

Läuft bei: Apple TV+ (3 Staffeln, 34 Episoden)
=> Ted Lasso (Staffel 1-2) – Der übergriffige Optimist
War’s das? Offiziell wurde das Ende von Ted Lasso noch nicht verkündet. Aber alles deutet darauf hin, dass wir mit der dritten Staffel Abschied nehmen müssen. Abschied vom AFC Richmond, seinen Spielern, seiner Besitzerin, dem Staff und vor allem von seinem Trainer Ted Lasso. Der Ami, der nie viel von Fussball verstand, aber seine Mannschaft in ungeahnte Höhen führte.
Regelmässige Portion Wohlfühl-TV wird uns fehlen
Brendan Hunt, Autor der Serie und als Coach Beard einer der Hauptdarsteller, hat schon früher angetönt, dass nach drei, maximal vier Staffeln Schluss sei. Da die Episoden der dritten Staffel alle beinahe 60 Minuten dauern statt wie bisher 30, ist die Geschichte wohl tatsächlich zu Ende erzählt.

Das ist bedauerlich. Denn woher bekommen wir jetzt unsere regelmässige Portion Wohlfühl-Fernsehen? Diese heile Welt auf und neben dem Fussballplatz, wo es kaum Konflikte und Probleme gibt, und wenn, dann findet Ted Lasso den passenden Spruch, der alles halb so schlimm erscheinen lässt.
Den richtigen Moment erwischt für den Abgang
Andererseits bietet diese (mutmasslich) letzte Staffel zwar immer noch beste Unterhaltung. Aber es fällt schwer, sich auszumalen, wohin die Geschichte sich weiterentwickeln könnte, ohne sich zu wiederholen.
Niedergang und Aufstieg des Clubs haben wir erlebt. Richmond spielt wieder in der Premier League, allerdings als grosser Aussenseiter. Alle Expert:innen gehen davon aus, dass der Club sofort wieder absteigt. Aber es kommt ein wenig anders, weil Ted Lasso (Jason Sudeikis) im Drogenrausch in Amsterdam eine taktische Vision hat.

Probleme und Konflikte enden in Minne
Auch die Karriere des abtrünnigen Nate Shelley (Nick Mohammed) verläuft nicht so, wie geplant. Er hat Richmond am Ende der letzten Saison im Streit verlassen und ist jetzt Coach bei West Ham United.
Zwischen den beiden Clubs herrscht nicht nur deshalb eine spezielle Rivalität. West Ham gehört Rupert Mannion , dem schleimigen Ex-Mann von Richmond-Besitzerin Rebecca Welton (Hannah Waddingham). Rebecca grosser Traum ist, dass ihre Mannschaft ihren Ex demütigt.

Auch der Rest des Casts bekommt seine Geschichten, die mit Umwegen in Minne enden werden. Es sind diese Momente, wie Keeley, Dani, Colin, Sam, Jamie, Roy und noch ein paar andere ihre Krisen überwinden, die die tiefe Befriedigung ausmachen, die einem «Ted Lasso» schenkt. Eskapismus pur, der einen hoffen lässt, dass die Welt noch zu retten ist, weil es noch gute Menschen gibt.
Die leise Hoffnung auf ein Spin-Off
Aber damit ist jetzt Schluss. Es fliessen Abschiedstränen, aber auch viele glückliche Gesichter sind am Ende zu sehen. Und vielleicht ist es doch nicht ganz vorbei mit dem AFC Richmond?

Der Journalist Trent Crimm mit der unverkennbaren Frisur schreibt in dieser Staffel ein Buch über den Verein und seinen Coach. Der Arbeitstitel lautet «The Ted Lasso Way», aber publiziert wird es mit dem Titel «The Richmond Way».
Ein Hinweis darauf, dass die Geschichte weitergeht, einfach ohne Coach Lasso? Bei aller Wertschätzung für den kurligen Ami – man würde ihn nur ein klein wenig vermissen. Hannah Waddingham als Clubbesitzerin Rebecca Welton und der grummelige Co-Coach Roy Kent (Brett Goldstein) waren schon immer die heimlichen Stars der Serie. Sie wären ein Spin-Off wert.
Besetzung: Jason Sudeikis | Hannah Waddingham | Jeremy Swift | Phil Dunster | Brett Goldstein | Brendan Hunt | Nick Mohammed | Juno Temple | Toheeb Jimoh | Kola Bokinni | Billy Harris | Jodi Balfour
Serie entwickelt von: Brendan Hunt | Joe Kelly | Bill Lawrence
Genre: Komödie
USA, 2023
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