

Läuft bei: Disney+ (1 Staffel, 13 Episoden à 25 Min.)
Nell (Gina Rodriguez) hat einen grossen Vorteil in ihrem Job als Nachrufschreiberin bei einer Lokalzeitung in Los Angeles: Sie kann mit den Verstorbenen reden. Diese erscheinen ihr als Geister, sobald sie den Auftrag für den Nachruf bekommt.
Ein Job in der Abstellkammer
Allerdings macht diese aussergewöhnliche Gabe Nells Leben nicht wirklich besser. Nachrufschreiberin ist nicht ihr Traumjob, sondern nur eine Notlösung. Nell war fünf Jahre weg, lebte in London, bis ihre Beziehung mit ihrem Verlobten in die Brüche ging.

Den Job beim Lokalblatt verdankt sie ihrer besten Freundin Sam (Hannah Simone), mit der sie früher schon dort arbeitete. Aber eben, Nell muss sich mit einer Abstellkammer als Büro abfinden und ist weit davon entfernt, wieder als Reporterin zu arbeiten.
Die unmögliche Chefin
Irgendwelche Ambitionen in diese Richtung kann sie sich abschminken, wie ihre neue Chefredaktorin Lexi (Lauren Ash) ihr gleich zu Beginn deutlich macht. Das liegt nicht an Nells Fähigkeiten, sondern daran, dass Lexi mit Ausnahme von Sam, mit der sie befreundet ist, alle Angestellten grundsätzlich abschätzig behandelt.
Dabei ist Lexis einzige Qualifikation für ihren Job, dass sie die Tochter des Besitzers ist. Von Zeitung versteht sie wenig und als Chefin ist sie eine Katastrophe.
Befreundet mit der Witwe eines Geistes
Der Vierte im Zeitungsbunde ins Dennis (Joshua Banday). Auch ihn kennt Nell von früher. Jetzt ist er der Mann, der ihr die Aufträge gibt, aber vor allem privat total gestresst ist, weil er mit seinem Ehemann dabei ist, eine Familie zu gründen.

Zum Figurenarsenal von «Not Dead Yet» gehören zudem Nells leicht autistischer WG-Partner Edward (Rick Glassman) und Cricket (Angela E. Gibbs), eine Barbesitzerin, die Nell kennenlernt, als sie ihren ersten Nachruf schreibt. Sie ist die Witwe des ersten Geistes, der Nell erscheint.
Weder gelungen, noch missraten
In diesem Figurensechseck bewegt sich «Not Dead Yet» als Mischung aus Arbeitsplatz-, Beziehungs- und Midlife-Crisis-Komödie. Dabei ist die Serie weder besonders gut gelungen, noch wirklich missraten, sondern solider Durchschnitt. Eine typische Serie für zwischendurch, wenn gerade etwas Flaute in der Bingewatch-Pipeline herrscht.
Der nette Gag mit den Toten, die Nell durch die Episoden begleiten, verliert schnell etwas an Originalität. Dabei geht es bei den Verstorbenen weniger darum, dass Nell deren Leben angemessen würdigt, sondern mehr um die Tipps, die diese ihr geben für ihr verkorkstes Leben.

Die Verstorbenen – von witzig bis nervig
Das ist manchmal sehr witzig, wenn Nell auf Mr. Perfect trifft und lange gar nicht merkt, dass sie mit einem Verstorbenen flirtet. Manchmal berührend, wie Crickets Ehemann Monty (Martin Mull), der Nell länger durch die Serie begleitet. Wenn aber eine Puppenspielerin mit einem Schweinchen die Lebensweisheiten quiekt oder ein Hund sie bellt, dann nervt das leicht.
Immerhin unterhalten auch die Nebengeschichten ihrer Freund:innen ganz ordentlich. Deshalb und weil die Episoden angenehm kurz sind, ist «Not Dead Yet» kurzweilig, ohne einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.
Besetzung: Gina Rodriguez | Hannah Simone | Lauren Ash | Rick Glassman | Angela Elayne Gibbs | Josh Banday | Martin Mull
Serie entwickelt von: Casey Johnson | David Windsor
Genre: Komödie
USA, 2023
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