

Läuft bei: Prime Video (2 Staffeln, 12 Episoden à 50 Min.)
Es ist unerklärlich, dass Tennant und Sheen vor vier Jahren für die erste Staffel von «Good Omens» erstmals gemeinsam vor der Kamera standen. Dass niemand zuvor entdeckt hat, wie dieses Duo perfekt zusammen funktioniert, ist ein unverzeihliches Versäumnis.
Immerhin haben die beiden danach eine gloriose Pandemie-Serie abgeliefert. «Staged» (leider nur geoblocked bei der BBC vorhanden) war vor allem in der ersten Staffel die perfekte Unterhaltung für die Zeit, als Videokonferenzen unseren Alltag bestimmten.
Der Engel und der Dämon geniessen ihr irdisches Dasein
Jetzt sind die beiden aber wieder zurück als Engel Aziraphale (Michael Sheen) und als Dämon Crowley (David Tennant). Wobei eigentlich beide ein Ex vor ihre Titel setzen müssten. Denn am Ende der ersten Staffel wurden sie von ihren jeweiligen Chefs im Himmel und in der Hölle rausgeworfen, weil sie das Armageddon sabotiert und die Erde vor dem Untergang bewahrt hatten.

Jetzt geniessen die beiden ihre neugewonnene Freiheit und ihre ungewöhnliche Freundschaft unter Sterblichen. Aziraphale sitzt zufrieden in seinem Buchladen und blättert genüsslich in alten Folianten.
Crowley braust mit seinem Bentley durch die Gegend, ein bisschen gezwungenermassen. Denn er musste seine Wohnung an Shax (Miranda Richardson) abtreten, die neue Abgesandte der Hölle auf der Erde. Deshalb wohnt er jetzt im Auto.
Ein Erzengel mit Gedächtnisschwund
Mit der Idylle ist es vorbei, als eines Tages ein nackter Mann auftaucht. Aziraphale trifft beinahe der Schlag, als der Mann vor seinem Buchladen steht. Es ist kein Geringerer als Erzengel Gabriel (Jon Hamm), Aziraphales ehemaliger himmlischer Boss. Nur – Gabriel hat keine Ahnung, wer er ist. Er leidet unter einer totalen Amnesie.

Crowley und Aziraphale beschliessen, Gabriel zu verstecken. Sie wollen herausfinden, weshalb der Erzengel ohne Gedächtnis und mit einer leeren Kartonschachtel auf der Erde aufgetaucht ist.
In Nebenrollen: Job, eine Leichenräuberin und Nazi-Zombies
Mittlerweile hat man im Himmel bemerkt, dass Gabriel verschwunden ist. Auch die höllischen Mächte haben davon Wind bekommen. Selbstverständlich verdächtigen beide ihre abtrünningen Untergebenen und statten ihnen einen Besuch ab.
Doch ein Wunder, das Crowley und Aziraphale bewirkt haben, verhindert vorerst, dass die Über- und Unterirdischen Gabriel erkennen.

Neben dem Hauptplot, der erst am Schluss mit einer überraschenden Liebesgeschichte aufgelöst wird, unterhält die zweite Staffel mit Episoden aus dem Leben von Crowley und Aziraphale, die seit Anbeginn der Zeiten existieren. Das beginnt beim Urknall, die biblische Figur Job taucht auf, aber auch Nazi-Zombies und eine Leichenräuberin in Edinburgh kreuzten die Wege der beiden.
Lasset uns beten für eine dritte Staffel
Das Powerduo Sheen und Tennant allein würde schon genügen, um über die sechs Episoden perfekt zu unterhalten. Doch die Staffel geizt nicht mit weiteren Highlights: Jon Hamm als dusseliger Gabriel, Miranda Richardson als überehrgeizige Dämonin Shax oder einer allzu menschlichen Liebesgeschichte zwischen zwei Ladenbesitzerinnen.

Das alles wird inszeniert in einem absichtlich überkünstelten Setdesign. Dieses himmlische Sehvergnügen macht einfach höllisch Spass. Der Schluss deutet eine dritte Staffel an. Autor Neil Gaiman muss hoffentlich nicht Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um sie realisieren zu können.
Besetzung: David Tennant | Michael Sheen | Miranda Richardson | Jon Hamm | Nina Sosanya | Maggie Service | Doon Mackichan | Gloria Obianyo | Shelley Conn | Quelin Sepulveda | Derek Jacobi
Serie entwickelt von: Neil Gaiman
Genre: Komödie | Fantasy
GB, 2023
Schreibe einen Kommentar