Läuft bei: Prime Video (1 Staffel, 8 Episoden à 45 Min.)
Ich hätte ja drei Sterne gegeben für diese Krimiserie, wenn sie nicht mit einem unsäglichen Cliffhanger enden würde. Es ist eines dieser Enden, das nach einer zweiten Staffel schreit, weil es mitten im Finale aufhört.
Hätte die Serie mehr Vertrauen in ihre eigene Geschichte und die Figuren, hätte sie das nicht nötig. So scheinen sich die Macher:innen aber selber nicht so sicher zu sein, wie fesselnd die Story von «Mr. & Mrs. Smith» ist. Aus meiner Sicht ist die Antwort klar: weit entfernt von fesselnd, dafür langfädig mit endlosen Dialogen.
Die Ehe als Tarnung für zwei Auftragskiller
Dabei verspricht die Ausgangslage Witz und Action: John Smith und Jane Smith heissen erstens nicht wirklich so und sind zweitens auch kein richtiges Ehepaar. Ihre Ehe ist nur Tarnung, denn die beiden arbeiten als Auftragskiller für eine Organisation.
Sie treffen sich zum ersten Mal, nachdem sie von ihrem ominösen Auftraggeber angeheuert wurden. John und Jane wird ein luxuriöses Haus in New York zugewiesen, wo sie auf die Missionen warten, mit denen «Hihi» sie beauftragt. So nennen die beiden ihren Auftraggeber, weil seine Textmitteilungen jeweils mit diesem Gruss beginnen.
Ein bisschen Action nebenbei
Und dann geht es los. Mit ihren Spionageaufträgen einerseits, die für etwas Action sorgen und oft blutig verlaufen, aber eigentlich nur zweitrangig sind für die Serie. Denn John und Jane entwickeln massive Beziehungsprobleme, obwohl sie zu Beginn ein Verhältnis strikt ausgeschlossen hatten.
Doch eben: Sie verlieben sich. Schon bald kollidieren aber ihre unterschiedlichen Charaktere und sie zerstreiten sich unter anderem über den Kinderwunsch. So landen sie bei einer Paartherapeutin, wo sie versuchen ihre Probleme, die sich bei ihren Killereinsätzen manifestieren, in ein normales Arbeitsplatzumfeld zu übersetzen.
Die Stargäste retten die Show leider nicht
Das soll lustig sein. Wie einige andere Plots auch, die mit einer beachtlichen Liste von Stargästen bestückt sind. John Turturro (kürzlich in «Severance») ist mit dabei, Ron Perlman (bekannt als «Hellboy»), Alexander Skarsgård (spielte Lukas Matsson in «Succession»), Sharon Horgan («Bad Sisters») und auch Michaela Coel («I May Destroy You»).
Die Gäste sorgen für willkommene Abwechslung. Turturro als superreicher Perversling, Perlman als unfitter Gangster, der am Comersee durch enge Gassen gejagt wird, oder Coel als Zielobjekt, mit dem John eine Affäre beginnt. Aber sie alle können die Langweile, die der Serie inhärent ist, nur kurze Zeit übertünchen.
Eine nette Idee in den Sand gesetzt
Dass Donald Glover aka Childish Gambino, der nicht nur die Hauptrolle spielt, sondern auch Creator der Show ist, die Serie als Familienbeschäftigungsprogramm nutzt, ist auch wenig hilfreich. Sein Bruder fungiert als Drehbuchschreiber, seine Mutter spielt seine Mutter und einem seiner Söhne hat er ebenfalls eine kleine Rolle verschafft.
Man muss Glover zugutehalten, dass er nicht nur eine überlange Version des Films «Mr. & Mrs. Smith» (2005, mit Brad Pitt und Angelina Jolie) produziert hat. Aber der Twist, die Ehekrise des Agentenpaares noch stärker in den Fokus zu rücken, ist zu wenig witzig umgesetzt, als dass die Serie einen wirklich packen würde.
Besetzung: Donald Glover | Maya Erskine | Paul Dano | Parker Posey | Wagner Moura | Beverly Glover | Alexander Skarsgård | Ron Perlman | Sharon Horgan | John Turturro | Michaela Coel
Serie entwickelt von: Donald Glover | Francesca Sloane
Genre: Krimi | Action
USA, 2024
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