

Netflix (Mini-Serie, 8 Episoden à 45 Min.)
«Wayward» will vieles sein. Eine Adoleszenzstory von zwei Teenagern, eine Beziehungserzählung zwischen einer Frau und ihrem transgender Partner und ein Psychohorror im Stil der «Stepford Wives».
Eine Story für Jugendliche, Queere und den Mainstream
Die Serie erzählt all diese Geschichten, schafft es jedoch nicht, sie zu einer kohärenten Handlung zu verbinden. Autor:in und Hauptdarsteller:in Mae Martin, eine non-binäre Person, hat sich ein bisschen zu viel vorgenommen, indem verschiedenste Zielgruppen – Young Adults, Queere und auch das Mainstreampublikum – bedient werden sollen.
Für den Adoleszenten-Teil stehen die beiden Teenager Leila (Alyvia Alyn Lind) und Abbie (Sydney Topliffe). Leila ist ein Teenager ausser Rand und Band: Schule schwänzen, Drogen, rebellieren prägen ihren Alltag. Abbie ist ihre beste Freundin und wird von Leila in den Abgrund gezogen.

So sehen es zumindest Abbies Eltern. Sie schicken Abbie auf eine Schule, die schwierige Teenager in angepasste Jugendliche verwandeln soll. Die Methoden, die in der «Tall Pines Academy» angewendet werden, sind aber äusserst fragwürdig. Immer wieder verschwinden Jugendliche spurlos.
Die Kleinstadt ohne Kinder
In die Kleinstadt Tall Pines, in der die Schule liegt, ziehen Alex (Mae Martin) und seine Frau Laura (Sarah Gadon). Alex, ein transgender Polizist, und die schwangere Laura kommen aus der Grossstadt, wo Alex wegen seiner Geschlechtsumwandlung und seiner Gewaltprobleme Schwierigkeiten hatte.
Laura stammt aus Tall Pines und verspricht ihrem Mann, dass es der ideale Ort für ihn und für ihr Baby sei. Doch mit der Kleinstadt stimmt etwas nicht. Es gibt keine Kinder, nur Jugendliche, die bei Pflegeeltern leben.

Hinter all dem steckt Evelyn Wade (Toni Collette), die Gründerin und Direktorin der Tall Pines Academy. Sie ist charismatisch, analysiert ihr Gegenüber blitzschnell und nutzt Schwächen und Ängste für ihre Zwecke. Sie nennt das Helfen.
Man wartet ungeduldig auf den Schluss
Toni Collette als Anführerin eines Kultes, der, wie sich langsam offenbart, die Schule und den Ort beherrscht, ist die beeindruckendste Figur der Serie. Neben ihr verblassen alle anderen Charaktere, so sehr sich die Geschichte auch darum bemüht, sie uns ans Herz zu legen.

Das führt dazu, dass die Story einerseits eben verzettelt wirkt und vor allem in die Länge gezogen wird. Oft wartet man ungeduldig darauf, dass sie einen Schritt weiterkommt. Man will eigentlich nur noch wissen, wie sie endet.
Dass es zwei Enden gibt, mögen die Autor:innen für eine clevere Idee gehalten haben. Für mich war das nur ein weiteres Beispiel, wie die Geschichte unnötig in die Länge gezogen wird.
Besetzung: Mae Martin | Sarah Gadon | Alyvia Alyn Lind | Sydney Topliffe | Toni Colette | Brandon Jay McLaren | Tattiawna Jones | Tricia Black | John Daniel | Feavan Abera | Isolde Ardies
Serie entwickelt von: Mae Martin
Genre: Drama | Mystery | Thriller
CAN/GB 2025











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