Hijack (Mini-Serie) – Wo Idris Elba draufsteht, ist Spannung drin

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Serienposter mit Schriftzug. Ein Mann sitzt in einem Flugzeugsessel, die linke Hand vor dem Mund. Er schaut sehr ernst in die Kamera.

Läuft bei: Apple TV+ (Mini-Serie, 7 Episoden à 45 Min.)

«Hijack» wäre die perfekte Unterhaltung für einen Langstreckenflug. Denn diese Serie ist so fesselnd, dass man seinen Sitzplatz für einmal freiwillig nicht verlässt, und die ganzen knapp sechs Stunden am Stück schauen will.

Fluggesellschaften bieten allerdings nie Filme oder Serien in ihrem Unterhaltungssystem an, die von Flugzeugabstürzen oder -entführungen handeln (und schrecken auch nicht vor Zensur der Filme zurück). Wie der Titel besagt, in «Hijack» wird ein Flugzeug entführt.

Erzählt in Echtzeit in der Tradition von «24»

Vier Männer und eine Frau übernehmen kurz nach dem Start die Kontrolle über den Flug Kingdom Airlines 29, der von Dubai nach London unterwegs ist. Die Flugzeit beträgt knapp sieben Stunden. «Hijack» erzählt die Geschichte also beinahe in Echtzeit in der Tradition des Actionklassikers «24».

Ein Mann mit grünem Sweatshirt sitzt im Flugzeugsessel und schaut an seinem Bildschirm vorbei nach vorn.
Sam (Idris Elba) dient sich zu Beginn vermeintlich den Entführer:innen an. Tatsächlich arbeitet er gegen sie. © Apple TV+

In der ersten Klasse sitzt Sam Nelson (Idris Elba), der schon früh bemerkt, dass sich einer seiner Mitpassagiere verdächtig benimmt. Stuart (Neil Maskell) entpuppt sich als der Anführer der fünf Entführer:innen.

Kurz bevor das WLAN an Bord abgeschaltet wird, kann Sam noch eine Nachricht an seine Ex-Frau Marsha (Christine Adams) senden, dass es ein Problem mit seinem Flug gibt. Marsha gibt die Nachricht besorgt an ihren neuen Freund Daniel (Max Beesley) weiter, der bei der Metropolitan Police arbeitet.

Am Boden weiss niemand von der Entführung von Flug KA29

Seine Abklärungen ergeben aber nur, dass der Pilot (Ben Miles) der KA29 zwar einen Zwischenfall gemeldet hat, diesen aber auf Nachfrage als falschen Alarm einstufte. Denn in der Zwischenzeit haben sich die Entführer:innen Zugang zum Cockpit verschafft und bedrohten den Captain und seine erste Offizierin. So bemerkt lange niemand am Boden, dass die Maschine entführt worden ist.

An Bord versucht Sam, der beruflich für Unternehmen schwierige Verhandlungen führt, das Vertrauen der Entführer:innen zu gewinnen. Gleichzeitig chattet er heimlich mit dem Piloten über das Bordunterhaltungssystem. Die beiden planen, ein verstecktes Signal an die Luftsicherung zu schicken.

Eine Frau sitzend am Telefon. Im Hintergrund unscharfe weisse und blaue Lichter, die von den grossen Monitoren der Luftüberwachung stammen.
Die Fluglotsin Alice (Eve Myles) schöpft früh Verdacht, dass etwas nicht stimmt mit Flug KA29. © Apple TV+

Das gelingt. In London bemerkt die Fluglotsin Alice (Eve Myles), dass KA29 vom Kurs abweicht. Zudem hatte der Flug zuvor lange nicht auf Funksprüche der irakischen Flugsicherung reagiert. Alice ist sich sicher, dass KA29 in Schwierigkeiten steckt und informiert Zahra Gahfoor (Archie Panjabi) von der Antiterroreinheit SO15.

Wenn die Story überdreht, lässt einen Elba das vergessen

Jetzt beginnt die Situation in der Luft und am Boden zu eskalieren. Im Flugzeug fallen Schüsse, in London wird ein Krisenstab einberufen.

Die Autor:innen um George Kay («Lupin», «Criminal») haben sich einiges ausgedacht, um Spannung zu erzeugen und hochzuhalten. Das funktioniert perfekt. Vor allem auch wegen Idris Elba. Seine Präsenz lässt einen vergessen oder kaum bemerken, wenn das Drehbuch doch etwas zu dick aufträgt.

Ein Mann mit grauem Kapuzenpullover sitzt im Cockpit im Pilotensessel.
Stuart (Neil Maskell) ist zwar der Boss der Entführer:innen, aber nicht der Kopf, der hinter der Entführung steckt und dessen wahre Absicht lange im Dunkeln bleibt. © Apple TV+
Vor lauter Spannung geht sogar die Pinkelpause vergessen

Den Reality-Check würden wohl einige Plottwists nicht bestehen. Andere sind so überdreht, dass sie fast komisch wirken. Aber eben: Das ist einem egal, solange man Elba zuschauen kann, wie er Pläne schmiedet, Entführer:innen einseift oder Passagier:innen beruhigt.

Droht im Flugzeug Langeweile aufzukommen, wechselt die Handlung zu einem von mehreren Schauplätzen am Boden. Das Timing dieser Wechsel ist nahezu perfekt. Wie gesagt: Man sitzt wie gefesselt in seinem Sessel, kaut manisch an den Fingernägeln und vergisst sogar die Pinkelpause, bis am Ende das Schicksal von KA29 und seinen 216 Passagier:innen klar ist.

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Besetzung: Idris Elba | Neil Maskell | Ben Miles | Kaisa Hammarlund | Max Beesley | Christine Adams | Jude Cudjoe | Archie Panjabi | Aimée Kelly | Mohamed Elsandel | Jasper Britton | Eve Myles | Jack McMullen
Serie entwickelt von: Jim Field Smith | George Kay
Genre: Thriller
GB/USA, 2023

Eine Antwort zu „Hijack (Mini-Serie) – Wo Idris Elba draufsteht, ist Spannung drin“

  1. Avatar von bürg
    bürg

    Eigentlich angekündigt als Mini-Serie, hat Apple TV+ jetzt eine zweite Staffel von «Hijack» in Auftrag gegeben. Die Show war wohl einfach zu erfolgreich, um sich die Chance entgehen zu lassen, Idris Elba nochmal in ein Abenteuer zu schicken.

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