Down Cemetery Road (Staffel 1) – Zwei Frauen gegen Psychopathen und Schwachköpfe

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19. Dezember 2025

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Apple TV (1 Staffel, 8 Episoden à 50 Min.)

Der Schauplatz: Oxford, nicht London. Die Protagonistinnen: eine Kunstrestauratorin, eine Privatdetektivin und Angestellte des Verteidigungsministeriums, keine MI5-Agenten. Dennoch erinnert «Down Cemetery Road» sehr an die Spionagekomödie «Slow Horses».

Aus der Feder des «Slow Horses»-Erfinders

Das ist kein Zufall. Beide Serien basieren auf Vorlagen des englischen Autors Mick Herron. Deshalb ähneln sich die Figuren so sehr. Die Privatdetektivin Zoë Boehm (Emma Thompson) ist so schrullig und schroff wie Jackson Lamb, der Boss der unfähigen Geheimagent:innen, die ins Slough House abgeschoben wurden. Allerdings legt Zoë Boehm definitiv mehr Wert auf Körperpflege und Kleidung als Lamb.

Eine Frau mit kurzem, grauem Haar trägt eine schwarze Lederjacke und schaut ernst. Im Hintergrund sind unscharf grüne Blätter einer Zimmerpflanze zu sehen. Die Szene wirkt dramatisch, als ob sie Teil eines intensiven Gesprächs in einer TV-Serie ist. — Zoë Boehm (Emma Thompson) hat ihre Punk-Vergangenheit nicht abgelegt. © Apple TV

Die Agenten des Verteidigungsministeriums sind entweder Psychopathen oder Schwachköpfe, ähnlich wie die Slow Horses, nur sind diese einiges sympathischer. Der oberste Beamte ist ein arroganter, schmieriger Typ und erinnert an die Chef:innen des MI5.

Ein Mädchen verschwindet

Einzig Sarah Trafford (Ruth Wilson) fällt aus der Reihe. Sie ist eine normale Frau, die mit ihrem Mann in Oxford ein beschauliches Leben führt. Bis eines Tages ein Nachbarhaus in die Luft fliegt.

Nur ein Mädchen überlebt die Explosion. Als sich Sarah im Spital nach dem Wohlbefinden des Mädchens erkundigt, stösst sie auf eine Mauer des Schweigens. Man will ihr nicht einmal bestätigen, dass das Kind hier behandelt wird.

Eine Frau in gelbem Mantel fährt konzentriert auf einem Fahrrad durch eine belebte Strasse. Im Hintergrund sind unscharf mehrere Passanten zu sehen, die auf dem Gehweg gehen. Die Szene vermittelt eine dynamische, urbane Atmosphäre. — Die Suche nach einem verschwundenen Mädchen stellt das Leben von Sarah Trafford (Ruth Wilson) auf den Kopf. Zum Glück, denn ihr Alltag war ziemlich eintönig. © Apple TV

Sarah glaubt, dass dunkle Mächte am Wirken sind und das Mädchen in Gefahr ist. Ihr Mann, ihre Freund:innen und auch die Polizei halten das für eine wilde Verschwörungstheorie. Sarah beauftragt den Privatdetektiv Joe Silvermann (Adam Godley), Nachforschungen anzustellen.

Die Serie hat noch Luft nach oben

Kurz darauf findet sie ihn tot in seinem Büro. Offenbar hat er sich das Leben genommen. Doch Joes Frau, Zoë Boehm, glaubt nicht an Suizid. Sie setzt die Ermittlungen fort und kommt mit Sarah einem Skandal auf die Spur, den C (Darren Boyd), ein Chefbeamter im Verteidigungsministerium, um jeden Preis vertuschen will. Er hetzt seine Schergen auf die beiden Frauen.

Ein Mann mit Bart und Brille liegt auf einem grauen Teppichboden und schaut erschrocken nach oben. Er trägt ein gestreiftes Hemd und eine Krawatte. Seine Hände sind erhoben, als ob er sich schützen will. — Hamza Malik (Adeel Akhtar) soll die Probleme seines Chefs lösen. Aber er ist so unfähig, dass er auch keinen Platz im Slough House verdient hätte. © Apple TV

Zoë und Sarah sind durchaus interessante Figuren, die dank Emma Thompson und Ruth Wilson überzeugen. Die Story nimmt auch ein paar spannende und wilde Wendungen. Dennoch erreicht «Down Cemetery Road» (noch) nicht das Level von «Slow Horses». Es darf alles noch ein bisschen skurriler, witziger und frivoler werden.

Die Chance dazu erhält die Serie. Apple TV hat eine zweite Staffel schon bestätigt, wiederum mit Emma Thompson und Ruth Wilson in den Hauptrollen.