The Crown (Staffel 6) – Zu viel Diana, aber ein würdiger Abschied von der Königin

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Serienposter mit Schriftzug. Eine blonde Frau, Diana, in hellblauem Badeanzug von hinten. Sie sitzt auf einem Holzsteg am Meer.
4 von 5 Sternen

Läuft bei: Netflix (6 Staffeln, 60 Episoden à 50 Min.)

In der letzten Szene findet «The Crown» einen würdigen Abschluss mit einem bewegenden Abschied von der Königin. Zu Dudelsackklängen verlässt sie die St. George’s Chapel in Windsor.

Hier wird Elizabeth II. Jahre später aufgebahrt und ihr königlicher Bagpiper wird das Klagelied «Sleep, Dearie, Sleep» spielen, während sie zur letzten Ruhe gebettet wird.

Das Innere einer Kirche mit grossen Pfeilern auf der Seite. Im unteren Bildrand eine kleine Figur einer Frau.
Die Königin (Imelda Staunton) verlässt die St. George’s Chapel, die die letzte Ruhestätte der britischen Monarchin sein wird. © Netflix
Diana und Dodi langweilen

Die Schlussszene versöhnt einen mit der sechsten und letzten Staffel des royalen Dramas über die Windsors. Denn der Auftakt war langweilig bis nervig. Über vier Episoden ziehen sich die letzten Tage von Diana hin. Von der ersten Begegnung mit Dodi Al-Fayed an der Côte d’Azur, die sein Vater orchestriert hat, bis zum tödlichen Autounfall bei der Pont de l’Alma.

Natürlich muss Dianas Tod eine angemessene Rolle spielen in «The Crown». Aber es hätte kürzer sein dürfen. Denn Dodi ist ein Langweiler, der brav macht, was sein Papi sagt, der Diana gerne als Trophäe in der Familie sähe. Und Dianas Geschichte mit den Paparazzi und den Boulevardmedien ist sattsam bekannt.

Eine blonde Frau in rotem Kleid, lächelnd. Flankiert von zwei Jungen, ebenfalls lächelnd.
Der letzte Urlaub mit ihren Söhnen: Diana (Elizabeth Debicki) mit Harry (Fflynn Edwards) und William (Rufus Kampa).
PR-Krieg zwischen Diana und Charles

Fast peinlich schon, dass Diana irgendwann mümmelt, sie wäre doch am liebsten nur Mutter. Vielleicht hätte sie mit ihren Söhnen Strandferien in Brighton machen sollen, statt sie auf die Luxusjacht im Mittelmeer mitzuschleppen. Wäre etwas langweiliger gewesen für die Sensationspresse.

Witzig immerhin, wie «The Crown» den PR-Krieg zwischen Diana und Charles thematisiert. Charles bekommt einen Wutanfall, als nicht Camillas Fest zum 50. Geburtstag die Schlagzeilen dominiert, das er organisiert hat, sondern das erste Kussfoto von Diana und Dodi.

Ein Mann und eine Frau in festlicher Kleidung. Sie sind sehr fröhlich und lachen.
Ein gelungenes Fest für Camilla (Olivia Williams), das auch Charles (Dominic West) sehr geniesst. © Netflix

Alles andere, was «The Crown» rund um Dianas Tod zeigt, ist uninspiriert und erwartbar. Da fehlt eine überraschende Szene, wie sie in der letzten Staffel zu sehen war, als Charles und Diana nach der Trennung gemeinsam ihr Versagen beklagten. Dafür taucht Diana noch als Geist auf, was nur skurril ist.

Mit William und Harry wirds wieder interessant

Im zweiten Teil der letzten Staffel erreicht «The Crown» aber wieder das gewohnte Niveau, indem die Serie bekannte Fakten mit einem fiktionalen Blick hinter die Kulissen mischt.

Ein junges Paar in einem Garten, beide lächeln.
Kate (Meg Bellamy) und William (Ed McVey) finden über Umwege an der Uni zueinander. © Netflix

Da ist Prinz William, dem kreischende Mädchen einen Beatles-ähnlichen Empfang bescheren, wenn er an Anlässen auftaucht. Darunter auch Kate Middleton. Sie kreischt zwar nicht, ist aber auch sehr beeindruckt vom Thronfolger. Dass sich die beiden später an der St. Andrews University wiedersehen, ist keineswegs Zufall, sondern Kates Mutter zu verdanken.

Im Schatten seines Bruders steht Harry, der seine Rolle als «Spare» (Ersatzteil) zwar auch hier beklagt. Man fühlt aber tatsächlich mit, wenn er voller Zynismus und mit einer gewissen Wut im Bauch darüber sinniert, weshalb er dauernd über die Stränge schlägt.

Nach 50 Jahren hat die Königin eigentlich genug

Vor allem aber steht die Queen wieder viel mehr im Zentrum. Sie sieht sich vor verschiedenste Herausforderungen gestellt: den Imageverlust der Royals, den Tod ihrer Schwester und der Mutter. Und der Frage, ob es nach 50 Jahren auf dem Thron nicht Zeit wäre, das Zepter an ihren Sohn zu übergeben.

Eine ältere Frau mit Hut in der Mitte. Links und rechts von zwei jüngeren Frauen flankiert.
Die Königinnen verabschieden sich: Olivia Colman, Imelda Staunton und Claire Foy. © Netflix

Wie das ausgeht, wissen wir. Aber nur dank «The Crown» erfahren wir, wie die Königin ihre Abdankung schon formuliert hatte, es sich aber in letzter Minute anders überlegte. Genau solche Szenen sind und waren die Stärke dieser Serie, die jetzt richtigerweise endet, an dem Ort, an dem der Weg der richtigen Elizabeth II. endete.

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Besetzung: Imelda Staunton | Jonathan Pryce | Dominic West | Elizabeth Debicki | Leslie Manville | Olivia Williams | Salim Daw | Khalid Abdalla | Rufus Kampa | Fflyn Edwards | Bertie Carvel
Serie entwickelt von: Peter Morgan
Genre: Historie | Drama
GB, 2023

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