

Apple TV+ (1 Staffel, 9 Episoden à 50 Min.)
Taron Egerton ist kein Superstar. Aber er hat in Filmen wie «Rocketman» (2019), wo er Elton John spielte, «Tetris» (2023) oder in den beiden «Kingsman»-Filmen einen überzeugenden Eindruck hinterlassen.
Zudem stammt die neue Serie «Smoke» mit ihm wieder aus der Feder von Dennis Lehane, mit dem Egerton schon bei der aufwühlenden Serie «Black Bird» zusammengearbeitet hat. Gute Voraussetzungen, die gewaltig enttäuscht werden.
Zu lang, zu repetitiv und oft peinlich
Die Geschichte über den Brandermittler Dave Gudsen (Egerton), der gemeinsam mit der FBI-Kollegin Michelle Calderone (Jurnee Smollett) zwei Serienbrandstiftern das Handwerk legen soll, ist zu lang, zu repetitiv und mit einigen Dialogszenen, die nervig bis peinlich, aber vor allem unnötig sind.

Ich habe nicht gezählt, wie oft irgendein Duo in einer Bar sitzt, sich langsam besäuft, in Buddy-Manier einander auf die Schultern klopft und pseudo-tiefsinnige Banalitäten lallt. Diese Szenen sollen die Figuren vertiefen, sorgen aber nur für Kopfschütteln.
Figuren mit Tiefgang, der nicht interessiert
Denn so kompliziert ist dieser Hintergrund nun auch nicht. Gudsen hat Beziehungsprobleme mit seiner Frau und seinem Stiefsohn. Zudem kommt er in den Ermittlungen gegen die beiden Brandstifter keinen Schritt voran.
Calderone hatte eine Affäre mit ihrem Chef. Nachdem sie Schluss gemacht hat, rächt er sich, indem er ihr die undankbaren Fälle – wie eben die beiden Brandstifter – aufhalst. Zudem leidet sie unter einem Kindheitstrauma, das sie ihrer drogensüchtigen Mutter verdankt.

Beides wird zwar in die Geschichte eingewoben, hat letztlich aber wenig bis gar nichts mit der Aufklärung der Fälle zu tun. Einleuchtend ist immerhin, dass Gudsen externe Hilfe aufgebrummt bekommt. Denn in einem Fall geht es um über 200 Brandstiftungen, bei denen er noch nicht einmal einen Verdächtigen vorweisen kann.
Der Schlusstwist entschädigt nicht
Wer die Brände gelegt hat, wird in den ersten Episoden enthüllt. Was in einem Fall eine Überraschung sein sollte, hat man sich allerdings schon lange vorher zusammengereimt. Danach beginnt das Katz-und-Mausspiel zwischen Ermittlern und den Tätern.

Für «Smoke» hätten sechs, vielleicht sogar vier Episoden gereicht, um die Geschichte, die auf einem True-Crime-Podcast basiert und an einen wahren Fall angelehnt ist, zu erzählen. So muss man sich jetzt durch neun Episoden plagen, um ganz am Schluss wenigstens noch einen Twist zu erleben, den man nicht hat kommen sehen. Aber das lohnt den Aufwand trotzdem nicht.
Besetzung: Taron Egerton | Jurnee Smollett | Rafe Spall | Ntare Guma Mbaho Mwine | Hannah Emily Anderson | Anna Chlumsky | Adina Porter | Greg Kinnear | John Leguizamo
Serie entwickelt von: Dennis Lehane
Genre: Krimi | Drama
USA, 2025











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