Cross (Staffel 1) – Der Cop, der gerne «Luther» wäre, aber gewaltig abschifft

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Serienposter mit Schriftzug. Ein Mann blickt über die Schulter in die Kamera. Er trägt eine Jacke mit der Aufschrift "Detective". Er steht hinter einem gelben Absperrungsband, auf dem "Cross" steht.
2 von 5 Sternen

Läuft bei: Prime Video (1 Staffel, 8 Episoden à 50 Min.)

«Cross» enttäuscht auf der ganzen Linie. Den Plot haben wir schon dutzendfach gesehen: Leidenschaftlicher Cop jagt blasierten Serienmörder.

Die Figuren sind ein Ausbund an Stereotypen, die aus der Bastelanleitung «Krimi für Anfänger» stammen. Das Ganze zieht sich qualvoll über acht Episoden.

Ein Mann im Porträt. Er schaut in die Ferne, unscharf im Hintergrund ein zweiter Mann.
Der eitle Serienmörder Ed Ramsey (Ryan Eggold) unterschätzt selbstverständlich seinen Gegenspieler Alex Cross (Aldis Hodge). © Keri Anderson/Prime Video.
Das Leben ist hart – boohoo!

Dazu kommt noch einiges an Beigemüse. Alex Cross (Aldis Hodge) ist vom Schicksal schwer gebeutelt. Seine Frau wurde ermordet. Weil er sein Trauma verdrängt, gerät er mit seinem besten Freund John (Isaiah Mustafa) in Konflikt. Als Schwarzer ist für ihn auch Rassismus ein Problem, nicht zuletzt sein eigener gegenüber den Bros und Sis.

Die Familie, seine beiden Kinder und Nana Mama (Juanita Jennings), seine Mutter, sind in Gefahr, denn ein Geist aus Cross‘ Vergangenheit sinnt auf Rache. Deshalb verkündet Cross x-mal «I must protect my family!», versagt aber jämmerlich als grosser Beschützer.

Zwei Männer vor einem Metalltor. Es schneit.
Cross schafft es nicht mal bis zum Grab seiner Frau. Er schickt seinen besten Freund John (Isaiah Mustafa), um die Blumen niederzulegen. © Prime Video

Ach ja, da gibt’s noch Elle (Samantha Walkes). Sie könnte für Cross die neue Frau in seinem Leben sein. Aber er ist ja ach so ein tief aufgewühlter Mann, der nicht weiss, ob er noch einmal lieben kann.

«Luther» zeigt, wie man es richtig macht

All das soll den Figuren Tiefe verleihen und Empathie für sie wecken. Doch es wirkt aufgesetzt und überlädt die Handlung. Wer wirklich einen höchst ambivalenten Cop sehen will, der brillant und gleichzeitig tief gestört ist, der schaut sich besser «Luther» (2010-2019) an. Idris Elba spielt in anderen Sphären als Aldis Hodge und die Plots sind um Welten raffinierter.

Ein Mädchen und ein etwas älterer Junge, in der Mitte eine ältere Frau. Sie stehen in einem Türrahmen.
Cross‘ Familie, die er so unbedingt beschützen will und kläglich versagt: Janelle (Melody Hurd), Nana Mama (Juanita Jennings) und Damon (Caleb Elijah). © Prime Video

Amazon Studios hofft wohl, mit Cross auf eine Goldader gestossen zu sein. Denn es gibt über 30 Bücher, die der Bestsellerautor James Patterson über den Cop geschrieben hat.

Tatsächlich wurde die zweite Staffel «Cross» schon vor Ausstrahlung der ersten abgedreht. Aber egal, wie viele Staffeln noch produziert werden, ich bin raus. Die Chancen, dass aus dieser Serie nochmal was wird, halte ich für minimal.

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2 Stimmen

Besetzung: Aldis Hodge | Isaiah Mustafa | Juanita Jennings | Alona Tal | Samantha Walkes | Ryan Eggold | Jennifer Wigmore | Eloise Mumford
Serie entwickelt von: Ben Watkins
Genre: Krimi | Drama | Thriller
USA, 2024

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