High Potential (Staffel 1) – Gut geklaut von den Franzosen

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Serienposter mit Schriftzug. Eine Frau mit einem Lolli im Mund und rosafarbenen Gummihandschuhen schaut durch einen Lamellenvorhang, den sie auseinandergeschoben hat.
4 von 5 Sternen

Läuft bei: Disney+ (1 Staffel, 13 Episoden à 45 Min.)

Amis bedienen sich gerne mal bei europäischen Ideen. Manchmal geht sogar vergessen, dass die Originalserie aus Europa kam. Oder wer hätte gewusst, dass «House of Cards» bei der BBC zu sehen war, mehr als 20 Jahre bevor Kevin Spacey als Präsident Underwood sein Unwesen trieb? Auch «Veep» mit Julia Louis-Dreyfus als Vizepräsidentin Meyer ist bei der BBC abgekupfert. Dort hiess die Serie «The Thick of It».

10 US-Adaptionen vs Original-Serien – Welche ist besser?
OriginalIMDb-RatingUS-AdaptionIMDb-Rating
Broadchurch (GB, 2013-2017)8.3Gracepoint (2014)7.0
Bron/Broen (DK/SWE, 2011-2018)8.6The Bridge (2013-2014)7.6
Forbrydelsen (DK, 2007-2012)8.4The Killing (2011-2014)8.3
Ghosts (GB, 2019-2023)8.4Ghosts (2021- )7.9
Hatufim (ISR, 2010-2012)8.3Homeland (2011-2020)8.3
House of Cards (GB, 1990-1995)8.5House of Cards (2013-2018)8.6
Life on Mars (GB, 2006-2007)8.4Life on Mars (2008-2009)7.5
Shameless (GB, 2004-2013)8.0Shameless (2011-2021)8.5
The Office (GB, 2001-2003)8.5The Office (2005-2013)9.0
The Thick of It (GB, 2005-2012)8.7Veep (2012-2019)8.4

Das Original von «High Potential» stammt aus einer anderen Ecke Europas. Als Vorlage dient die französisch-belgische Krimikomödie «HPI: Haut Potentiel Intellectuel». Seit 2021 wurden bereits vier Staffeln produziert, die auch bei der ARD liefen.

Hyperintelligente Reinigungskraft

Ob die US-Version der Vorlage gerecht wird, kann ich nicht beurteilen. Ich habe sie nicht gesehen. Aber wenn «High Potential» schlechter wäre, müsste das Original herausragend sein. Denn die Krimikomödie über die hyperintelligente alleinerziehende Mutter, die als Reinigungskraft abends die Büros der Polizei sauber macht, bevor sie zur Beraterin bei Ermittlungen avanciert, ist sehr unterhaltsam.

Eine Frau mit langen blauen Fingernägeln hält ein Foto in der Hand, das sei jemandem zeigt.
Morgan (Kaitlin Olsen) entdeckt Details, die andere übersehen, und analysiert die Zusammenhänge messerscharf. © Disney+

Der Einstieg in ihre neue Karriere ist allerdings konfliktbeladen. Detektiv Adam Karadec (Daniel Sunjate) droht Morgan Gillory (Kaitlin Olson) mit Gefängnis, weil sie seine Polizeiarbeit behindert habe.

Auf einer Überwachungskamera ist nämlich zu sehen, wie Morgan versehentlich die Akten eines Mordfalls vom Tisch fegt, beim Aufräumen die Tatortfotos studiert und auf der Pinnwand die Hauptverdächtige als Opfer markiert. Das musste sie tun, denn mit ihrem IQ von 160 geht die Obsession einher, dass sie Fehler nicht stehen lassen kann.

Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft

Morgan setzt Karadec und dessen Chefin Selena Soto (Judy Reyes) detailliert auseinander, wie sie zu ihrem Schluss kommt. Widerwillig muss Karadec anerkennen, dass sie recht hat. Und Soto ist so beeindruckt, dass sie Morgan eine Stelle als Beraterin anbietet.

Von nun an arbeitet sie mit Karadec zusammen, der zu Beginn natürlich wenig begeistert ist, aber bald nicht mehr auf Morgans aussergewöhnliche Fähigkeiten verzichten will.

Eine Frau steht an einem Schreibtisch, ein Mann sitzt davor. Sie schauen auf einen Bildschirm.
Ein eingespieltes Team sind sie nicht wirklich. Aber Morgan und Adam Karadec (Daniel Sunjata) verstehen sich mit der Zeit immer besser. © Disney+
Klassischer Krimi ohne Bingefaktor

Die Serie lebt fast ausschliesslich von Kaitlin Olson, die als exaltiertes Superhirn amüsiert. Man schaut genüsslich zu, wie sie immer wieder unterschätzt und als «Putze» abqualifiziert wird, am Ende aber alle Besserwisser in den Senkel stellt.

«High Potential» ist als klassischer Krimi konzipiert mit einem Fall pro Episode. Zum Bingen ist das weniger geeignet, da alle Episoden nach demselben Muster ablaufen. Aber eine Episode pro Abend verträgt es allemal.

Ein Paar beim Burgeressen. Eine Frau mit zwei Kindern und einem Baby im Tragekorb steht neben ihrem Tisch.
Morgan engagiert zwar ihren Ex als Babysitter. Weil der aber manchmal nicht kann, taucht sie halt mit Kind und Kegel auf, um mit Karadec ihre neuesten Erkenntnisse zu besprechen. © Disney+
Der Mann für Sci-Fi und Horror kann Komödie

Als Creator bei «High Potential» fungiert Drew Goddard. Das überrascht. Goddard hat sich mit Sci-Fi, Horror und Superhelden einen Namen gemacht. Er war Showrunner der genialen «Daredevil»-Serie, die bei Netflix lief.

Zudem schrieb er u.a. die Drehbücher für «The Martian», «World War Z» oder «The Cabin in the Woods». Komödie stand bis jetzt kaum auf seinem Programm. Aber mit «High Potential» beweist er, dass er auch dieses Genre beherrscht.

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Besetzung: Kaitlin Olson | Daniel Sunjata | Javicia Leslie | Deniz Akdeniz | Amirah J | Matthew Lamb | Judy Reyes | Taran Killam | Garret Dillahunt | JD Pardo
Serie entwickelt von: Drew Goddard
Genre: Krimi | Komödie
USA, 2024

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