

Läuft bei: Netflix (Mini-Serie, 4 Episoden à 45 Min.)
Das Prequel zur erfolgreichen «Witcher»-Reihe von Netflix bezieht ziemlich Haue von den Kritiker:innen. Das ist nicht ganz unverdient. Aber beginnen wir doch mit dem Positiven.
Klassische Fantasy-Quest
Die vierteilige Mini-Serie ist mit drei Stunden Laufzeit nur wenig länger als der durchschnittliche Kinofilm heutzutage. Diese Länge ist angemessen für die Geschichte, die geradlinig und ohne Schnickschnack erzählt wird. Was man nicht von jedem Film mit ähnlicher Länge behaupten kann 😜.
«The Witcher: Blood Origin» erzählt von sieben Figuren, die zusammenfinden, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen. Eine klassische Fantasy-Quest, aufbereitet wie aus dem Lehrbuch, ohne besondere Schwächen oder Stärken. Die Qualität der Produktion ist sehr ansehnlich, mit schönen Landschaften und ansprechenden Computergrafiken – für dieses Genre durchaus wichtig.

1200 Jahre vor Geralt von Riva
Das kann man sich zu Gemüte führen, wenn man Elfen, Magier und Zwerge mag, die eine böse Königin und ihren grössenwahnsinnigen Hofzauberer ausradieren wollen. Die sieben Kämpfer:innen (u.a. Michelle Yeoh) sind dabei die interessanteren Figuren als die Bösewicht:in. Die bleiben leider etwas allzu blass.
Fans der «Witcher»-Reihe sollten die Mini-Serie etwas höher priorisieren. Das Prequel spielt 1200 Jahre vor der Zeit, in der Geralt von Riva seine Abenteuer bestreitet.
Kein Türöffner für ein grosses Witcher-Universum
«The Witcher: Blood Origin» erklärt die Entstehung von zwei bedeutenden Ereignissen. Einerseits was die Sphärenkonjunktion verursachte, die verschiedene Universen zusammenführte und Monster und die Menschen in die Welt der Elfen und Zwerge brachte. Andererseits wird erzählt, wie die beiden Magier Syndril (Zach Wyatt) und Zacaré (Lizzie Annis) mit ihren Tränken den ersten Witcher erschufen.

Ob das allerdings reicht, um die Fans zu begeistern? Es scheint eher nicht. Auch hier sind die Reaktionen mässig bis enttäuscht. «The Witcher: Blood Origin» sollte wohl so eine Art Türöffner werden, um aus der Welt des Witchers ein ähnlich grosses Fantasy-Universum zu schaffen, wie wir das von «Lord of the Rings» oder «Game of Thrones» kennen. Beide starteten letztes Jahr erfolgreich eine Prequel-Serie: «The Rings of Power» und «House of the Dragon».
Immerhin: Die Serie verkürzt das Warten auf Witcher 3
«The Witcher: Blood Origin» ist das nicht gelungen. Keiner der Charaktere zeigt das notwendige Potenzial, um an die Figur von Geralt von Riva heranzukommen. Deshalb bleibt «The Witcher: Blood Origin» lediglich ein Intermezzo, das die Wartezeit auf die dritte Staffel von «The Witcher» verkürzt. Diesen Anspruch erfüllt die Serie leidlich.

«The Witcher» Staffel 3 ist übrigens für diesen Sommer angekündigt. Es wird der Abschied sein von Henry Cavill als Geralt 😭. Er wird für die bereits angekündigte vierte Staffel abgelöst von Liam Hemsworth.
Und wem diese Wartezeit immer noch zu lang ist, kann es so machen wie ich. Ich wende mich dem PC-Game zu. «The Witcher: Wild Hunt» stand schon lange auf meiner Liste.
Besetzung: Sophia Brown | Laurence O’Fuarain | Mirren Mack | Lenny Henry | Jacob Collins-Levy | Zach Wyatt | Michelle Yeoh | Minnie Driver | Lizzie Annis | Huw Novelli | Francesca Mills
Serie entwickelt von: Declan De Barra
Genre: Fantasy | Abenteuer | Action
USA / POL, 2022
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