Paris Has Fallen (Staffel 1) – Action, die die Welt nicht braucht

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Serienposter mit Schrftzug. Ein Mann und eine Frau mit Pistolen bewaffnet. Im Hintergrund der Eiffelturm und undefinierbare Objekte, die brennen.
2 von 5 Sternen

ZDF/Canal+ (1 Staffel, 8 Episoden à 45 Min.)

Wer deftige Action mag, kann sich «Paris Has Fallen» schon anschauen. Die Serie ist nicht wirklich miserabel, aber es gibt so viele bessere Actionserien (klickt einfach auf die Kategorie Action). «Paris Has Fallen» fällt ab, weil die Serie einfallslos gemacht ist und einer unbändigen Lust an Kopfschüssen frönt.

Das kommt wenig überraschend für alle, die schon mal von einer «Has Fallen»-Trilogie gehört haben. An mir ist die völlig vorbeigegangen. Das hat einen Grund: Gerard Butler. Butler hat alle «Has Fallen»-Filme produziert und spielt die Hauptrolle.

Eine Frau hält einem Mann im Anzug eine Waffe an die Schläfe.
Die Terroristin Freja (Ana Ularu) bringt den französischen Verteidigungsminister Philippe Bardin (Nathan Willcocks, M.) in ihre Gewalt. © ZDF/Simon Ridgway
Von der Leinwand auf den Bildschirm

Der schottische Haudrauf gehört nicht zu meinen Lieblingsschauspielern. Mit Ausnahme von «300» (2006) gibt es aus meiner Sicht kaum einen Butler-Film, der sich anzuschauen lohnt. Sein Talent ist zu bescheiden, seine Rollen sind stereotyp. Nicht ganz unverdient wurde er schon zweimal als schlechtester Schauspieler für den «Golden Rasperry Award» nominiert.

Ein Punkt spricht jedoch für die «Has Fallen»-Reihe: Sie hat über 500 Millionen Dollar eingespielt. Kein Wunder, dass die Produzent:innen die Franchise auch im Streaming etablieren wollen. Deshalb fällt jetzt also Paris auf dem TV-Schirm.

Die blutige Rache des Fremdenlegionärs

Verantwortlich dafür ist Jacob Pearce (Sean Harris). Der ehemalige Fremdenlegionär ist auf einem Rachefeldzug, nachdem er und sein Team von den eigenen Leuten an die Taliban verraten wurden. Pearce überlebte als Einziger.

Ein Mann steht in einem Bus im Gang.
Jacob Pearce (Sean Harris) wird nicht ruhen, bis er alle beseitigt hat, die ihn verraten haben. © ZDF/Simon Ridgway

Sein erstes Ziel ist der französische Verteidigungsminister. Pearce stürmt mit ein paar Getreuen eine Party in der britischen Botschaft, an der der Verteidigungsminister teilnimmt. Doch dieser entkommt dank seines Bodyguards Vincent Taleb (Tewfik Jallab) und der MI6-Agentin Zara Taylor (Ritu Arya). Auch Pearce entkommt. Zurück bleiben die ersten Toten mit Kopfschüssen.

Das war natürlich erst der Anfang. Vincent und Zara machen von nun an Jagd auf Pearce. Der wiederum macht Jagd auf alle, die am Verrat beteiligt waren, und bringt sie brutal zur Strecke.

Die Verfolger tappen in jede Falle

Das gelingt ihm einerseits, weil ein mysteriöser Geldgeber ihm unbeschränkte Mittel zur Verfügung stellt. So kann er sich ein unerschöpfliches Arsenal von Scharfschützen und Killern leisten.

Andererseits sind Vincent und Zara immer einen Schritt zu spät, tappen in jede Falle und treffen regelmässig die dümmsten Entscheidungen. Ich hätte die beiden nach zwei Tagen vom Fall abgezogen.

Eine Frau und ein Mann in einem Büro.
Geben sich Mühe und haben noch viel mehr Mühe, den Terroristen zur Strecke zu bringen: Zara (Ritu Arya) und Vincent (Tewfik Jallab). © ZDF/Simon Ridgway
Emotionales Beigemüse

«Paris Has Fallen» versucht, die Figuren noch etwas aufzupeppen mit ein bisschen emotionalem Beigemüse. Besonders lahm ist Zaras Liebesbeziehung mit einer Drogenabhängigen. Schon allein dafür müsste man sie aus dem Geheimdienst werfen – sagt sie selber.

Absurd ist Vincents Affäre mit der französischen Präsidentin. Es ist nicht ganz an den Haaren herbeigezogen, dass sich ein Personenschützer und seine Zielperson verlieben. Haben wir auch schon gesehen im Film «Bodyguard» (1992) und der gleichnamigen englischen Serie (2018). Aber was Vincent seiner Geliebten alles nachsieht, die unter anderem Pearce in einer CIA-Blacksite entsorgen will, strapaziert die Glaubwürdigkeit der Figur.

Eine Frau im Hintergrund ein Mann in Uniform.
Madame la Présidente (Emmanuelle Bercot) entpuppt sich als selbstsüchtige Politikerin, die vor Lügen nicht zurückschreckt. © ZDF/Simon Ridgway
Prädikat «völlig unnötig»

Dagegen wirkt es schon fast überzeugend, dass der schwer traumatisierte und körperlich entstellte Pearce ein Ausbund an innerer Ausgeglichenheit ist. Selbst wenn er endlich seine Rache befriedigen kann, bleibt er (ausser am Schluss) die Ruhe selbst. Es scheint, als habe er in der Gefangenschaft bei den Taliban die Achtsamkeit entdeckt.

Vielleicht hätte «Paris Has Fallen» als Film besser funktioniert. Dann hätten Vincent und Zara nicht so viel Mist bauen müssen, um die Episoden zu füllen. So fällt die Geschichte für mich aber in die Kategorie «völlig unnötig», weil wir Ähnliches schon hundertmal gesehen haben und keine einzige originelle Idee darin steckt.

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2 Stimmen

Besetzung: Tewfik Jallab | Ritu Arya | Sean Harris | Emmanuelle Bercot | Paul Gorostidi | Ana Ularu | Camille Rutherford | Jérémie Covillault
Serie entwickelt von: Howard Overman
Genre: Action | Thriller
F / GB, 2024

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