Lupin (Staffel 3) – Maman versaut Assanes spektakulären Abgang

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Serienposter mit Schriftzug. Ein Mann von hinten, den Kopf leicht nach links gewendet, steht auf einem Dachvorsprung. Unter ihm die Häuser einer Stadt - Paris.
3 von 5 Sternen

Läuft bei: Netflix (3 Staffeln, 17 Episoden à 45 Min.)

Der Auftakt ist stark. Nach dem imposanten Coup gegen seinen Erzfeind ist Assane Diop (Omar Sy) in Marseille untergetaucht. Der Name des Meisterdiebs, der zu Frankreichs meistgesuchtem Kriminellen avanciert ist, verschwindet aber nicht aus den Schlagzeilen.

Darunter leiden Assanes Frau Claire (Ludivine Sagnier) und sein Sohn Raoul (Etan Simon), die dauernd von aufdringlichen Reporter:innen belästigt werden. Assane will dem ein Ende setzen. Er reist nach Paris und weiht seinen besten Freund Benjamin (Antoine Gouy) in seinen Plan ein, wie er einen allerletzten Coup landen will.

Der grosse Coup bejubelt vom begeisterten Publikum

Assane will die berühmte Schwarze Perle stehlen und danach seinen Tod vortäuschen. Damit das auch ein wenig Aufsehen erregt, kündigt er Ort und Zeitpunkt des Diebstahls öffentlich an. Als es so weit ist, umringen Hunderte Fans das Juweliergeschäft und Dutzende Polizist:innen bewachen das Juwel.

Ein Mann steht neben einer Vitrine, die von roten Strahlen umgeben ist. In der Mitte in einem weissen Licht eine kleine Perle auf einem Podest.
Das unscheinbare Juwel, das Assane (Omar Sy) stehlen will, soll 20 Millionen Euro einbringen und Frau und Sohn eine sorgenfreie Zukunft bescheren. © Netflix

Aber selbstverständlich gelingt Assane der Diebstahl und er stürzt wie geplant bei der Flucht vermeintlich in den Tod. Auch diesen letzten Akt inszeniert er überzeugend. Sogar der misstrauische Polizist Guedira (Soufiane Guerrab) muss sich überzeugen lassen, als er an der Beerdigung auf dem Père Lachaise den Sarg öffnen lässt, in dem ohne Zweifel Assane liegt.

25 Jahre kein Pieps und jetzt wirbelt Maman alles durcheinander

Diese zwei Start-Episoden sind spannend und aufregend. Was danach kommt, fällt leider ziemlich ab. Aus dem Nichts taucht Assanes Mutter Mariama (Naky Sy Savane) an der Beerdigung auf, von der er über 25 Jahre nichts gehört hat.

Eine Trauergemeinde. Im Vordergrund ein junger Mann und eine Frau mit Rosen in der Hand.
Nur Ben (Antoine Gouy, r.) weiss, dass Assanes Begräbnis eine grosse Show für Polizei und Medien ist. Raoul (Etan Simon) und Claire (Ludivine Sagnier) sind nicht in den Plan eingeweiht. © Netflix

Aber nicht nur das. Sie wird entführt, um Assane zu erpressen. Er soll für die Entführer:innen wertvolle Bilder und Juwelen stehlen. Dieser Plottwist ist ziemlich haarsträubend.

Da gibt es also Leute, die wussten, wer Assanes Mutter ist, obwohl nicht einmal er sie auf der Strasse erkannt hätte. Diese Leute wussten auch, dass Assane nicht wirklich tot ist, obwohl er nur zwei Personen in seine Pläne eingeweiht hat.

Assane klaut für andere, was nur halb so lustig ist

Irritierend auch, wie Assane sich widerstandslos einspannen lässt und sich nur halbherzig darum bemüht, die Mutter aus den Fängen der Entführer:innen zu befreien. Es macht zudem weniger Spass ihm zuzuschauen, wie er für andere seine cleveren Diebeszüge durchführt.

Zwei junge Männer. Einer dreht am Rad eines Tresors und hat ein Stethoskop umgehängt.
In Rückblenden wird erzählt, wie Assane zum Dieb wurde und wie er versuchte, seine Mutter zu finden. © Netflix

Erst die letzte Episode, in der es zum Showdown mit den Entführer:innen und der Polizei kommt, bringt wieder mehr Spannung und Unterhaltung.

Auch wenn Omar Sy unbestritten einen gloriosen Meisterdieb gibt und auch der Rest des Casts eine tolle Leistung abliefert, leidet die dritte Staffel unter dem Durchhänger in der Mitte. Diese Maman-Story überzeugt von vorne bis hinten nicht.

Ein Mann mit violettem Kittel und Stock steht vor einem Gebäude mit Rundbogen und klassischen Säulen.
Die besten Momente der Serie: Ein stilvoll verkleideter Assane geht vor der wundervollen Pariser Kulisse seinen kriminellen Machenschaften nach. © Netflix
Ein grausiger Gruss aus dem «Uncanny Valley»

Ein grässlicher Produktionsausrutscher kommt noch dazu. Assane bastelt sich eine Gesichtsmaske, um nach seinem vorgetäuschten Tod als Basketballcoach Kontakt zu halten mit Claire und Raoul, ohne dass sie ihn erkennen. Dieses CGI-Gesicht ist ein klassischer Fall von «Uncanny Valley». Jedes Blinzeln und jede Mundbewegung verursacht leises Grauen.

Das macht «Lupin» in der nächsten Staffel hoffentlich besser oder unterlässt es. Mit der Maman müssen wir wohl leben lernen. Das deutet die letzte Episode an – falls Netflix die vierte Staffel bestätigt. Das ist noch nicht passiert.

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Besetzung: Omar Sy | Ludivine Sagnier | Soufiane Guerrab | Etan Simon | Shirine Boutella | Antoine Gouy | Mamadou Haidara | Martha Canga Antonio | Salif Cissé | Naky Sy Savane
Serie entwickelt von: George Kay
Genre: Krimi | Thriller
F / USA, 2023

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