Serien-Klassiker: Kult-Hits und Meilensteine

Einige Serien haben Massstäbe gesetzt und die Serienlandschaft nachhaltig beeinflusst. Andere sind einfach sehr gelungene Beispiele für ihr Genre und lohnen einen Blick, auch wenn sie schon ein paar Jahre alt sind. In unregelmässigen Abständen ergänze ich diese völlig unsystematisch erstellte Liste von Serien, die man sich bei Gelegenheit mal zu Gemüte führen kann.

Extras | Fringe | House | Raumpatrouille Orion | Seinfeld


Serienposter mit Schriftzug. Drei Männer und eine Frau in futuristischen Uniformen vor einem Hintergrund, in dem ein Raumschiff und Sterne sichtbar sind.

«Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion» (1966)

Nur wenige Tage nachdem Captain James T. Kirk 1966 in den USA mit seiner Enterprise zum ersten Mal in die unendlichen Weiten des Weltraums aufgebrochen war, hob auch in Deutschland ein Raumschiff aus einer Basis am Meeresgrund ab, um den Patrouillendienst am Rande der Unendlichkeit aufzunehmen.   

Der schnelle Raumkreuzer Orion unter dem Kommando von Major Cliff Allister McLane flog siebenmal in schwarzweiss über die TV-Bildschirme und schrieb Fernsehgeschichte. Die Serie erreichte Traumquoten und ist für mich das Irrwitzigste, was je in Deutschland produziert wurde.

Von den Figuren und den Dialogen über die irrlichternden Ausserirdischen namens Frogs bis zum Bügeleisen auf dem Steuerpult und den absurden Tänzen in der Bar am Meeresgrund ist einfach alles schlicht genial, was sich die Macher:innen damals ausgedacht haben. So absurd wagemutig war deutsches Fernsehen nie mehr. 

Auch wenn man heute über die Special Effects und einiges andere schmunzeln mag: Es lohnt sich, diese sieben Stunden (wieder mal) anzuschauen. 

1 Staffel bei YouTube


Mehrere Personen in Kostümen, darunter eine Nonne, zwei Polizist:innen und Offizier.

«Extras» (2005 – 2007)

Ich bin kein grosser Fan von Ricky Gervais. Vor allem in jüngster Zeit hat er sich zu den alten weissen Männern gesellt, die durch niveaulose Witze von sich reden machen. Aber seine Serie «Extras» aus den Nullerjahren ist und bleibt genial. 

Gervais schlägt sich als Statist Andy Millman auf verschiedensten Filmsets herum. Dabei lebt die Serie nicht nur von seiner Figur und der seiner Kollegin Maggie (Ashley Jensen), sondern vor allem von den Stars, die sich selber spielen: Ben Stiller, Samuel L. Jackson, Patrick Stewart, Diana Rigg, David Bowie und noch ein gutes Dutzend mehr. 

Unvergesslich ist der Auftritt von Kate Winslet als Nonne in einem Holocaust-Film. Sie mache da nur mit, erzählt sie, weil sie damit gute Aussichten auf einen Oscar habe. Vier Jahre später gewann sie den Oscar für ihre Rolle als ehemalige KZ-Aufseherin in «Der Vorleser» 😄.

2 Staffeln bei BBC (VPN erforderlich)


Drei Männer und eine Frau im Porträt. Sie lächeln in die Kamera.

«Seinfeld» (1989 – 1998)

Ich habe in letzter Zeit ab und zu eine Episode Seinfeld geguckt, wenn ich nur mal schnell 20 Minuten was schauen wollte. Dabei habe ich mich bestens amüsiert – natürlich vor allem über Kruselkopf Kramer, aber gleichzeitig festgestellt, dass man der Comedyshow ihr Alter anmerkt. 

Mich stört das weniger, denn New York in den 90ern ist für mich vertraut. Damals habe ich die Stadt mehrmals besucht und sogar mal Stand-Up-Comedians in Greenwich Village live erlebt. 

Als echter Serienbuff auch jüngeren Jahrgangs muss man Jerry, Elaine, George und eben Kramer aber einfach mal gesehen haben, auch wenn einem die ganze Atmosphäre etwas verstaubt vorkommen kann. «Seinfeld» ist – neben «Friends» – die einflussreichste TV-Komödie jener Zeit.

9 Staffeln bei Netflix


Serienposter mit Schriftzug: Eine Frau, umrahmt von einem älteren und einem jüngeren Mann. Im Hintergrund Gebäudefassaden.

«Fringe» (2008 – 2013) 

Vieles an «Fringe» erinnert an «The X-Files» – ein FBI-Duo ermittelt in aussergewöhnlichen Fällen, die Agentin wurde als Versuchskaninchen benutzt und die beiden kommen sich irgendwann näher. Bei «Fringe» geht es aber nicht um Besucher aus fernen Galaxien, dafür um ein Paralleluniversum. 

Hinter «Fringe» steckt mit J.J. Abrams ein bekannter Name. Das Multitalent – er arbeitet als Produzent, Autor, Regisseur und Komponist – ist seit Jahren ein Garant für spannende Sci-Fi. 

Auch die Besetzung mit Anna Torv, Joshua Jackson, John Noble und dem kürzlich verstorbenen Lance Reddick spricht für sich. Das sind alles Namen, die seither verdientermassen immer wieder zu sehen sind.

5 Staffeln bei Prime Video


«House» (2004 – 2012) 

Eine Krankenhaus-Serie, die sich wohltuend von der Durchschnittsware abhob. Gregory House M.D. (Hugh Laurie) ist ein Alptraum von einem Arzt und gleichzeitig ein Genie. Menschen sind ihm ein Gräuel. Seine Patienten und Kolleginnen behandelt er unmöglich.

Zu allem ist er noch opioidabhängig wegen einer chronischen Beinverletzung. Aber er rettet in (fast) jeder Episode Leben, weil er als einziger die richtige Diagnose stellen kann. Oft handelt es sich dabei um seltene oder skurrile Krankheiten.

Zur Zeit der Erstausstrahlung gab es eine Website, die seine Diagnosen erklärte und auf ihre medizinische Richtigkeit überprüfte. Die funktioniert leider nicht mehr. Aber es gibt noch eine Website, die die Krankheiten kurz erläutert.

«House» war auch der Durchbruch für die damals 23-jährige Olivia Wilde, die seit einigen Jahren vermehrt auch produziert und als Regisseurin tätig ist. Schlagzeilen machte sie neben dem Set mit der Trennung von ihrem langjährigen Verlobten Jason Sudeikis («Ted Lasso»), mit dem sie zwei Kinder hat (ein bisschen Klatsch muss auch mal sein 😊).

8 Staffeln bei Prime Video


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