Läuft bei: Prime Video (3 Staffeln, 24 Episoden à 60 Min.)
Die zweite Staffel fühlte sich ja eher an wie eine etwas uninspirierte Fortsetzung einer guten Idee, die aber schon ziemlich ausgelutscht ist. In Staffel 3 erfindet sich «The Boys» jetzt nicht vollständig neu. Aber immerhin findet die Serie einen Dreh, der sie wieder interessanter macht.
«Tötet Homelander» lautete das Motto von Butcher (Karl Urban) und seinen Kumpan:innen zwar schon seit jeher. Aber jetzt wird es wirklich langsam höchste Zeit dafür.
Homelander wird zum Trump mit Superkräften
Denn der dauerdämlichgrinsende Anführer der Superheld:innen-Truppe gerät ausser Rand und Band. Auslöser ist, als Homelander merkt, dass er sich gar nicht verstellen muss vor seinen Anhänger:innen. Die erwarten gar nicht, dass er «gut» ist. Sie wollen einen Helden, der aufräumt mit allem Unamerikanischen. Dafür muss er sich nicht an komische Moralvorstellungen halten.
Es sagt’s zwar niemand explizit, aber es schreit einem überall entgegen: Make America great again! Das passt zu Homelander, der wie Trump ein gestörter Narzisst ist. Und wie der Orangeköpfige aus Florida beginnt er von den Lügen der Mainstreammedien zu schwafeln, um seine Wahrheiten zu verbreiten, die tatsächlich Lügen sind.
Starlights kurzer Auftritt als Co-Chefin
Schliesslich gelingt es Homelander sogar, den Mann auszubooten, der ihn noch einigermassen im Griff hatte. Stan Edgar (Giancarlo Esposito) muss seinen Platz an der Spitze des Vought-Konzerns an Homelander abtreten.
Darunter leidet vor allem Starlight (Erin Moriarty), die kurz zuvor zur Co-Chefin der Superheldenriege berufen worden war, aber jetzt wieder völlig unter Homelanders Knute steht. Umso dringlicher wird es für ihren Freund Hughie (Jack Quaid) und Butcher endlich einen Weg zu finden, wie man Homelander beseitigen kann.
Staffel 4 und Deckel drauf?
Dieser Weg ist wie üblich bei «The Boys» gepflastert mit aufgeschlitzten Gehirnen, explodierten Unterleibern und anderen grauslichen Bildern und der einen oder anderen zusätzlichen Spitze gegen eine dysfunktionale Gesellschaft.
Das alles hat überraschender Weise mehr Spass gemacht, als zu erwarten war. Dennoch: Viel länger lässt sich die durchaus witzige Grundidee nicht mehr auswalzen. Die angekündigte vierte Staffel sollte also den Deckel drauf setzen und abschliessen. Doch ist der Publikumserfolg laut Amazon so gross, dass das nicht garantiert scheint.
Besetzung: Karl Urban | Jack Quaid | Antony Starr | Erin Moriarty | Laz Alonso | Tomer Capone | Karen Fukuhara | Claudia Doumit | Chace Crawford
Serie entwickelt von: Eric Kripke
Genre: Superhelden | Action
USA, 2022
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