The Gilded Age (Staffel 2) – Vier Liebesgeschichten und ein Opernkrieg

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Serienposter mit Schriftzug. Acht sehr festlich gekleidete Personen in einer Loge in einem Theater/Opernhaus. In der vorderen Reihe drei Frauen und ein Mann. Dahinter stehend vier Frauen.
4 von 5 Sternen

Läuft bei: Sky Show (2 Staffeln, 17 Episoden à 50 Min.)

Es geht nahtlos weiter in der reichen Upper Class der 1880er-Jahre. Die zweite Staffel von «The Gilded Age» knüpft in allen Belangen direkt und perfekt an die erste an: Da wallen die Kleider, da erröten die Wangen und es wird fleissig diniert und intrigiert.

Noch mehr als zuvor mixt die Serie historische Ereignisse ins Leben der Schönen und Reichen (und ihrer Bediensteten). Im Zentrum steht der Streit der Opernhäuser, respektive der Unterstützerinnen.

Die neue Met gegen die alte Academy

Die Academy of Music, in der der alte Geldadel seine rauschenden Premieren feiert, bekommt Konkurrenz von der neuen Metropolitan Opera. Als grösste Gönnerin der Met tritt Bertha Russell (Carrie Coon) in Erscheinung. Sie rächt sich so an Mrs. Astor (Donna Murphy), die Mrs. Russell eine Loge in der Academy verweigert hat.

Mehrere glamourös gekleidete Frauen in einem Wohnzimmer.
Mrs. Astor (Donna Murphy, r.) verärgert Bertha Russell (Carrie Coon, 2.v.l.). Das führt zum Opernkrieg. © HBO / Sky Show

Tatsächlich stecken dahinter historisch verbürgte Fakten. Die Figur der Bertha Russell ist inspiriert von Alva Vanderbilt, die mit William Kissam Vanderbilt verheiratet war. Dessen Grossvater Cornelius hatte ein Eisenbahn- und Schifffahrtsimperium aufgebaut und gilt bis heute als einer der reichsten Amerikaner aller Zeiten.

Wird Bertha Russell eine Suffragette?

Alva Vanderbilt war eine der grossen Unterstützerinnen der Met aus eben demselben Grund wie Bertha Russell. Alvas langjähriger Disput mit der historischen Mrs. Astor, die in der Serie unter ihrem wirklichen Namen erscheint, ist legendär. So liess Alva im mondänen Newport gleich neben dem Haus von Mrs. Astor eine protzige Villa errichten.

Wer noch mehr im Leben der Alva Vanderbilt herumstöbert, wird eine weitere Parallele entdecken, die in «The Gilded Age» erst ganz am Schluss der zweiten Staffel angetönt wird (Tipp: Es geht um einen Adligen).

Ein paar in festlicher Kleidung steht in einer Opernloge.
Bertha feiert mit ihrem Mann George (Morgan Spector) ihren grossen Triumph bei der Eröffnung der Metropolitan Opera. © HBO / Sky Show

Spannend dann auch, dass sich Alva einerseits von ihrem Mann scheiden liess, aber vor allem zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Kämpferin für Frauenrechte wurde und der Suffragetten-Bewegung beitrat. Mal schauen, welchen Weg Bertha Russell gehen wird.

Verliebt, verlobt und wild zur Heirat entschlossen

Doch auch im Haus gegenüber der Russells bei Agnes Van Rhijn (Christine Baranski) passiert einiges in der zweiten Staffel. Ada (Cynthia Nixon) verliebt sich in den neuen Pfarrer (Robert Sean Leonard).

Eine Frau lächelt einen Mann an. Sie stehen vor einer Reihe von Bildern in einer Galerie.
Ihre Liebe zu Reverend Forte (Robert Sean Leonard) wird Adas (Cynthia Nixon) Beziehung zu ihrer Schwester strapazieren. © HBO / Sky Show

Die Nichte Marian (Louisa Jacobson) verlobt sich, aber dieser Beziehung gibt man als Zuschauer:in von Anfang an wenig Chancen. Agnes‘ Sohn Oscar ist ebenfalls wild entschlossen, endlich zu heiraten und riskiert dafür einiges – zu viel, wie sich zeigen wird.

Die vierte Liebesgeschichte dreht sich um Peggy Scott (Denée Benton). Sie reist mit ihrem Chefredaktor in den Süden, um dort über einen Schulneubau für die Schwarze Gemeinschaft zu berichten. Dabei geraten die beiden in Gefahr und kommen sich näher.

Ärger mit Gewerkschaften als kleine Kapitalismuslektion

Auch die Lower Class kommt nicht zu kurz. In den Räumen der Bediensteten spielen sich Dramen und freudige Ereignisse ab. Vor allem aber bereitet die aufkommende Gewerkschaftsbewegung George Russell (Morgan Spector) und den anderen Firmenbaronen Probleme. Das nutzt die Serie für eine kleine Lektion über Kapitalismus und wie man Machterhalt betreibt.

Männer in Anzügen sitzen an einem Tisch. Einer in der Mitte steht. auf dem Tisch eine Karaffe und Gläser.
Die Firmenbarone schmieden unter der Leitung von George Russell ihre Pläne gegen die Gewerkschaften. © HBO / Sky Show

Alles in allem macht auch die zweite Staffel sehr viel Spass, wenn man den Wohlbegüterten beim Flanieren und Intrigieren zuschaut. Der Blick in die Küchen und Arbeiterwohnzimmer beruhigt dabei ein wenig das soziale Gewissen. Sogar eine kleine feministische Episode, die sehr interessant und historisch belegt ist, kommt vor.

Warum Männer beinahe die Brooklyn Bridge gemieden hätten

Im Mai 1883 wird die Brooklyn Bridge eingeweiht. Alle Protagonist:innen feiern das an zahlreichen Partys. Bertha Russels Sohn Larry (Harry Richardson) hält bei der bedeutendsten Feier, an der auch der US-Präsident teilnimmt, eine Rede, in der er eine Person besonders hervorhebt: Emily Roebling.

Sie ist die Frau des Ingenieurs Washington Roebling, der für die Ausführung des Baus eigentlich verantwortlich zeichnete. Er war aber nach einem Unfall stark beeinträchtigt, sodass Emily den grössten Teil der Arbeiten leitete. Das wurde aber unter dem Deckel gehalten. Denn, so sagt sie in der Serie, wenn das herauskäme, würde kein Mann die Brücke benutzen 🙂.

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Besetzung: Christine Baranski | Cynthia Nixon | Louisa Jacobson | Carrie Coon | Morgan Spector | Denée Benton | Audra McDonald | Blake Ritson | Taissa Farmiga | Harry Richardson | Nathan Lane
Serie entwickelt von: Julian Fellowes
Genre: Drama | Historie | Romanze
USA, 2023

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