Matlock (Staffel 1) – Eine Grossmutter auf Undercover-Mission

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Eine Gruppe von fünf Personen in eleganter Businesskleidung steht vor einem geometrischen Hintergrund. In der Mitte ist die Hauptperson prominent platziert. Der Titel «Matlock» ist am unteren Rand zu sehen, begleitet von «sky show»-Branding.
4 von 5 Sternen

Sky Show (1 Staffel, 19 Episoden à 40 Min.)

Die Frau weiss, was sie will. Und es ist nicht das, was sie vorgibt. Sie stellt sich bei einer Sitzung in der Anwaltsfirma Jacobson Moore, in die sie sich eingeschlichen hat, als Madeleine «Matty» Matlock (Kathy Bates) vor. Matlock, wie der berühmte TV-Anwalt, merkt sie an, was altersbedingt nicht allen Anwesenden etwas sagt.

Unsichtbar und in Geldnot

Matty braucht Geld und das im Alter von 75 Jahren. Sie sei nicht nur alleinerziehende Grossmutter, sondern müsse auch die Schulden ihres verstorbenen Mannes abbezahlen. Deshalb brauche sie einen Job.

Frauen in ihrem Alter seien unsichtbar und würden nie zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, erklärt sie den verblüfften Anwält:innen. Deshalb spricht sie direkt vor und hat ein überzeugendes Argument: Informationen über eine Vergleichsverhandlung, die der Anwaltskanzlei Millionen einbringen könnten.

Eine ältere Frau im blauen Blazer lächelt in einem modernen Bürointerieur, begleitet von einem Mann in kariertem Hemd. Sie stehen vor einer Glaswand mit Glastür, im Hintergrund sind Büroeinrichtungen sichtbar.
Senior (Beau Bridges) stellt Matty (Kathy Bates) ihrer neuen Chefin vor. © CBS/Sky Show

Der Firmenchef (Beau Bridges), den alle nur Senior nennen, zeigt sich beeindruckt. Er gibt Matty eine Chance. Sie soll sich im Team von Olympia Lawrence (Skye P. Marshall) bewähren. Davon sind weder die ehrgeizige Olympia noch ihre beiden Assistent:innen Billy Martinez (David Del Rio) und Sarah Franklin (Leah Lewis) begeistert.

Die wahre Matty

Das Einzige, was an Mattys Geschichte stimmt, ist, dass sie ihren Enkel Alfie (Aaron Harris) grosszieht. In Wirklichkeit heisst sie Madeleine Kingston, ihr Ehemann Edwin (Sam Anderson) erfreut sich bester Gesundheit und Geldsorgen kennen die beiden keine.

Matty und Edwin wollen Gerechtigkeit für ihre Tochter Ellie, die an einer Überdosis Opioide starb. Jemand in der Kanzlei Jacobson Moore liess Dokumente verschwinden, die Pharmafirmen gezwungen hätten, die Opioide vom Markt zu nehmen. Tausende Süchtige hätten nicht sterben müssen, darunter Mattys Tochter.

Eine Frau, ein Mann und ein Junge sitzen auf einem Sofa vor einem Laptop. Sie betrachten Papiere und wirken konzentriert. Ein grosses Gemälde hängt im Hintergrund an der Wand. Der Tisch vor ihnen ist mit weiteren Papierstapeln bedeckt.
Eifrige Unterstützer: Enkel Alfie (Aaron Harris), Ehemann Edwin (Sam Anderson) und Mattys Schwester Bitsy (Julie Hagerty). © CBS/Sky Show

Matty will herausfinden, wer dafür verantwortlich ist. Infrage kommen der Firmenchef Senior, sein Sohn Julian (Jason Ritter) und Olympia, für die Matty jetzt arbeitet. Es wird ein schwieriges Unterfangen.

Nicht nur eine Neuauflage der alten Serie

«Matlock» flimmerte schon einmal über den Bildschirm. Von 1986 bis 1995 spielte Andy Griffith den mürrischen, aber genialen Anwalt Ben Matlock, der nicht nur regelmässig die Unschuld seiner Klient:innen bewies, sondern immer auch noch den/die wahre Täter:in überführte. Die Serie bot klassische Gerichtsdramen und war sehr erfolgreich.

Anstatt einfach die alte Figur mit neuen Fällen in den Gerichtssaal zu stellen, wie das etwa bei Perry Mason der Fall war, hat sich CBS einen cleveren Schachzug einfallen lassen. Die neue Matlock ist eine Mutter auf Rachefeldzug, gleichzeitig aber erfolgreich bei ihren Einsätzen als Anwältin. Kathy Bates brilliert in dieser Rolle.

Zwei Personen in Business-Kleidung stehen sich in einem modernen Büro gegenüber. Sie diskutieren ernsthaft. Im Hintergrund ist ein Schreibtisch mit Büromaterialien und ein raumhohes Holzpaneel zu sehen. Rechts sind Glaswände, durch die Lampenlicht scheint.
In Mattys Visier: Julian (Jason Ritter) und seine bald Ex-Frau Olympia (Skye P. Marshall). © CBS/Sky Show

Sie verleiht der Figur die düstere Entschlossenheit, den Tod ihrer Tochter zu rächen. Gleichzeitig sorgt sie für verschmitzte Momente, wenn sie in die Rolle der älteren Frau schlüpft, die man dauernd unterschätzt.

Etwas für alle Generationen

Als Identifikationsfiguren für Millennials und die Gen Z fungieren Mattys Chefin Olympia und die beiden jungen Kolleg:innen Billy und Sarah, mit denen Matty das Büro teilt. Sie bekommen genügend Raum und eigene Handlungsstränge, die zur Attraktivität der Geschichte beitragen.

«Matlock» überzeugt als sehr unterhaltsame Anwaltsserie mit viel Drama im Gerichtssaal und einer spannenden episodenübergreifenden Hintergrundgeschichte. Was man einzig bemängeln kann, ist, dass der grosse Spannungsbogen über 19 Episoden gezogen wird, um in einem Cliffhanger zu enden. Da hätte man sich etwas Clevereres einfallen lassen können, um eine zweite Staffel zu bekommen.

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Besetzung: Kathy Bates | Skye P. Marshall | Jason Ritter | David Del Rio | Leah Lewis | Sam Anderson | Beau Bridges | Eme Ikwuakor | Aaron D. Harris | Yael Grobglas | Patricia Belcher
Serie entwickelt von: Jennie Snyder Urman
Genre: Krimi | Drama
USA, 2024

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