Ragnarök (Staffel 3) – Thor muss sterben, aber er hätte ein besseres Ende verdient

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Serienposter mit Schriftzug. Ein grimmig dreinschauender junger Mann streckt einen Hammer nach vorn, der von Blitzen umgeben ist.
2 von 5 Sternen

Läuft bei: Netflix (3 Staffeln, 18 Episoden à 45 Min.)

Es war eine wirklich hübsche Idee, nordische Mythologie als Coming-of-Age-Drama vor dem Hintergrund von Umweltzerstörung durch einen bösen Industriekonzern zu inszenieren. So begann die Serie.

Sie erzählte über zwei Staffeln, wie sich Bewohner:innen der norwegischen Kleinstadt Edda in nordische Gött:innen verwandeln. Sie bieten den bösen Ries:innen die Stirn, denen der Konzern gehört, der Land und Leute vergiftet. Alles läuft auf den letzten Kampf hinaus zwischen Göttern und Riesen – auf «Ragnarök».

Zum Schluss ein einfallsloser Erzähltrick

Man durfte gespannt sein, wie die Serie die epische Schlacht umsetzen wird, die in der isländischen Liedersammlung Edda mit dem Tod der grossen Götter Odin, Thor, Tyr und Loki endet und den Weltuntergang herbeiführt.

Eine Gruppe von sechs Männern und einer Frau läuft eine Strasse hinunter. Im Hintergrund Berge.
Sie waren einfache Bewohner:innen eines norwegischen Kaffs. Jetzt schreiten sie als Götter zur letzten Schlacht. © Netflix

Aber leider wird man masslos enttäuscht. Die Serie flüchtet sich im Serienfinale in einen der ältesten und einfallslosesten Erzähltricks, wie man eine fantastische Welt, wie sie «Ragnarök» erschaffen hat, abrupt auf den Boden der Realität zurückholt.

Dabei weist zu Beginn der dritten Staffel noch alles auf einen grossen Showdown hin. Magne/Thor (David Stakston) holt seinen Hammer Mjölnir aus dem Keller, wo er ihn während eines kurzen Waffenstillstands mit den Riesen verstaut hat.

Der übermütige Gott des Donners

Er testet die mächtige Waffe aus und wird übermütig. Magne droht den Riesen, demütigt Fjor (Herman Tømmeraas) und dessen Mutter Ran (Synnøve Macody Lund), Tochter Saxa (Theresa Frostad Eggesbø) schlägt sich auf Magnes Seite, weil ihre Familie sie zur Sklavin degradiert hat, nachdem sie Magne geholfen hatte, Mjölnir zu erschaffen.

Ein bärtiger junger Mann hält einen Hammer in seiner ausgestreckten Hand.
Magne/Thor (David Stakston) ergötzt sich an seiner Macht, die ihm sein Hammer Mjölnir verleiht. © Netflix

Magne fühlt sich unbesiegbar. Mit seiner Selbstherrlichkeit stösst er seine Freundin Signy (Billie Barker) vor den Kopf. Es kommt zur Trennung. Saxa nimmt den Platz an Magnes Seite ein. Was der Sage nach wiederum logisch ist, denn Thor zeugt mit der Riesin Jarnsaxa zwei Kinder. So weit kommt es in «Ragnarök» nicht.

Was Magne zudem nicht weiss: Sein Halbbruder Laurits/Loki (Jonas Strand Gravil) zieht im Fjord die Midgardschlange gross. Sie ist die einzige Hoffnung der Riesen Fjor und Ran, sich von Thors Joch zu befreien. Denn laut der Sage wird sie im Endkampf den Gott des Donners töten.

Die Götterwelt muss untergehen – aber so?

Diese letzte Schlacht findet am Schluss auch statt – ein bisschen. Die mythische Welt der nordischen Götter muss untergehen, das verlangt der Titel der Serie. Weshalb das aber total unbefriedigend ist, lässt sich nicht gut erklären, ohne massiv zu spoilern.

Nur so viel kann man sagen: Man sitzt da und ist nicht nur von der letzten Episode enttäuscht, sondern fragt sich, ob man auch das Urteil über die ersten beiden Staffeln grundlegend überdenken muss. Schade haben die Drehbuchautor:innen keine bessere Idee entwickelt, wie sich nordische Mythologie mit dem Leben von jungen Erwachsenen heute verquicken lässt.

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Besetzung: David Stakston | Jonas Strand Gravli | Herman Tømmeraas | Theresa Frostad Eggesbø | Synnøve Macody Lund | Henriette Steenstrup | Billie Barker | Bjørn Sundquist
Serie entwickelt von: Emilie Lebech Kaae | Adam Price
Genre: Fantasy | Drama
DK, 2023

5 Antworten zu „Ragnarök (Staffel 3) – Thor muss sterben, aber er hätte ein besseres Ende verdient“

  1. Avatar von Henriette
    Henriette

    Echt üble Serie! Mega unlogisch gemacht, zum Teil voll gaga und zu queer. Das Ende ist zum kotzen, denn der Endkampf ist keiner!

  2. Avatar von Maximilian Schmidt
    Maximilian Schmidt

    Wirklich ganz, ganz übles Ende. Ich hätte die letzte Folge nicht gucken sollen. Alles was vorher passiert ist, ergibt überhaupt keinen Sinn mehr. So wie magne sich verhalten hat, wäre er normalerweise längst in die Psychiatrie gekommen.
    Im Endeffekt sagt das Ende nämlich nur aus, dass Magne aggressiv war und mega ein an der Waffel hat. Schade …. mal wieder eine Serie komplett versagt
    Ich glaube nicht dass das so geplant war, aber die wollten die Serie wohl einfach zuende bringen und hatten zu wenig Budget.

  3. Avatar von Freya
    Freya

    Die dritte Staffel war einfach nur doof. Schnell noch ein paar Einwohner Eddas zu Göttern ernannt für den Showdown, der keiner ist und plitscher plätschre mit „Alle ham sich lieb“ endet.
    Ganz ganz furchtbar!

  4. Avatar von Thorsten
    Thorsten

    Ich muss auch sagen, das die 3. Staffel nicht mehr den Glanz hatte als die Staffeln zuvor.
    Trotzdem finde ich das Ende gelungen, weil es Spielraum für eigene Interpretationen lässt. War alles eingebildet? War nur die Schlussschlacht Einbildung?
    Es gibt für alle Varianten Hinweise, aber nichts handfestes. Kann sich jeder aussuchen!
    Ich fand übrigens den Soundtrack der 3. Staffel absolut top!

  5. Avatar von Carmencita
    Carmencita

    Ich fand den Kniff sehr gut, mit Sicherheit war das von Anfang an so geplant. Allerdings war die dritte Staffel allgemein etwas schwach.

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