Land of Women (Staffel 1) – Auf High Heels durch die Weinreben

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26. Juli 2024

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Serienposter mit Schriftzug. Drei Frauen, Grossmutter, Mutter und Enkelin, auf einem Trampelpfad durch. Sie schleppen Koffer.

Läuft bei: Apple TV+ (1 Staffel, 6 Episoden à 45 Min.)

Eva Longoria ist mal wieder verzweifelt. Als Gala in «Land of Women/Tierra de Mujeres» ist sie zwar keine Hausfrau wie in ihrer bekanntesten Rolle, aber trotzdem verzweifelt.

Zwei unangenehme Typen verderben ihr die Eröffnung ihrer exklusiven Weinboutique. Sie teilen ihr mit, dass ihr Ehemann 15 Millionen Dollar Schulden hat und die zackig begleichen muss. Sonst droht nicht nur ihm Ungemach, sondern der ganzen Familie.

Unfreiwilliger Trip ins Heimatdorf

Die Familie, das ist Galas Tochter Kate (Victoria Bazua) und ihre Mutter (Carmen Maura). Da sich ihr Mann Fred (James Purefoy) feige aus dem Staub macht, muss Gala ihre Tochter und ihre Mutter vor den Gangstern in Sicherheit bringen.

Kurz entschlossen holt sie die Mutter, die unter beginnender Demenz leidet, aus dem Pflegeheim und die Tochter aus der Schule. Den beiden verkündet sie fröhlich, sie gingen zu dritt auf einen «Mädels-Trip» nach Spanien ins Heimatdorf der Mutter.

Drei Frauen aus drei Generationen mit Rollkoffern und Taschen auf einer nassen Strasse. — Kate (Victoria Bazua), Gala (Eva Longoria) und Julia (Carmen Maura) auf der Suche nach einer Unterkunft in ihrem Zufluchtsort. © Apple TV+

Kein herzlicher Empfang

Die Ankunft im Dorf verläuft nicht nach Plan. Das Haus der Familie hat einen neuen Besitzer, den gutaussehenden Amat (Santiaga Cabera), und der will die drei Frauen auf keinen Fall bei sich beherbergen.

Auch Julias Schwester Mariona (Gloria Muñoz) schlägt der Verwandtschaft die Türe vor der Nase zu. So trippelt Gala mit Mutter und Tochter auf ihren High Heels durch die staubigen Gassen der Stadt auf der Suche nach einer Unterkunft.

Ein Mann mit Kappe auf einem Traktor mit Anhänger, in dem Weintrauben sind. — Was für ein Zufall, dass ausgerechnet der bestaussehendste Mann (Santiaga Cabera als Amat) des Dorfes im ehemaligen Haus von Galas Mutter wohnt. © Apple TV+

Den Rest kann man sich einigermassen denken. Die Mutter muss ihre Vergangenheit aufarbeiten, die Tochter ihren Liebeskummer und Gala zankt sich mit Amat, bis sich die beiden nicht ganz unerwartet näherkommen. Und natürlich finden die Gangster die drei Frauen in ihrem Versteck.

Wenig originell, ziemlich witzig

«Land of Women/Tierra de Mujeres» ist wenig originell, aber immerhin ziemlich witzig. Longoria und Cabera funktionieren gut als Duo, das sich gegenseitig nervt, aber natürlich auch gegenseitig anzieht.

Ebenso amüsant ist Julias Vergangenheitsbewältigung. Eine Dorfgeschichte, in der es auch um Liebe und Streit geht, aber zwischen Geschwistern, und um die Frage, ob der Polizist oder der Pfarrer Galas Vater ist.

Eine Frau und ein Mann in Arbeitskleidung, sie halten Weingläser in der Hand, im Hintergrund Weinfässe. — Amat und Gala entdecken ihre gemeinsame Leidenschaft: den Wein (und noch ein bisschen mehr). © Apple TV+

Betteln um eine zweite Staffel

Ärgerlich an der Serie ist aber wieder mal, dass die Staffel keinen Schlusspunkt setzt. Keine der Geschichten ist abgeschlossen, alles bleibt offen. Das ist schlicht schlechte Drehbucharbeit und fühlt sich an wie ein peinliches Gebettel um eine Fortsetzung.

Man kann nämlich Teile einer Geschichte zu Ende erzählen und gleichzeitig neue Fäden spinnen, die neugierig machen auf eine Fortsetzung. Wenn man denn nur gute Ideen hätte. Meine Prognose für «Land of Women/Tierra de Mujeres»: Sie wird zu jenen Serien gehören, die nicht fertig erzählt werden, weil sie abgesetzt wird.