Legenden/The Asset
Staffel 1, Netflix


Bei dieser dänischen Serie braucht es einiges an Wohlwollen gegenüber dem Drehbuch, dann funktioniert «Legenden/The Asset» nicht schlecht.
Fragt man sich jedoch, wie der dänische Geheimdienst PET eine Polizistin in Ausbildung über Nacht zur Undercover-Agentin macht, die einen exklusiven Juwelierladen führt, gerät man ins Grübeln. Das ist nicht der einzige Plottwist, der Wahrscheinlichkeitskrämer, wie sie Alfred Hitchcock herablassend nannte, stören wird.
Aber lassen wir das. Fakt ist: Tea (Clara Dessau) wird auf Ashley (Maria Cordsen) angesetzt. Sie ist die Frau des Drogenbosses Miran (Afshin Firouzi), den Teas Chef Folke (Nicolas Bro) ins Visier genommen hat.
Doch dann gerät Tea in einen Loyalitätskonflikt. Sie muss wählen zwischen ihrer Mission und Ashley, zu der sie eine echte Freundschaft entwickelt hat.
Manchmal weiss man nicht mehr, ob «Legenden» eine Serie über Frauenfreundschaft ist, die ausgiebig bei Clubpartys und Kindergeburtstagen gefeiert wird. Oder will sie ein Thriller sein über Ermittlungen gegen organisiertes Verbrechen?
Am Schluss deutet sich an, dass es in einer allfälligen zweiten Staffel in eine ganz andere Richtung gehen könnte. Diese Geschichte könnte noch eine Spur spannender sein, als die Geschichte, die «Legenden» erzählt.
The Witcher
Staffel 4, Netflix


Jetzt ist er also da, Liam Hemsworth als der neue Witcher. Und ja, er kann Henry Cavill nicht das Wasser reichen. Aber das war schon vorher klar. Hemsworth hatte nie eine Chance.
Keiner grunzt das «Hm» so mürrisch wie Cavill. Keiner blickt so unergründlich mit seinen gelben Augen, schmachtet in seiner Liebe zu Ciri und Yennefer so ergreifend. Und keiner kämpft so bestialisch wie er. Cavill war der erste Witcher und perfekt für die Rolle. Die Nachfolger sind nur Epigonen.
Doch Hemsworth ist nicht das Problem der vierten Staffel von «The Witcher». Es liegt an der Geschichte, die nicht recht vom Fleck kommt. Am Ende der letzten Staffel trennten sich die Wege von Geralt, Yennefer und Ciri. Am Schluss dieser Staffel sind wir kaum einen Schritt weiter.
Alle drei verfolgen zwar ein Ziel, drehen sich aber vor allem im Kreis. Geralt will Ciri aus den Fängen des Herrschers von Nilfgaard befreien. Ein sinnloses Unterfangen, denn die Frau an dessen Seite ist gar nicht Ciri. Die richtige Ciri schliesst sich einer Diebesbande an, während Yennefer den Endkampf gegen den Magier Vilgefortz vorbereitet.
Fast alles in dieser Staffel hätte man in eine Kurzzusammenfassung packen und der fünften und letzten Staffel voranstellen können. Diese sollte endlich alle Entscheidungen bringen, die diesmal noch vertagt wurden.
Intraçables/Log Out
Staffel 1, Play Suisse


Lange macht «Intraçables/Log Out» alles richtig. Es wird ein Netz gesponnen aus interessanten Figuren und Ereignissen, die alle mit einem verhängnisvollen Unglück verknüpft sind.
Wenn am Schluss die Fäden entwirrt sind und die überraschende Lösung präsentiert wird, weiss man zwar, wer dahintersteckt. Aber das Drehbuch vergisst, das ganze Wie und Warum zu erklären. Man sitzt ziemlich ratlos vor dem Fernseher. Das ist schade. Denn zuvor erzählt die Serie eine spannende Geschichte, die einen Episode für Episode mitreisst.
Sieben Jahre nach dem tragischen Tod ihres Ehemannes steigt eines Abends ein Mann in Giulias Taxi, den sie plötzlich wiedererkennt. Er war an jenem Tag an dem Ort, an dem ihr Mann starb.
Als Giulia der Sache nachgeht, erhält sie mysteriöse Drohungen. Die Lage eskaliert, als der Mann aus dem Taxi ermordet wird und die Polizei Giulia als Täterin verdächtigt. Sie flieht und nimmt ihren entfremdeten Sohn mit auf einen Roadtrip in die Vergangenheit.
Das alles ist gut erzählt. Mit Irène Jacob als Kommissarin Josèphe Brunner, die die Ermittlungen gegen Giulia übernimmt, kommt eine weitere interessante Figur ins Spiel.
Wäre nicht dieser unbefriedigende Schluss, wäre «Intraçables» ein gelungener Thriller, der an eine Harlan-Coben-Geschichte erinnert. Ja, er macht sogar etwas besser: Die Überraschung am Ende ist nicht ganz so haarsträubend wie in den Coben-Serien.
Auf der Watchlist

Only Murders in the Building (Staffel 5, Disney+)

Gen V (Staffel 2, Prime Video)

The Morning Show (Staffel 4, Apple TV)
Serien-Top-Ten
| 1️⃣ | ![]() | Slow Horses (Staffel 5) Spionagekomödie, Apple TV |
| 2️⃣ | ![]() | House of Guinness Historiendrama, Netflix |
| 3️⃣ | ![]() | Task Krimi/Drama, Sky Show |
| 4️⃣ | ![]() | Koka Björn Krimi/Historiendrama, Disney+ |
| 5️⃣ | ![]() | Foundation (Staffel 3) Sci-Fi, Apple TV+ |
| 6️⃣ | ![]() | Platonic (Staffel 2) Komödie, Apple TV+ |
| 7️⃣ | ![]() | Star Trek: Strange New Worlds (Staffel 3) Sci-Fi, Paramount+ |
| 8️⃣ | ![]() | Legenden/The Asset Krimi/Drama, Netflix |
| 9️⃣ | ![]() | The Witcher (Staffel 4) Fantasy, Netflix |
| 🔟 | ![]() | Intraçabales/Log Out Thriller, Play Suisse |
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Peacock hat «Poker Face» nach zwei Staffeln abgesetzt. Rian Johnson, der die Serie entwickelt hat, und Natascha Lyonne suchen aber…