Läuft bei: Netflix (1 Staffel, 8 Episoden à 50 Min.)
Nichts gegen Noldi. «Terminator 1 und 2» kann ich mir immer wieder anschauen. «Total Recall» hat seine Momente. «Conan» und «Predator» sind Klassiker, die man einmal gesehen haben muss (und dann nie wieder). Aber Schwarzenegger und Komödie? Das ging für mich noch nie zusammen.
«Twins» und «Kindergarten Cop» sind miserabel. Ich weiss nicht, welche Art von Humor es braucht, um da auch nur schmunzeln zu müssen. Leicht erträglicher sind die Actionkomödien wie «Last Action Hero» oder «True Lies».
Wie eine Fortsetzung von «True Lies»
Und damit sind wir bei «FUBAR», eine Actionkomödie, die sich ein bisschen wie eine Fortsetzung von «True Lies» anfühlt. Wie damals lässt Luke Brunner (Arnold Schwarzenegger) seine Familie glauben, er sei ein langweiliger Geschäftsmann. In Tat und Wahrheit ist er ein CIA-Agent.
Seine Coverstory kann er zwar aufrechterhalten. Aber die Ehe geht in die Brüche. 15 Jahre nach der Scheidung hat Luke mit 65 das Pensionsalter erreicht. Jetzt, so hofft er, findet er Zeit seine Ex-Frau zurückzugewinnen. Mitten in seine Abschiedsfeier platzt allerdings eine letzte Mission, der Kuchen und seine Ex-Frau müssen warten.
Papa und Tochter begegnen sich im Einsatz
Einer Agentin, die bei einem Waffenhändlerring eingeschleust wurde, droht die Enttarnung. Luke soll sie rausholen, weil er unter einer anderen Identität ein guter Freund und Mentor des Waffenhändlers Boro Polonia (Gabriel Luna) war.
Die beiden CIA-Agenten machen allerdings grosse Augen, als sie sich das erste Mal begegnen. Luke steht seiner Tochter Emma (Monica Barbaro) gegenüber, die Familie und Freunden erzählt, dass sie für eine NGO arbeitet.
Lustig gemeint ist nicht lustig
Klar schaltet die Tochter erst mal in den Modus «Du hast mich ein Leben lang belogen und wegen deines Jobs unsere Familie zerstört». Luke ist entsetzt, dass seine Tochter einen gefährlichen Job hat und Barry (Milan Carter), Lukes CIA-Kollege und Familienfreund, von Emmas Rekrutierung wusste.
Den beiden gelingt die Flucht aus Boros Lager. Aber das war natürlich erst der Anfang der Geschichte. Papa und Tochter werden verknurrt, als Team Boro zu jagen. Und jetzt wird’s lustig, oder besser: jetzt kommen die lustig gemeinten Abenteuer der beiden.
Nur ist es weder lustig noch spannend, was uns in der Folge aufgetischt wird. Nach vier Episoden war bei mir der Punkt erreicht, an dem die letzte Hoffnung schwand, «FUBAR» könnte noch einigermassen erträglich werden.
Eine Vaterfigur aus der Mottenkiste
Es ist nicht allein Schwarzeneggers Fehler, dass er als CIA-Papi nicht lustig ist. Seine schauspielerischen Fähigkeiten sind zwar immer noch limitiert, weshalb er sicher kein schlechtes Drehbuch retten kann.
Vor allem aber ist seine Rolle unsäglich klischiert. Er spielt eine Vaterfigur, die aus den 1950er zu stammen scheint, aber wohl damals schon angestaubt gewesen wäre. Ein Papi, der glaubt, die Tochter schreite als Jungfrau vor den Traualtar. Der den künftigen Schwiegersohn mit Zigarre im Mundwinkel anschnauzt, dass er ihn nicht vor dem Heiratsantrag um Erlaubnis gefragt hat.
Episoden-Cliffhanger sind ein schlechtes Zeichen
Natürlich wird das als etwas aus der Zeit gefallen kommentiert durch Lukes Umfeld. Aber es dient durchgehend als Vehikel für vermeintliche Komik und Spannung bei den Einsätzen des Vater-Tochter-Duos.
Dass diese in jeder Episode nach demselben Strickmuster aufgebaut sind, ist auch wenig hilfreich. Jede Episode endet zudem mit einem Cliffhanger. Ein ganz schlechtes Zeichen. Da vertrauten wohl selbst die Drehbuchschreiber:innen dem Script nicht und fürchteten, dass ohne Cliffhanger niemand weiterschaut.
Besetzung: Arnold Schwarzenegger | Monica Barbaro | Milan Carter | Gabriel Luna | Fortune Feimster | Travis Van Winkle | Fabiana Udenio | Jay Baruchel
Serie entwickelt von: Nick Santora
Genre: Action | Komödie | Thriller
USA, 2023
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