Drunter und Drüber (Staffel 1) – Lustig ist das Friedhofsleben

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Serienposter mit Schriftzug. Zwei Personen auf einem Friedhof: ein ernster Mann im Anzug mit einer Akte in der Hand und eine lächelnde Frau, die eine Urne hält. Hinter ihnen steht ein Grabstein. Rechts im Bild explodiert ein Feuerball, neben dem eine brennende, comicartige Tierfigur panisch reagiert.
3 von 5 Sternen

Prime Video (1 Staffel, 8 Episoden à 30 Min.)

Es gibt Friedhöfe, die sind wahre Tourismusmagneten: Père Lachaise in Paris, Highgate Cemetery in London oder der Wiener Zentralfriedhof. Mit letzterem hat der Friedhof Donnersbach wenigstens eine Gemeinsamkeit: Er liegt auch in Wien. Allerdings irgendwo am Stadtrand, wo gleich nebenan die Eisenbahn vorbeirattert.

Kein idyllischer Ort, um zur letzten Ruhe gebettet zu werden. Nicht zuletzt deshalb liegen hier keine Prominenten wie Falco, Beethoven oder Udo Jürgens. Nur ganz normale Menschen wie der ehemalige Leiter des Friedhofs, der kürzlich in der Mittagspause von einer Grabskulptur erschlagen wurde.

Grabstein mit der Inschrift "Jetzt isser tot!" und einer Rose.
Der letzte Gruss der Friedhofsmitarbeiter:innen an ihren verstorbenen Chef. © Amazon MGM Studios
Der pingelige Vize pocht auf die Vorschriften

Eine vermeidbare Tragödie, meint Leopold «Heli» Wondratschek (Nicholas Ofczarek), der penible stellvertretende Friedhofsleiter. Hätte man die Friedhofsregeln genau befolgt, wäre die Statue nicht umgefallen.

Das soll sich nun ändern, wenn Wondratschek der neue Chef auf Donnersbach wird. Das macht er den Angestellten klar, als er sie zum ersten «jour fixe» aufbietet. Allerdings hat er die Rechnung ohne Magister Schönig (Edi Jäger) gemacht, dem alle Friedhöfe unterstellt sind.

Ein lachender Mann in einem kleinen offenen Elektrocart.
Leopold «Heli» Wondratschek (Nicholas Ofczarek) freut sich, dass er endlich das Sagen hat auf dem Friedhof. Bis es anders kommt. © Amazon MGM Studios
Die Chaotin übernimmt das Ruder

Der will die chaotische Ursula Fink (Julia Jentsch) loswerden, die ihm schon mal mit dem Geburtstagskuchen den Schreibtisch abgefackelt hat. Deshalb schickt er Fink als neue Chefin nach Donnersbach. Wondratschek ist entsetzt, die Mitarbeiter:innen sind erfreut.

Denn Ursula Fink hat keine Ahnung von Vorschriften und Reglementen. Deshalb lässt sie ihr neues Team gewähren, was unweigerlich zu Spannungen mit Wondratschek führt und zu kleinen Pannen und grösseren Katastrophen. Erst als Schönig die Schliessung des Friedhofs verkündet, spannen alle zusammen, um ihren Arbeitsplatz zu retten.

Eine Gruppe von Leuten, die auf einem Friedhof steht und konsterniert dreinschauen.
Ursula Fink (Julia Jentsch, vorne) sorgt mit ihrem Team für ein ziemliches Chaos. © Amazon MGM Studios
Skurril, unterhaltsam, aber zu brav

«Drunter und Drüber» unterhält durch seine skurrilen Figuren und Einfälle. Etwa, dass die Verstorbenen in einer Lounge auf ihre Weiterreise warten und am Fernseher die Ereignisse oben auf dem Friedhof als Soapopera schauen. Oder dass das Friedhofsteam als PR-Massnahme einen Kindernachmittag veranstaltet, der chaotisch endet.

Trotz Slapstick und einigen witzigen Dialogen entlockt einem die Serie aber nur gelegentlich ein Lächeln. Im Schatten von Nicholas Ofczarek, der seinen Wondratschek mit stoischer Verbissenheit spielt, verblassen die anderen Figuren zu sehr. Selbst Julia Jentsch kommt da nicht wirklich zur Geltung.

Eine Hüpfburg, vor der eine Frau steht und ein Mann im Elektorcart.
Kinderparty auf dem Friedhof? Keine gute Idee. © Amazon MGM Studios

Für eine mögliche zweite Staffel muss die Serie kreativer werden, vielleicht eine Spur bösartiger und zynischer. Sonst bleibt sie im Klischee der morbiden Wiener Melancholie gefangen.

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Besetzung: Nicholas Ofczarek | Julia Jentsch | Ulrike C. Tscharre | Harald Windisch | Sarah Viktoria Frick | Johanna Orsini | Gerhard Greiner | Ella Lee | Nikolai Baar-Baarenfels | Susanne Wuest
Serie entwickelt von: Judith Westermann
Genre: Komödie
AUT, 2025

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