der USS Discovery. Eine Dunkle-Materie-Anomalie (DMA) taucht in der Galaxie auf und zerstört ganze Planeten, darunter auch die Heimat von Book, Michaels Freund.

Die Wissenschaftler können sich nicht erklären, wie dieses Phänomen entstanden ist, und wissen auch nicht, wie es zu stoppen ist. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass die DMA kein natürliches Phänomen ist – nur: Wer oder was steckt dahinter? Die Discovery muss es herausfinden, um die Zerstörung der Erde zu verhindern.

Ich finde

Ich war bis jetzt ziemlich angetan von der Serie. Die Abenteuer, die die ehemalige Meutererin Burnham mit der Discovery-Crew absolvierte, waren spannend und unterhaltsam in guter Star-Trek-Tradition.

Auch in dieser vierten Staffel ist die Hauptgeschichte mit der zerstörerischen DMA, die die ganze Galaxie bedroht, nicht unspannend. Allerdings macht dieser Erzählstrang fast den kleineren Teil der ganzen Story aus. Immer wieder geht es um Probleme und Sinnkrisen von Crew-Mitgliedern.

Book stürzt in tiefe Depressionen nach der Zerstörung seines Heimatplaneten, das ist ja noch nachvollziehbar. Dr. Culber, der von den Toten auferstanden ist, kämpft mit der Frage: warum gerade ich? Lieutenant Tilly sucht den Sinn des Lebens. Captain Saru entdeckt die Liebe, usw.

Was bewegend sein sollte, nervt nur

Dass Seriencharaktere individueller gezeichnet werden, ist nicht ungewöhnlich oder per se schlecht. Was aber auf den Geist schlägt, sind diese pseudo-tiefsinnigen Dialoge, in denen diese Probleme gewälzt werden. Was eigentlich bewegend sein sollte, nervt nur. Weil in jeder Episode mindestens zwei Figuren eine grosse Krise schieben, zerstört es zu einem grossen Teil den Spass an der Serie.

Einen anderen nervigen Aspekt, in dem sich dieser Hang zu banalem Pathos auch zeigen liesse, muss ich hier auslassen, weil sich das nicht ohne Story-Spoiler erklären liesse.

Wer sich ärgerte, als Discovery bei Netflix verschwand, kann sich jetzt trösten. Es ist nicht wirklich schade drum. Leider – denn die ersten drei Staffeln waren recht gut.

Die Umfrage ist beendet

Wie viele Sterne gibst du «Star Trek: Discovery» Staffel 4?

Besetzung: Sonequa Martin-Green | Doug Jones | Anthony Rapp | Mary Wiseman | David Ajala | Oded Fehr | Tara Rosling | Chelah Horsdal | Sonja Sohn
Showrunner: Bryan Fuller | Alex Kurtzman
Genre: Science-Fiction
USA, 2021