Intraçables/Log Out (Staffel 1) – Ein gelungener Thriller, der den Schluss vermasselt

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Filmplakat der Serie «Intraçables»: Vier Personen sind vor einem dramatischen Abendhimmel abgebildet. Unten fährt ein Auto auf einer dunklen Strasse in die Bildmitte. Der Serienname steht gross darüber.
3 von 5 Sternen

Play Suisse (1 Staffel, 6 Episoden à 45 Min.)

Lange macht «Intraçables» (auf Play Suisse unter dem Titel «Log Out» aufgeführt) alles richtig. Es wird ein Netz gesponnen aus interessanten Figuren und Ereignissen, die alle mit einem verhängnisvollen Unglück verknüpft sind.

Doch wenn am Schluss die Fäden entwirrt sind und einem die überraschende Lösung präsentiert wird, weiss man zwar, wer dahintersteckt. Aber das Drehbuch vergisst, das ganze Wie und Warum zu erklären, sodass man ziemlich ratlos vor dem Fernseher sitzt.

Eine Frau mit langen Haaren hält ein Smartphone in der Hand und schaut über die Schulter. Sie trägt eine braune Jacke. Der Hintergrund ist unscharf und dunkelblau gehalten. Die Szene vermittelt Spannung oder Erwartung.
Giulia (Sofia Essaïdi) wird ihre Vergangenheit nicht los. © RTS/TF1

Das ist schade. Denn zuvor erzählt die Serie eine spannende Geschichte, die einen Episode für Episode mitreisst und die Zeit vergessen lässt.

Ein tragischer Unfall – oder war es Mord?

Die grosse Tragödie ereignet sich an einer Hochzeit. David (Alexis Michalik) ist Trauzeuge, seine Frau Giulia (Sofia Essaïdi) und Sohn Achille (Jack van de Woestijne) begleiten ihn. Als David etwas zu trinken holt, explodiert der Lagerraum. Er kommt ums Leben.

Sieben Jahre später hat Giulia Davids Tod immer noch nicht überwunden. Sie hat ihren Beruf als Reporterin aufgegeben und fährt Taxi in Genf. Zu Achille (Arcadi Radeff), mittlerweile 17 Jahre alt, hat sie eine schwierige Beziehung. Sie reden kaum miteinander, schon gar nicht über Davids Tod.

Zwei Personen sitzen an einem runden Tisch in einem Café. Der Mann hält ein Dokument in der Hand und schaut konzentriert. Die Frau blickt ernst und nachdenklich. Auf dem Tisch stehen ein Glas Wasser und ein Korb mit Gewürzen. Die Atmosphäre ist gedämpft und ruhig.
Achille (Arcadi Radeff) hält seine Mutter für verrückt, als sie ihm erzählt, dass sie bedroht wird. © RTS/TF1

Eines Abends steigt ein Fahrgast in Giulias Taxi. Sie erlebt einen Flashback: Carl Esposito (Antoine Basler), ein Polizist, war an der Hochzeit und vor der Explosion im Lagerraum, in dem David ums Leben kam. Giulia konfrontiert Carl mit ihrer Erinnerung, doch er streitet alles ab.

Ein Roadtrip in die Vergangenheit

Als Giulia der Sache nachgeht, erhält sie mysteriöse Drohungen. Die Lage eskaliert, als Carl getötet wird und die Polizei Giulia als Mörderin verdächtigt. Sie muss fliehen und nimmt ihren Sohn mit auf einen Roadtrip in die Vergangenheit.

Das alles ist gut erzählt. Mit Irène Jacob als Kommissarin Josèphe Brunner, die am letzten Tag vor ihrer Pensionierung die Ermittlungen gegen Giulia übernimmt, kommt zudem eine weitere interessante Figur ins Spiel.

Zwei Personen befinden sich in einem Büro. Eine sitzt auf einem Bürostuhl, die andere auf dem Tisch. Beide betrachten gemeinsam Akten. Um sie herum sind Schachteln, Ordner und eine Lampe zu sehen. Der Raum wird von aussen durch ein Fenster mit Jalousien beleuchtet.
Eigentlich hat Josèphe Brunner (Irène Jacob, r.) den Fall nach ihrer Pensionierung abgeben. Weil ihr Nachfolger aber inkompetent ist, ermittelt sie gemeinsam mit der Praktikantin (Circé Gruber) weiter. © RTS/TF1

Wäre da nicht dieser unbefriedigende Schluss, wäre «Intraçables» ein gelungener Thriller, der an eine Harlan-Coben-Geschichte erinnert. Ja, er macht sogar etwas besser: Die Überraschung am Ende ist nicht ganz so haarsträubend wie in den Coben-Serien.

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Besetzung: Sofia Essaïdi | Arcadi Radeff | Alexis Michalik | Irène Jacob | Alix Henzelin | Karim Barras | Antoine Basler | Michel Voïta | Djemi Pittet Sané | Circé Gruber
Serie entwickelt von: Ami Cohen | Raphaël Meyer
Genre: Mystery | Thriller | Drama
CH/F, 2025

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