

Läuft bei: Play Suisse (3 Staffeln, 15 Episoden à 30 Min.)
Meine Geschichte mit «Tschugger» begann mit einem grossen Ärger über die erste Staffel, die mitten in der Geschichte aufhörte. Staffel 2 versöhnte mich mit dem Supercop aus dem Wallis.
Vor der dritten Staffel kann ich jetzt nur noch den Hut ziehen. Eine bessere Schweizer Krimikomödie habe ich noch nicht gesehen. Hier stimmt einfach alles, hochgetaktete Komik, irrwitzige Plots, schrullige Figuren und ein vielversprechender Cliffhanger.
Bax als Eso-Aussteiger
Bax Schmidhalter (David Constantin) treffen wir nicht im Wallis wieder, sondern in Bern. Er hat den Polizeidienst hinter sich gelassen und ein völlig neues Leben begonnen.
Versehen mit Man Bun und Hipster-Bart verkauft er am Ufer der Aare auf seinem Lastenvelo Smoothies. Zudem besucht er regelmässig eine eso-angehauchte Gruppentherapie.

Auch Pirmin (Dragan Vujic) arbeitet nicht mehr für die Polizei. Er ist jetzt Hausmann und kümmert sich um Baby Benjamin.
Doch für beide gerät die Welt bald wieder gehörig aus den Fugen. Pirmin findet heraus, dass der Selbstmord seines Notars tatsächlich Mord war. Zudem erschiesst seine Frau einen unbewaffneten Eindringling und er muss die Leiche entsorgen.
Wiedersehen mit Leiche und Koks im Kofferraum
Bax wird in Bern mit einem Mord konfrontiert, der ihm persönlich sehr nahe geht. Noch schlimmer aber, dass er als mutmasslicher Täter festgenommen wird.
Die Wege der beiden kreuzen sich wieder, als Pirmin mit der Leiche des Einbrechers im Kofferraum unterwegs ist, um sie zu entsorgen. Bax gelingt die Flucht aus einem Polizeitransporter. Er stiehlt einen Lieferwagen, der dummerweise voll mit Koks beladen ist.

Wie sich herausstellt, hängen der Mord am Notar im Wallis und der Mord in Bern, der Bax angelastet wird, zusammen. Die Antwort auf die Frage, wer und was genau dahintersteckt, befindet sich in einem Schliessfach im Keller des Nachrichtendiensts des Bundes (NDB) in Bern.
Rapperin, Mafia und ein Prepper im Wald
Weil Pirmin Papitag hat, nimmt er Benjamin mit zum nächtlichen Einbruch in den NDB. «Das Ding», wie Bax seinen Göttibub bezeichnet, wird sich mit einem Stunt à la Tom Cruise als äusserst nützlich erweisen für das Vorhaben.
Selbstverständlich treffen wir auch die alten Bekannten aus den früheren Staffeln wieder. Valmira (Annalena Miano) verfolgt ihre Karriere als Rapperin weiter. Juni (Arsène Junior Page) unterstützt sie als Manager. Auch das läuft nicht ohne Komplikationen, die mithilfe von Fricker (Olivier Imboden) und der Mafia gelöst werden.

Die Mafia ist eigentlich hinter Smetterling (Cedric Schild) her. Der hat sich in bester Preppermanier in einem Wald im Wohnmobil verschanzt. Von dort aus führt er im Alleingang einen Feldzug gegen die Mobster.
Ein Cliffhanger der Extraklasse
Neu mit dabei sind zwei Tschugger oder besser Flics gespielt vom welschen Komikerduo Vincent et Vincent. Die beiden haben Dreck am Stecken und scheinen in die Morde involviert.

Leider bekommt das Duo etwas wenig Raum. Sie hätten sicher noch mehr zu bieten gehabt. Das ist überhaupt der einzige Makel der dritten «Tschugger»-Staffel: Die Geschichte wird etwas gehetzt erzählt. Eine oder zwei Episoden mehr hätten der Serie gutgetan.
Dafür ist der Schluss optimal gelungen. Die Geschichte findet ein befriedigendes Ende, öffnet gleichzeitig die Tür für einen noch wahnwitzigeren Plot, der unsere Walliser Helden nach Washington führen wird. Ein Cliffhanger der Extraklasse.
Besetzung: David Constantin | Dragan Vujic | Anna Rossinelli | Annalena Miano | Arsène Junior Page | Olivier Imboden | Cedric Schild | Vincent Veillon | Vincent Kucholl
Serie entwickelt von: David Constantin | Mats Frey
Genre: Komödie | Krimi | Action
CH, 2023
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