Task (Staffel 1) – Ein Krimi über kaputte Familien überzeugt trotz Pathos

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Ein Poster der Serie «Task» zeigt zwei Männer in Aktion: Einer trägt eine FBI-Weste und blickt fokussiert, der andere hält eine Pistole bereit. Der Hintergrund ist grünlich verschwommen. Text auf dem Poster «Every Force Has Its Equal». Serie startet am 7. September auf HBO Max.
4 von 5 Sternen

Sky Show (1 Staffel, 7 Episoden à 50 Min.)

Serien-Tipp Nr. 400

Es ist gefährlich, einen Krimi als moralische Geschichte zu erzählen. Das wirkt schnell schwülstig und aufgesetzt. Wenn noch ausgiebig dem Mythos der heilen Familie gefrönt wird, die über allem steht, geht zumindest bei mir schnell der Laden runter.

Nicht so bei «Task». Die heile Welt einer glücklichen Familie wabert zwar irgendwo als Ideal herum, doch die Realität sieht anders aus.

Der Ex-Priester als Witwer und FBI-Agent

Tom Brandis (Mark Ruffalo) begegnen wir, als er als ehemaliger Priester und jetziger FBI-Agent einen Stand auf einer Jobmesse an einer Uni aufbaut. Kein aufregender Job, aber das ist Absicht. Tom hat kürzlich seine Frau verloren und sich deshalb an den Schreibtisch versetzen lassen.

Er lebt mit seiner Adoptivtochter Emily (Silvia Dionicio) zusammen. Die Stimmung zwischen den beiden ist angespannt. Die leibliche Tochter und ein Adoptivsohn wohnen nicht mehr zu Hause. Sie hat geheiratet, den Aufenthaltsort des Sohnes erfahren wir erst später.

Drei Personen sitzen nebeneinander auf einer blauen Bank in einem Gerichtssaal. Links ist ein Mann in Anzug und Krawatte, in der Mitte eine Frau in einem dunklen Kleid, und rechts eine Frau in einem olivgrünen Kleid. Alle blicken ernst oder nachdenklich.
Toms Familie ist am sinnlosen Tod der Mutter zerbrochen – und an der Frage von Vergebung. (v.l.n.r.: Mark Ruffalo, Silvia Dionicio, Phoebe Fox), © HBO/Sky Show

Es ist auf jeden Fall eine Situation, die Tom sehr belastet und um die er sich kümmern sollte, während er im Job geschont wird. Aber damit ist bald Schluss. Seine Chefin (Martha Plimpton) überträgt ihm die Leitung einer Task-Force, die eine Serie von Einbrüchen aufklären soll.

Der überforderte Kleinkriminelle

Dahinter steckt Robbie (Tom Pelphrey). Er hat sich mit seinem Kumpel Cliff (Raúl Castillo) darauf spezialisiert, in Häuser einzubrechen, in denen Dealer Drogen verkaufen. Dabei erbeuten sie keine riesigen Summen. Die beiden erwecken den Anschein von Kleinkriminellen, die am Limit ihrer Fähigkeiten agieren.

Das bestätigt sich, als ein Einbruch völlig schiefläuft. Eine Schiesserei endet mit vier Toten. Statt Geld erbeuten Robbie und Cliff zwölf Kilo Drogen. Zudem taucht ein kleiner Junge auf, dessen Eltern Robbie gerade erschossen hat, und den er mit nach Hause nimmt.

Zwei Männer in Arbeitskleidung und Sicherheitswesten stehen vor einem Müllwagen. Sie halten Mülltonnen und sind in ein Gespräch vertieft. Im Hintergrund ist eine grüne Landschaft zu sehen.
Robbie (Tom Pelphrey) und Cliff (Raúl Castillo) nutzen ihren Job als Müllmänner, um die Häuser auszukundschaften, in die sie einbrechen. © HBO/Sky Show

Auch Robbies Zuhause ist alles andere als heil. Er lebt im Haus seines verstorbenen Bruders, das jetzt seiner Nichte Maeve (Emilia Jones) gehört. Sie kümmert sich um Robbies Sohn und Tochter, weil deren Mutter die Familie verlassen hat.

Die unheimliche Familie der Biker

Es gibt noch eine dritte dysfunktionale Familie. Die Bikergang «Dark Hearts». Ihre Drogenhäuser waren das Ziel von Robbies Überfällen. Bislang mehr ein Ärgernis, aber jetzt mit den verschwundenen Drogen und dem entführten Sohn eines Gangmitglieds wird es zum Problem für den lokalen Anführer Jayson (Sam Keeley).

Sein Boss, Freund und Mentor Perry (Jamie McShane) taucht auf. Vorgeblich, um ihn zu unterstützen. Tatsächlich geht es Perry nicht zuletzt darum, das Problem um jeden Preis zu beseitigen, weil er sonst selber unter Druck gerät.

Zwei Männer in schwarzen Lederwesten stehen an einer Bar in einem schwach beleuchteten Raum. Sie wirken ernst und konzentriert. Im Hintergrund sind weitere Personen erkennbar, die ebenfalls Lederwesten tragen. Durch das Fenster fällt Tageslicht in den Raum.
Verstehen ihre Bikergang als grosse Familie: Perry (Jamie McShane) und Jayson (Sam Keeley). Wer sich nicht an die Regeln hält, wird allerdings brutal bestraft. © HBO/Sky Show

Man könnte sogar noch Toms Task-Force als dysfunktional bezeichnen. Denn auch in diesem Team entwickeln sich ungesunde Dynamiken.

Bewegende Geschichten mit etwas zu viel Pathos

«Task» bietet genug Action, um Krimifreund:innen bei Laune zu halten. Aber spannender und tatsächlich bewegender sind die Schicksale der Figuren, die sich im Streben nach Glück, Vergebung oder Vergeltung in tiefe Abgründe stürzen.

Der Serienmacher Brad Ingelsby hat schon mit «Mare of Easttown» bewiesen, dass er hervorragend Geschichten erzählen kann über Menschen im provinziellen Milieu, die sich mit Katastrophen im Leben konfrontiert sehen. Das gelingt ihm in «Task» erneut, auch wenn er am Schluss der Serie einen Schuss Pathos zu viel draufsetzt.

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Besetzung: Mark Ruffalo | Emilia Jones | Fabien Frankel | Thuso Mbedu | Silvia Dionicio | Tom Pelphrey | Jamie McShane | Sam Keeley | Martha Plimpton | Raúl Castillo | Margarita Levieva
Serie entwickelt von: Brad Ingelsby
Genre: Krimi | Drama
USA, 2025

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