

Netflix (2 Staffeln, 16 Episoden à 30 Min.)
Liebe Gen Z, «A Man on the Inside» ist nichts für euch. Da regt ihr euch nur auf. Denn hier haben es ein paar Boomer lustig, obwohl sie doch ein ganzes Leben lang eure Welt versaut haben, was die Serie geflissentlich ausklammert.
Ein Vorbild für Omi und Opi
Immerhin: Einige Boomer sind über 70 und arbeiten noch. Das könntet ihr Omi und Opi unter die Nase reiben, die seit Ewigkeiten Rente beziehen, die ihr finanziert. Also, wenn ihr dann mal mit der Ausbildung fertig seid und einen Job mit genehmer Work-Life-Balance findet.

Gut, wir sind in den USA. Die haben ein anderes Rentenumlagerungssystem. Hier scheffeln die einen genug Geld fürs Alter auf Kosten der anderen, die dann halt arbeiten müssen, bis sie tot umfallen. Doch «A Man on the Inside» ist eine Komödie und erspart uns den Blick auf abserbelnde Senior:innen.
Sehnsucht nach mehr Abenteuer
Den alten Boomern hier geht es gut. Charles Nieuwendyk (Ted Danson) müsste nicht mehr arbeiten. Aber er hat dank seines neuen Jobs als Privatdetektiv, den er in der ersten Staffel ergatterte, seine Einsamkeit nach dem Tod seiner Frau überwunden. Bald wird ihm die Schnüffelei jedoch zu eintönig. Charles sehnt sich nach mehr Nervenkitzel als nur untreue Ehemänner zu entlarven.
Die Gelegenheit für Abenteuer bietet sich, als seine Chefin Julie Kovalenko (Lilah Richcreek Estrada) den Auftrag erhält, den Diebstahl eines Laptops aufzuklären. Der Laptop gehörte Jack Beringer (Max Greenfield), dem Vorsteher des Wheeler College, und enthielt vertrauliche Daten.

Die Veröffentlichung der Daten käme dem College sehr ungelegen, weil man gerade mit einem sehr erfolgreichen ehemaligen Schüler über eine grosse Schenkung verhandelt. Ein Skandal würde das torpedieren.
Die attraktive Musiklehrerin und der arrogante Literaturdozent
Also darf Charles erneut undercover ermitteln. Er wird als neuer Dozent eingeschleust und nimmt den Lehrkörper unter die Lupe. Da gibt es zwar auch eine Reihe jüngerer Dozent:innen, aber die engsten Kontakte knüpft Charles mit der gleichaltrigen Musiklehrerin Mona Margadoff (Mary Steenburgen, die seit 30 Jahren mit Ted Danson verheiratet ist).
Wenig Sympathie bringt ihm ein anderer Altersgenosse entgegen. Dr. Benjamin Cole (David Strathairn, u.a. «Good Night, and Good Luck»), Dozent für englische Literatur, hält Charles für einen Kulturbanausen.

Leichtfüssig und melancholisch
Auch Charles‘ Freunde aus dem Seniorenheim, in dem er in der letzten Staffel ermittelte, tauchen wieder auf. Sie kommen zum Einsatz, um an einer Gala einen ausgeklügelten Plan umzusetzen, bei dem Daten von einem Handy geklaut werden sollen. Natürlich endet das fast in einer Katastrophe.
«A Man on the Inside» ist keine Komödie, in der eine Pointe die nächste jagt. Der Humor ist leichtfüssiger und oft leicht melancholisch. Genau diese gefühlvolle Erzählweise macht die Serie aber zu einem wohltuenden Zeitvertreib – vor allem für Ü40er, die auch eine gelegentliche, liebevolle Spitze gegen die Gen Z amüsant finden.
Besetzung: Ted Danson | Mary Elizabeth Ellis | Lilah Richcreek Estrada | Stephen McKinley Henderson | Mary Steenburgen | Jill Talley | David Strathairn | Gary Cole | Max Greenfield | Stephanie Beatriz | Eugene Cordero | Sally Struthers | John Getz
Serie entwickelt von: Michael Schur
Genre: Komödie | Krimi
USA, 2025












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