Squid Game (Staffel 3) – Dieses Ende! WTF?

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Serienposter mit Schriftzug. Neun Personen in grünen Trainingsanzügen mit Nummern stehen in einem bunt bemalten Raum mit Sternen an der Decke. Die Stimmung ist angespannt, alle blicken ernst oder besorgt in verschiedene Richtungen. Im Vordergrund steht die Hauptfigur mit der Nummer 456.
3 von 5 Sternen

Netflix (3 Staffeln, 22 Episoden à 60 Min.)

Die erste Staffel kam aus dem Nichts und verblüffte die ganze Welt mit einer mitreissenden, unerträglich brutalen, (un)menschlichen Story. Die zweite Staffel deutete an, dass das mörderische Spielsystem zu Fall gebracht werden könnte.

Und jetzt die finale dritte Staffel. Sie beschert uns wieder einen emotionalen Höllenritt, aber der Schluss lässt einen völlig ratlos zurück. Das war es also mit diesen modernen Gladiatorenspielen? Oder fast schlimmer: Da kommt noch mehr?

Noch ist nicht alle Hoffnung verloren

Natürlich verbietet es sich, zu spoilern, was genau passiert. Ich komme aber um Andeutungen nicht ganz herum, um zu erklären, weshalb mich «Squid Game 3» ziemlich enttäuscht.

Der Hauptgrund: Die zweite Staffel arbeitete sich durch die bekannten Spiele auf ein furioses Finale hin. Spieler 456 (Lee Jung-jae) probt mit ein paar Wagemutigen den Aufstand – und scheitert. Aber damit ist noch nicht alle Hoffnung verloren.

Ein Mann in blutverschmiertem Trainer sitzt vor einem Bett. Er ist angekettet.
Seong Gi-hoon (Lee Jung-jae), aka Spieler 456, überlebt als einziger den Aufstand und muss weiterspielen. © Netflix

Eine der Wachen in pinker Uniform (Park Gyuyoung) verfolgt eine eigene Agenda, die sich gegen den ganzen Apparat zu richten scheint. Und der ehemalige Polizist Hwang Jun-ho (Wi Ha-joon) ist auf der Suche nach der Insel, auf der die Spiele stattfinden, um dem Spuk ein Ende zu bereiten.

Wenig Überraschendes, viel Vorhersehbares

Diese beiden Nebenplots bieten eine willkommene Abwechslung. Denn die Spiele, die nach der gescheiterten Revolte weitergehen, haben ihren Reiz verloren. Wir kennen das Muster, wie die Spieler:innen gegeneinander ausgespielt werden.

Wir wissen auch schon lange, wem das weniger schwerfällt, weil er/sie aus lauter Gier jegliche Menschlichkeit abgelegt hat. Und wen das vor unmögliche Entscheidungen stellt, weil er/sie Mitgefühl für Menschen spürt.

Eine junge Frau im grünen Trainer mit der Nummer 222 steht vor einem Automaten, aus dem Kugeln gezogen werden.
Kim Jun-hee (Jo Yuri) sorgt für eine Überraschung, die allerdings auch als ziemlich an den Haaren herbeigezogener Storyplot gesehen werden kann. © Netflix

Das alles wird zudem in endlosen Dialogen abgehandelt, die uns wenig neue Erkenntnisse bringen und jede der sechs Episoden auf 60 Minuten auswalzen. Das soll nicht heissen, dass einem das Schicksal der Figuren nicht nahegeht. Aber bei aller Empathie kommt nichts mehr überraschend. Vieles ist sogar sehr vorhersehbar.

Man wartet ungeduldig auf den Schluss

Deshalb sitzt man leicht ungeduldig vor dem Fernsehschirm und will eigentlich nur noch wissen: Was passiert am Schluss? Schneidet jemand den zynischen reichen Säcken die Kehle durch, die in der Loge champagnerschlürfend genüsslich den Todeskampf der Spieler:innen kommentieren? Findet Hwang Jun-ho die Insel noch rechtzeitig, um die letzten Spieler:innen zu retten? Was wird er mit seinem Bruder (Lee Byung-hun) tun, der die Spiele leitet?

Die Antworten auf diese Fragen sind alle ziemlich unbefriedigend. «Squid Game» wurde oft als beissende Kapitalismuskritik gelesen. Die Ausbeutung der Masse geschieht eben nicht subtil. Hier werden sie von den Reichen wörtlich bis aufs Blut ausgesaugt.

Ein Mann mit einer goldenen Büffelmaske auf dem Gesicht.
Mit goldenen Masken bewehrt fläzen sich die Zuschauer:innen in den Logen, um sich am Todeskampf der Spieler:innen zu delektieren. © Netflix

Wie liest sich das jetzt am Ende der dritten Staffel? Wohlwollend könnte man anmerken, dass die gegenwärtige Weltlage keinen Anlass bietet, in Optimismus zu verfallen. Deshalb kann man «Squid Game» sicher nicht vorwerfen, dass sich nicht alles in eitel Sonnenschein auflöst. Das würde generell nicht zur Serie passen.

Verdirbt sich die Serie ihren Ruf durch ein Spin-off?

Aber dass die Serie mit einem – sagen wir mal – saloppen Schulterzucken endet, enttäuscht doch sehr. Ich habe definitiv mehr erwartet. Das trübt die Gesamtsicht auf «Squid Game» zwar etwas. Dennoch muss man festhalten, dass sich die Serie insgesamt einen Platz hoch oben im Serienolymp verdient hat.

Den könnte sie sich nur verderben, wenn jetzt nicht Schluss ist. Diese Bemerkung kommt nicht von ungefähr. Es gibt unzweideutige Hinweise, dass ein Spin-off von «Squid Game» geplant sein könnte. Was absurderweise der kapitalistischen Logik des Erfolgs entspricht. Wer den Spoiler nicht scheut, kann auf diesen Link klicken, um mehr zu erfahren.

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Besetzung: Lee Jung-jae | Lee Byung-hun | Yim Si-wan | Kang Ha-neul | Wi Ha-jun | Park Gyu-young | Lee Jin-uk | Park Sung-hoon | Yang Dong-geun | Kang Ae-sim | Jo Yuri
Serie entwickelt von: Hwang Dong-hyuk
Genre: Drama | Thriller
KOR, 2025

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