The Boys (Staffel 3) – Homelander dreht und startet völlig durch

Serienposter mit Schriftzug. Im Schriftzug sind die Gesichter von vier Hauptfiguren zu sehen, tw. mit verzerrten Gesichtern.
3 von 5 Sternen

Läuft bei: Amazon (3 Staffeln, 24 Episoden à 60 Min.)

=> The Boys (Staffel 2) – Die Rückkehr der korrupten Superhelden

Die zweite Staffel fühlte sich ja eher an wie eine etwas uninspirierte Fortsetzung einer guten Idee, die aber schon ziemlich ausgelutscht ist. In Staffel 3 erfindet sich «The Boys» jetzt nicht vollständig neu. Aber immerhin findet die Serie einen Dreh, der sie wieder interessanter macht.

«Tötet Homelander» lautete das Motto von Butcher (Karl Urban) und seinen Kumpan:innen zwar schon seit jeher. Aber jetzt wird es wirklich langsam höchste Zeit dafür.

Zwei Männer stehen vor einer Hauswand. Einer zieht eine grüne Flüssigkeit in eine Spritze ein. Der andere schaut kritisch zu.
Butcher (Karl Urban) besorgt sich das Mittel, das aus ihm einen temporären Superhelden macht. Hughie (Jack Quaid) findet das zu Beginn keine gute Idee. © Amazon Studios
Homelander wird zum Trump mit Superkräften

Denn der dauerdämlichgrinsende Anführer der Superheld:innen-Truppe gerät ausser Rand und Band. Auslöser ist, als Homelander merkt, dass er sich gar nicht verstellen muss vor seinen Anhänger:innen. Die erwarten gar nicht, dass er «gut» ist. Sie wollen einen Helden, der aufräumt mit allem Unamerikanischen. Dafür muss er sich nicht an komische Moralvorstellungen halten.

Es sagt’s zwar niemand explizit, aber es schreit einem überall entgegen: Make America great again! Das passt zu Homelander, der wie Trump ein gestörter Narzisst ist. Und wie der Orangeköpfige aus Florida beginnt er von den Lügen der Mainstreammedien zu schwafeln, um seine Wahrheiten zu verbreiten, die tatsächlich Lügen sind.

Ein Mann und eine Frau in Superheldenkostümen sitzen in einem Fernsehstudio. Sie halten sich die Hände und schauen sich lächelnd an.
Starlight (Erin Moriarty) muss gute Miene zum bösen Spiel machen, das Homelander (Antony Starr) treibt. © Amazon Studios
Starlights kurzer Auftritt als Co-Chefin

Schliesslich gelingt es Homelander sogar, den Mann auszubooten, der ihn noch einigermassen im Griff hatte. Stan Edgar (Giancarlo Esposito) muss seinen Platz an der Spitze des Vought-Konzerns an Homelander abtreten.

Darunter leidet vor allem Starlight (Erin Moriarty), die kurz zuvor zur Co-Chefin der Superheldenriege berufen worden war, aber jetzt wieder völlig unter Homelanders Knute steht. Umso dringlicher wird es für ihren Freund Hughie (Jack Quaid) und Butcher endlich einen Weg zu finden, wie man Homelander beseitigen kann.

Ein Mann in Superheldenkostüm, er hält einen metallenen Schild.
Hughie (l.) und Butcher treiben einen Superhelden (Jensen Ackles) auf, der Homelander das Wasser reicht und ihn erledigen soll. © Amazon Studios
Staffel 4 und Deckel drauf?

Dieser Weg ist wie üblich bei «The Boys» gepflastert mit aufgeschlitzten Gehirnen, explodierten Unterleibern und anderen grauslichen Bildern und der einen oder anderen zusätzlichen Spitze gegen eine dysfunktionale Gesellschaft.

Das alles hat überraschender Weise mehr Spass gemacht, als zu erwarten war. Dennoch: Viel länger lässt sich die durchaus witzige Grundidee nicht mehr auswalzen. Die angekündigte vierte Staffel sollte also den Deckel drauf setzen und abschliessen. Doch ist der Publikumserfolg laut Amazon so gross, dass das nicht garantiert scheint.

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1 Stimme

Besetzung: Karl Urban | Jack Quaid | Antony Starr | Erin Moriarty | Laz Alonso | Tomer Capone | Karen Fukuhara | Claudia Doumit | Chace Crawford
Serie entwickelt von: Eric Kripke
Genre: Superhelden | Action
USA, 2022

The Boys (Staffel 2) – Die Rückkehr der korrupten Superhelden

Läuft bei: Amazon (2 Staffeln, 16 Episoden à 50 Min.)

The Boys (Staffel 3) => Homelander dreht und startet völlig durch

«The Boys» müssen sich zu Beginn der zweiten Staffel im Untergrund verstecken. Ihr Anführer Butcher ist verschwunden. Ihr Kampf gegen die bösen Superhelden scheint verloren.

Der zutiefst narzisstisch gestörte Homelander und seine Truppe von mehrheitlich korrupten Superhelden sind wieder im Aufwind. Auch die Firma Vought, die diese «Supes» geschaffen hat, ist zurück im Geschäft.

Mit Stormfront stösst eine neue Superheldin dazu. Sie macht Homelander seine Führungsrolle streitig. Zudem hat sie auch klare Vorstellungen, welche Rolle die Supes in Zukunft in der Gesellschaft einnehmen soll – so etwas in Richtung «white supremacy».

Ich finde

Ich habe die zweite Staffel jetzt abgeschlossen, kurz bevor Anfang Juni die dritte kommt. Was schon andeutet, dass mich «The Boys» nie wirklich reingezogen hat.

Die Ausgangslage dieser Serie ist zwar wirklich originell. Die Superhelden sind zwar super, aber keineswegs Helden. Ganz im Gegenteil. Sie setzen ihre Kräfte öfters nach ihrem Gutdünken ein. Sie bringen auch mal ein paar Menschen um, weil sie einfach gerade schlechte Laune haben.

Superheldenethos auf den Kopf gestellte

Und sie sind eigentlich nur die Aushängeschilder eines Unternehmens, das Geld verdienen will – um jeden Preis. Das ganze Superheldenethos wird also einfach auf den Kopf gestellt.

Ihre Gegenspieler sind eine Truppe von bunt zusammengewürfelten Typen, die auch nicht gerade ein Ausbund an Freundlichkeit sind. Mit Ausnahme von Hughie, der das absolute Gegenteil eines Kämpfers ist und völlig Fehl am Platz in der Runde.

Das alles war in der ersten Staffel neu und amüsant.

Widerlich hoch zwei

Die zweite Staffel führt die Geschichte und Figuren konsequent weiter. Mit Stormfront stösst eine Figur dazu, die die Widerwärtigkeit der Supes nochmal einen Gang höher schaltet.

Aber das war’s dann auch. «The Boys» ist eine Serie für Freund:innen des Superhelden-Genres, vor allem aber für Zeiten, in denen man gerade nichts Besseres findet. Trotzdem gut möglich, dass ich auch mal einen Blick in die dritte Staffel werfe – zwischendurch, auf dem Crosstrainer.

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Besetzung: Karl Urban, Jack Quaid, Antony Starr, Erin Moriarty, Aya Cash, Laila Robins
Created by: Eric Kripke
Genre: Superhelden | Action
USA, 2021