Black Rabbit
Mini-Serie, Netflix


Jude Law («The New Pope») und Jason Bateman («Ozark») als ungleiche Brüder in einem Thriller. Das ist Grund genug, «Black Rabbit» einzuschalten. Dass ich nach zwei Episoden wieder ausgestiegen bin, kann man nicht den beiden Hauptdarstellern anlasten. Sie geben ihr Bestes, aber das rettet die Story nicht.
Es liegt sicher auch an mir, dass «Black Rabbit» so schlecht wegkommt. Denn ich kann eines nicht ertragen: Menschen, die in jeder Situation die absolut dümmste Entscheidung treffen. Das kann als Komödie funktionieren, als Drama ist es unerträglich.
Man müsste ja Mitgefühl empfinden mit den Figuren, die immer tiefer ins Elend sinken. Aber das funktioniert nicht, wenn sie dieselben Fehler immer wieder machen und damit beweisen: Sie sind schlicht dumm.
Beispiel gefällig? Vince Friedken ist spielsüchtig und hat hohe Schulden. Was tun? Natürlich Geld leihen, um damit zu zocken, weil das ja schon früher hervorragend funktioniert hat – eben nicht.
Jake Friedken macht es auch nicht besser. Er hat endlich Erfolg mit seinem Restaurant, das er vor Jahren wegen seines Bruders beinahe verloren hätte. Was tut er also, als der Bruder wieder auftaucht? Logisch wäre, ihn zur Hölle zu schicken. Aber nein, Jake will ihm helfen und reitet sich selbst in Teufels Küche.
Wie das alles ausgeht, habe ich nachgelesen. Ich kam zum Schluss, dass sich in den restlichen sechs Stunden der Serie nichts tut, was den Aufwand lohnen würde.
Wednesday
Staffel 2, Netflix


Die grosse Überraschung, die «Wednesday» für mich vor drei Jahren war, kann die zweite Staffel logischerweise nicht mehr sein. Was unerwartet kam, wie etwa die geniale Wednesday, die vor Sarkasmus sprüht und der jeder zwischenmenschliche Kontakt zuwider ist, ist jetzt vertraut.
Deshalb ist es kein schlechter Dreh, dass die Geschichte mehr auf andere Figuren fokussiert. Wednesdays Zimmergenossin Enid, die Werwölfin, ist von einer tödlichen Gefahr bedroht. Das hat Wednesday in einer Vision gesehen.
Allerdings weiss sie nicht genau, woher die Bedrohung kommt. Am ehesten vielleicht von Tyler, dem Hyde, der angekettet in einer psychiatrischen Anstalt dahinvegetiert? Oder von einem Zombie, den ihr Bruder ausgräbt?
Vor allem aber spielt die Familiengeschichte der Addams eine grössere Rolle. Die Mutter-Tochter-Beziehung liegt im Argen. Dazu haben Wednesdays Eltern ihrer Tochter einige Ereignisse aus der Vergangenheit verschwiegen, die unerwartete Konsequenzen haben.
Dann ist da noch der neue Schulvorsteher Dort, gespielt von Steve Buscemi, der eine eigene Agenda verfolgt. Auch in seinen Plänen spielt die Addams-Familie eine Rolle. Er will ans Vermögen von Wednesdays Grossmutter.
Das alles sorgt für reichlich schaurig-spannende Momente, sodass man vergnügt dranbleibt, wenn Wednesday das macht, was sie am besten kann: Chaos stiften. Oft unabsichtlich, aber immer erfolgreich.
Butterfly
Staffel 1, Prime Video


Vater und Tochter auf Actionmission gab es erst kürzlich auf Netflix. Noldi Schwarzenegger war in «FUBAR» als pensionierter CIA-Agent mit seiner Tochter, ebenfalls CIA-Agentin, unterwegs. Keiner wusste allerdings vom anderen, bis sie sich bei einer Mission gegenüberstanden.
«FUBAR» versuchte aus dieser Konstellation eine Actionkomödie zu machen. Meines Erachtens erfolglos. Nachdem ich jetzt «Butterfly» gesehen habe, weiss ich allerdings: Schlimmer als eine misslungene Actionkomödie ist ein schlechtes Actiondrama.
Immerhin bieten die Szenen zwischen den Actionszenen in «FUBAR» zumindest etwas Unterhaltung. «Butterfly» dagegen erinnert daran, was man Pornos nachsagt: Die Handlung zwischen den Actionszenen ist langweilig bis sehr bemüht.
David Jung hat vor neun Jahren seinen Tod vorgetäuscht. Damit machte er seine 13-jährige Tochter Rebecca zur Vollwaise. Jetzt will er wieder Kontakt mit ihr aufnehmen, denn sie hat einen fragwürdigen Beruf gewählt: Auftragskillerin.
Nach einigen Komplikationen finden sie sich, müssen aber vor einer mächtigen und bösen Organisation fliehen. Die Flucht ist gespickt mit Martial-Arts-Zweikämpfen und vielen Leichen. Dazwischen müssen wir Vater-Tochter-Beziehungsdialoge über uns ergehen lassen.
Was man «Butterfly» zugutehalten kann: Die Serie verschwendet nur sechs Episoden für eine einfallslose Geschichte. Allerdings spekuliert sie mit einem Cliffhanger auf eine zweite Staffel. Hoffentlich erfolglos.
Auf der Watchlist

Star Trek: Strange New Worlds (Staffel 3, Paramount+)

Foundation (Staffel 3, Apple TV+)

Alien: Earth (Staffel 1, Disney+)
Serien-Top-Ten
1️⃣ | ![]() | Wednesday (Staffel 2) Horrorkomödie, Netflix |
2️⃣ | ![]() | Hostage Politthriller, Netflix |
3️⃣ | ![]() | The Gilded Age (Staffel 3) Historiendrama, Sky Show |
4️⃣ | ![]() | The Deal Thriller, Play Suisse |
5️⃣ | ![]() | The Sandman (Staffel 2) Fantasy, Netflix |
6️⃣ | ![]() | The Narrow Road to the Deep North Kriegsdrama/Romanze, Sky Show |
7️⃣ | ![]() | Matlock Krimi/Drama, Sky Show |
8️⃣ | ![]() | Poker Face (Staffel 2) Krimikomödie, Sky Show |
9️⃣ | ![]() | Untamed Krimi, Netflix |
🔟 | ![]() | Murderbot Sci-Fi-Komödie, Apple TV+ |
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