Läuft bei: Apple TV+ (1 Staffel, 10 Episoden à 30 Min.)
Aus dem Nichts taucht sie auf: Die Maschine, die das Leben der Einwohner:innen von Deerfield auf den Kopf stellen wird. «Morpho» steht drauf und ein Schmetterling ziert die bläulich schimmernde Kiste als Logo.
Die wahre Berufung
Sie steht in Mr. Johnsons (Patrick Kerr) Lebensmittelladen wie eine Videogamekonsole, in die man sich setzt und ein Autorennen fahren kann. Aber diese Maschine bietet mehr. Sie verrät, was man in seinem Leben erreichen kann, das wahre individuelle Potenzial.
Wer sich hineinsetzt, seine Sozialversicherungsnummer und die Fingerabdrücke eingibt, bekommt ein hübsches Kärtchen. Bei Mr. Johnson steht da beispielsweise «Zauberer» drauf, als er die Maschine ausprobiert.
Die Menschen von Deerfield stehen Schlange vor dem Apparat, um herauszufinden, was ihre wahre Berufung im Leben ist. Nun ja, nicht alle Menschen. Dusty (Chris O’Dowd, der in «The IT Crowd» sein komödiantisches Talent bewiesen hat) hält das alles für Unfug.
Dusty, der Lehrer, der pfeifen kann
Er ist schockiert, wie alle um ihn herum wegen dieser Maschine ihr Leben von einem Tag auf den andern völlig verändern. Und niemand fragt sich, woher diese Maschine überhaupt kommt. Denn das weiss keiner.
Selbstverständlich kann sich Dusty dem Hype nicht lange entziehen und sitzt auch in die Maschine. Allerdings ist es ernüchternd, was die Morpho, wie sie mittlerweile von allen genannt wird, ihm als Potenzial zuerkennt: «Lehrer/Pfeifer». Denn Dusty ist Lehrer und kann tatsächlich gut pfeifen, das wusste er schon vorher.
Die Königin und die Lügnerin
Da bleibt also nicht viel zum Träumen, was ihm noch alles offen steht im Leben. Ganz im Gegensatz zu seiner Frau Cass (Gabrielle Dennis), auf deren Kärtchen «Royalty» stand. Aber immerhin auch kein so vernichtendes Urteil wie bei seiner Tochter Trina (Djouliet Amara), deren Berufung im Leben die Morpho als «Lügnerin» einstuft.
Dusty und seine Familie stehen im Zentrum von «The Big Door Prize» und der Frage, wie man damit umgeht, wenn man plötzlich mit einer ganz neuen Berufung für sein Leben konfrontiert wird. Aber die Geschichte verästelt sich in die ganze Gemeinschaft der kleinen Stadt.
Das Morpho-Mysterium bleibt ungelöst
Insgesamt sind es gut ein Dutzend Personen, deren Geschicke miteinander verknüpft sind und durch die Morpho-Maschine in neue Bahnen gelenkt werden. Diesen Verquickungen schaut man gerne zu, weil sie mit viel Witz und etwas Drama erzählt werden.
Die Show schafft es, dass wir eine emotionale Bindung zu den Charakteren entwickeln. Aber es bleibt am Schluss rätselhaft, wohin die Geschichte eigentlich will. Geht es um den (amerikanischen) Traum von einem maximal erfüllten Leben, dem Ausbruch aus dem Kleinstadtmief oder ist es eine Art «Matrix»-Experiment von Aliens?
Da ist es etwas unbefriedigend, dass die erste Staffel kaum einen Hinweis gibt, in welche Richtung sich das ganze Morpho-Mysterium entwickeln wird. Aber bis dahin hat man eine Reihe von vergnüglichen Geschichten von netten Menschen miterlebt. Da will man wissen, wie das in der zweiten Staffel, die bereits gesichert ist, weitergeht.
Besetzung: Chris O’Dowd | Gabrielle Dennis | Djouliet Amara | Sammy Fourlas | Patrick Kerr | Josh Segarra | Damon Gupton | Ally Maki | Elizabeth Hunter
Serie entwickelt von: David West Read
Genre: Komödie | Drama
USA, 2023
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