The Blacklist (Staffel 10) – Der quälend lange Abschied von Raymond Reddington

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Serienposter mit Schriftzug. Ein Mann im schwarzen Mantel und Hut, das Gesicht nur undeutlich erkennbar. Im Hintergrund ein rotes X.
2 von 5 Sternen

Läuft bei: Netflix (10 Staffeln, 218 Episoden à 45 Min.)

Es gibt eigentlich nur einen Grund, sich die zehnte Staffel von «The Blacklist» anzuschauen: Im Wissen darum, dass es die finale Staffel ist, will man erfahren, welches Ende Raymond Reddington und die FBI-Taskforce nehmen.

Vielleicht, so die leise Hoffnung, gelingt es der Serie, einen originellen oder überraschenden Schlusspunkt zu setzen, nachdem sie es verpasst hat, den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören zu finden. Leider gelingt das nicht.

The Blacklist für Einsteiger:innen

Der intellektuelle Lebemann und Grosskriminelle Raymond Reddington arbeitet mit einer geheimen FBI-Taskforce zusammen. Er liefert dem FBI Hinweise auf andere Kriminelle, dafür ist ihm Immunität garantiert. Mit der FBI-Agentin Elizabeth Keen verbindet ihn eine besondere Beziehung, die über die Staffeln hinweg langsam enthüllt wird.

=> The Blacklist (Staffel 9) – Reddington will Rache
=> The Blacklist (Staffel 8) – Eine neue Todfeindin

Inhaltsangaben zu Staffel 10 enthalten Spoiler zu vorherigen Staffeln!

Raymond Reddington wird zum Blacklister Nummer 0

Die Schlussstaffel zieht sich schon fast quälend in die Länge. Sie mündet in die letzten beiden Episoden, die das Schicksal des letzten Blacklisters erzählen, der Raymond Reddington heisst und die Nummer 0 trägt.

Wer also erfahren will, was mit Raymond passiert, kann gleich bei Episode 20 einsteigen und sich alles andere davor schenken. Oder es ganz bleiben lassen. Denn das Ende ist ziemlich ideenlos und enttäuschend, wie schon die beiden letzten Staffeln insgesamt.

Zwei ältere Männer schauen nachdenklich vor sich hin.
Ein kleines Highlight der letzten Staffel: Stacey Keach taucht nochmal auf als Reddingtons (James Spader) alter Freund/Feind Robert Vesco. © Netflix / NBC
Der Anfang vom Ende

«The Blacklist» litt schon seit einiger Zeit an verschiedenen Problemen. Dass die ziemlich repetitiven Geschichten von der Jagd nach Bösewicht:innen nicht schon früher vom Bildschirm verschwunden sind, war nur dem grossen Erzählbogen zu verdanken, dieser geheimnisumrankten und komplizierten Beziehung zwischen Liz Keen und Raymond Reddington.

Die fand ein abruptes Ende, als sich Megan Boone, die Darstellerin von Liz Keen, entschloss, die Serie nach acht Staffeln zu verlassen. Sie fehlte schon während dieser Staffel bei den Dreharbeiten und war in acht Episoden nicht zu sehen, was mit einigen irritierenden Erzählkniffen übertüncht wurde.

Ein älterer Mann und ein Mädchen sitzen am Tisch und amüsieren sich.
Liz Keens Tochter Agnes (Sami Bray) hat sich zum superfröhlichen und exemplarisch braven Mädchen entwickelt, das einem in jeder Szene leicht auf den Geist geht. © Netflix / NBC
NBC verpasste den Moment, den Stecker zu ziehen

Ihr Serientod am Schluss war das logische Ende für die Figur. Aber die Macher:innen gaben die Hoffnung nicht auf, ohne sie weiterzumachen. Deshalb wohl lösten sie das Rätsel auch nicht, wie Liz und Raymond verwandtschaftlich zueinander standen.

Als Creator und Showrunner Jon Bokenkamp kurz nach Boone ebenfalls bekannt gab, die Show zu verlassen, hätte der TV-Sender NBC definitiv den Stecker ziehen sollen. Aber offensichtlich war man der Ansicht, dass sich noch ein paar Quotenprozente herausquetschen liessen.

Eine Frau sitzt an einem Pult. Drei Männer stehend um sie herum. Sie schauen nach oben auf einen Bildschirm.
Ein neues Gesicht in der Taskforce: Siya Malik (Anya Banerjee) ist eine Leihgabe des MI6 und unterstützt (v.l.n.r.) Dembe Zuma (Hisham Tawfiq), Donald Ressler (Diego Klattenhoff) und Harold Cooper (Harry Lennix). © Netflix / NBC

Weitere Abgänge folgten: Amir Arison, der den sympathischen IT-Nerd Aram Mojtabai spielte, verabschiedete sich nach der neunten Staffel ebenso wie Laura Sohn, die für nur drei Staffeln als Alina Park, eine Agentin mit Aggressionsproblemen, zum Hauptcast gehörte.

Akuter Personalmangel zum Schluss

Das führte zu akutem Personalmangel in der Taskforce für die letzte Staffel. Zwei neue Figuren mussten eingeführt werden, die aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der neue IT-Nerd Herbie (Alex Brightman) bringt wenigstens noch etwas Witz in die Show.

Siya Malik (Anya Banerjee), eine ausgeliehene MI6-Agentin und Tochter der Ur-Taskforce-Agentin Meera Malik (Parminder Nagra), bleibt dagegen völlig blass. Obwohl Siya sogar ein bisschen Backgroundgeschichte erhält. Aber das ist wohl nur dem Zwang geschuldet, dass die Serie 22 Episoden füllen musste.

Ein Mann mit Panamahut und weisser Jacke in einem Kornfeld.
Zum Schluss spaziert Reddington mutterseelenallein auf einer Weide in Spanien. Und was dann passiert, ist nicht besonders spannend. © Netflix / NBC
Zum Finale nach Spanien, warum auch immer

Und diese 22 Episoden ziehen sich. Zu Beginn stellt sich Reddington ein einigermassen gefährlicher Gegner entgegen, mit dem er aber in der Mitte der Staffel etwas überraschend kurzen Prozess macht. Danach beginnt der lange Abschied.

Reddington löst sein Imperium auf. Er sinniert über Freundschaft, den Sinn des Lebens und was am Ende bleibt, bis er in Spanien auf einer Weide steht, wo es dann passiert, das Ende. Wie das aussieht, sei nicht verraten, aber eben: macht euch nicht zu viel Hoffnung. Ihr werdet enttäuscht sein.

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Besetzung: James Spader | Diego Klattenhoff | Hisham Tawfiq | Harry Lennix | Deirdre Lovejoy | Anya Banerjee | Alex Brightman | Chin Han | Stacy Keach | Sami Bray | Toby Leonard Moore | Diany Rodriguez
Serie entwickelt von: Jon Bokenkamp
Genre: Krimi | Thriller
USA, 2023

4 Antworten zu „The Blacklist (Staffel 10) – Der quälend lange Abschied von Raymond Reddington“

  1. Avatar von Anja Scheffler
    Anja Scheffler

    Ich habe alles durch . Das Ende passte aber iwie zu ihm 😅

    Nur schade ,dass es nicht mehr weiter geht mit Blacklist 😭😭😭

  2. Avatar von Silvia
    Silvia

    Super spannende Serie. Gut gemacht. 👍 Ein bisschen lang, aber immer fesselnd.

  3. Avatar von Thomas Rachor
    Thomas Rachor

    The Blacklist war von Staffel 1 an etwas besonderes und hat sich nie an Klischees gehalten. Auch der Abgang von RED in Staffel 10 war also vollkommen anderer Natur als erwartet. – in meinen Augen perfekt. Nicht erschossen, nicht durch Rache aus dem Spiel genommen, nicht von der sich anbahnenden Krankheit besiegt, sondern vollkommen anders … in Spanien durch einen einzelnen Stier. Echt geniales Ende, mit dem so niemand gerechnet hätte.

    1. Avatar von Steve
      Steve

      ja genau super genial wie man auch alle Rätsel gelöst hat, für die man 10 Jahre geguckt hat seines Lebens! Ganz geil wirklich! Auch zu wissen wessen Identität er nun wirklich wahr. Du guckst 10 Jahre einem Reddington zu, weißt, dass es NIE Reddington war, aber wer dieser Mensch nun wirklich war, erfährst du halt nicht. Absolut geil!

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