Läuft bei: Prime Video (1 Staffel, 8 Episoden à 50 Min.)
Wenn Penisse explodieren und Eltern vom Menstruationsblut ihrer Tochter durchbohrt werden, dann sind wir in der Welt von «The Boys». Die Serie über psychopathische Superheld:innen und ihre nicht minder manischen Gegenspieler hat sich einen Namen gemacht als satirische und nicht sonderlich subtile Show, wenn es um die Darstellung von Gewalt und männlichen Geschlechtsteilen geht.
«Gen V» ist ein Spinoff von «The Boys». Der Titel steht für Generation V. Das sind Kinder, die von ihren Eltern die Substanz V verabreicht bekamen, die von der Firma Vought International hergestellt wird, um Superheld:innen heranzuzüchten.
Blut als tödliche Waffe
Im Mittelpunkt von «Gen V» stehen junge Superheld:innen, die an der Godolkin Universität an ihren Superkräften feilen. Eine der Studentinnen ist Marie Moreau (Jaz Sinclair).
Für sie geht ihr grösster Traum in Erfüllung, als sie es an diese Uni schafft. Denn ihr Weg dahin war sehr steinig. Sie war diejenige, die unabsichtlich ihre Eltern umbrachte, als sie ihre erste Menstruationsblutung bekam. Ihr Blut ist ihre Superkraft und tödliche Waffe, nur wusste sie das damals noch nicht und schon gar nicht, wie sie das kontrollieren kann.
Als Waise wurde sie von ihrer Schwester getrennt und bei Pflegeeltern untergebracht. Marie will unbedingt eine Superheldin werden, um die schreckliche Tat aus ihrer Jugend vergessen zu machen.
Golden Boy verglüht am Himmel
An der Uni lernt sie andere Superheld:innen kennen: Emma (Lizze Broadway) ist ihre Zimmermitbewohnerin, die sich miniaturisieren kann. Jordan (London Thor/Derek Luh) kann das Geschlecht wechseln und besitzt je nach Geschlecht andere Superkräfte. Andre (Chance Perdomo) kann mit blossen Händen Metall verformen.
Wie an jeder Uni gibt es das Pärchen, das in der sozialen Rangordnung zuoberst steht. Cate (Maddie Phillips) kann jede:n durch Berührung willfährig machen. Ihr Freund Golden Boy (Patrick Schwarzenegger) ist der Star der Uni.
Er gilt als Anwärter auf die «Seven», die Gruppe der sieben grössten Superhelden im Vought-Imperium, die vom zwielichtigen Homelander angeführt wird. Golden Boys Karriere endet allerdings abrupt, als er seinen Mentor Professor Brinkerhoff (Clancy Brown) tötet und sich am Himmel über dem Campus selber verglüht.
Erfrischend anders als Marvel, aber nicht für jeden Geschmack
Dahinter steckt ein düsteres Geheimnis, das sich im Untergrund der Uni verbirgt. Hier werden brutale Experimente an jungen Supes durchgeführt. Marie und ihre Mitstreiter:innen kommen diesen Misshandlungen und den Verantwortlichen, die dahinterstecken, auf die Spur.
«Gen V» ist nichts für Einsteiger:innen. Man sollte die Welt der Supes aus «The Boys» kennen. Weniger, weil einige Charaktere daraus auch in «Gen V» auftauchen. Vielmehr sollte man mit der schrägen Attitüde der Serie vertraut sein und sie auch mögen.
Der manchmal vulgäre Humor und der Hang zur Blutrünstigkeit ist nicht jedermanns Sache. Wem das gefällt, bekommt ein erfrischend anderes Superheld:innen-Universum vorgesetzt als bei Marvel. Das macht auch den Reiz bei «Gen V» aus, auch wenn die bitterböse Satire der Ursprungsshow noch ziemlich fehlt.
Besetzung: Jaz Sinclair | Chance Perdomo | Lizze Broadway | Maddie Phillips | London Thor | Derek Luh | Asa Germann | Shelley Conn | Patrick Schwarzenegger | Colby Minifie | Clancy Brown | Karl Urban | Antony Starr
Serie entwickelt von: Evan Goldberg | Eric Kripke | Craig Rosenberg
Genre: Superhelden | Action | Komödie
USA, 2023
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