

Läuft bei: Netflix (2 Staffeln, 20 Episoden à 45 Min.)
Enthält Spoiler zu früheren Staffeln
Peter Sutherland (Gabriel Basso) stürzt sich in sein zweites Abenteuer. In Teil 1 war er ein FBI-Rookie, der innerhalb kürzester Zeit über sich hinauswachsen musste, um ein Attentat auf die US-Präsidentin zu vereiteln. Seine ständige Überforderung verlieh der Serie einen humorvollen Touch.
Erst am Ende wirklich spannend
Dieser Aspekt fehlt diesmal. Was jedoch bleibt, und das nicht zum Vorteil der Serie: Auch die zweite Staffel ist mit zehn Episoden überlang. Die Geschichte liesse sich locker auf sechs Episoden straffen oder sogar auf einen zweistündigen Film kondensieren.

Trotzdem unterhält «The Night Agent» in der Neuauflage ordentlich. Vor allem gegen Schluss, wenn die Spannung steigt: New York wird zum Ziel eines Giftgasanschlags, der Tausende Tote fordern könnte. Zuvor zieht sich die Handlung zäh dahin. Denn sie baut drei Erzählstränge auf, die mit vielen verzichtbaren Details ausgeschmückt sind.
Unverzichtbar bleibt Peter. Er wurde von der Präsidentin zum Night Agent befördert, nachdem er ihr das Leben gerettet hatte. Wenig Freude daran hat Peters neue Chefin Catherine Weaver (Amanda Warren). Sie hält ihn für zu unerfahren, um in den Kreis der ultrageheimen Organisation aufgenommen zu werden.
Tödliche Ausbildungsmission
Deshalb schickt sie ihn zur Ausbildung nach Thailand, wo er unter der Aufsicht einer erfahrenen Agentin eine einfache Überwachung durchführen soll. Doch die Mission läuft schief, Peters Mentorin wird getötet.

Peter taucht unter, weil er vermutet, dass ein Maulwurf innerhalb der Night Agents die Mission verraten hat. Er traut selbst seiner Chefin nicht über den Weg. Catherine setzt alle Hebel in Bewegung, um Peter zu finden: Denn aus ihrer Sicht ist seine Rolle bei der schief gelaufenen Mission nicht so klar.
Was den Night Agents nicht gelingt, schafft Rose (Luciane Buchanan). Sie ist die Frau, die an der Seite von Peter das erste Abenteuer miterlebte. Rose findet ihn in New York und will ihm helfen. Peter hält das für zu gefährlich, doch am Ende steht sie wieder an seiner Seite.

Eine Iranerin und ein Osteuropäer mischen auch noch mit
Parallel dazu lernen wir Noor Taheri (Arienne Mandi) kennen, eine junge Iranerin, die in der UN-Botschaft ihres Landes in New York arbeitet. Noor ist allerdings keine treue Dienerin des Regimes. Sie hat mit dem CIA Kontakt geknüpft, um gegen Informationen für sich und ihre Familie Asyl zu erhalten.
Der dritte Erzählstrang, der am längsten vor sich hindümpelt, bevor er Sinn ergibt, dreht sich um Tomás Bala (Rob Heaps). Er ist der Sohn eines osteuropäischen Diktators, der vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag angeklagt ist.

Geschickt aufgegleister Plot zur dritten Staffel
Wie sich die Wege von Peter und Rose mit Noor und Tomás kreuzen, ist gut konstruiert. Aber die Geschichte könnte straffer sein, wenn nicht alle regelmässig die dümmstmöglichen Entscheidungen treffen würden, was oft in minutenlangen Verfolgungsjagden zu Fuss endet.
«The Night Agent» gelingt es allerdings, über die ganze Staffel hinweg den Plot für die Fortsetzung aufzugleisen. Der klingt so vielversprechend, dass ich versucht bin, bei einer dritten Staffel wieder einzuschalten. In der Hoffnung, dass die Geschichte von Anfang an ein hohes Spannungsniveau erreicht, ohne allzu viel unnützen Ballast.
Besetzung: Gabriel Basso | Luciane Buchanan | Arienne Mandi | Amanda Warren | Keon Alexander | Berto Colon | Michael Malarkey | Navid Negahban | Louis Herthum | Kari Matchett
Serie entwickelt von: Shawn Ryan
Genre: Thriller | Action
USA, 2025
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