Läuft bei: Netflix (1 Staffel, 6 Episoden à 45 Min.)
Aïssatou und Nezir träumen von der grossen Karriere als Stand-up-Comedians. Vorerst treten sie aber noch in einem kleinen Club auf. Bling, der Besitzer des Clubs, war mal eine grosse Nummer. Er hat aber seit Jahren keinen neuen Witz geschrieben. Apolline sollte eigentlich ihr Studium abschliessen, entdeckt aber ihre Liebe zur Stand-up-Comedy und macht die ersten Gehversuche auf der Bühne.
Während Aïssatous Karriere durchstartet und Nezir sich einigermassen durchwurstelt, stürzt Bling bei einem Comebackversuch komplett ab.
Daneben schleppen alle vier ihre Beziehungskisten mit. Sei’s mit dem Ehemann, der mit Intimitäten aus seinem Eheleben als Stand-up-Gag auf YouTube konfrontiert wird. Oder mit dem arbeitsunfähigen Vater, den es zu versorgen gilt. Oder mit der überkandidelten Mutter, die unter einer Karriere sicher nicht Stand-up-Comedy versteht.
Ich finde
Paris, Comedy, Liebe und Beziehungsknatsch – das passt. Es passt nicht zuletzt deshalb, weil Aïssatou, Nezir und Bling keine Weissen sind. Und weil Apolline als Weisse in der Runde aus einem schon fast klischiert überprivilegierten Pariser Haushalt kommt. Das gibt Stoff für einige bittersüsse Gags.
Allzu sozialkritisch wirds dann doch nicht. Denn, so sagt einmal ihr Agent zu Aïssatou, die Leute wollen lachen und im Publikum sitzen ja auch Weisse. Daran hält sich die Serie: Charaktere, mit denen man mitfühlt, unterhaltsame Comedy und alles mit einem Touch Paris, der Reisesehnsucht hervorruft.
Showrunner der Serie ist Fanny Herrero, die schon für «Dix pour cent / Call My Agent» verantwortlich zeichnete, sehr empfehlenswert und ebenfalls auf Netflix zu finden.
Besetzung: Mariama Gueye | Younès Boucif | Elsa Guedj | Jean Siuen
Showrunner: Fanny Herrero
Genre: Komödie
FRA, 2022
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