MobLand (Staffel 1) – Der Mann, der für irre Mobster den Dreck wegräumt

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Serienposter mit Schriftzug. Drei ernst dreinblickende Personen abgebildet: Vorne ein Mann mit kurz geschnittenem dunklem Haar, einem Bart und blutverschmierter Hand, der entschlossen zur Seite blickt. Dahinter steht ein Mann im Anzug mit grauem Haar, ernster Miene und verschränkten Armen. Ganz hinten rechts ist eine Frau mit langen, grauen Haaren und einem dunklen Mantel zu sehen. Im Hintergrund erkennt man schemenhaft eine große Villa in einer düsteren, nebligen Landschaft.
4 von 5 Sternen

Paramount+ (1 Staffel, 10 Episoden à 50 Min.)

Guy Ritchie inszeniert zwar nur zwei Episoden von «MobLand» und produziert die Serie, doch seine Handschrift ist unverkennbar. Blut fliesst literweise, Drohungen, Folter, Mord und Flüche prägen das Geschehen.

Im Gegensatz zu seiner Netflix-Serie «The Gentlemen» bewegt er sich nicht mehr in adligen Gefilden, sondern in den Tiefen der organisierten Kriminalität. Wobei der Klassenunterschied nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist.

Die Harrigans, die in Londons Unterwelt das Sagen haben, residieren in einer Villa, die auch einer adligen Familie gut anstünde. Der Unterschied: Am Tor stehen bewaffnete Wachen.

Ein Landhaus mit viel Umschwung. Im Vordergrund fischt ein Mann.
Die Harrigans besitzten ein hübsches Landhaus mit viel Umschwung. Clanboss Conrad (Pierce Brosnan) geht gerne am Morgen zum Weiher vor dem Haus, um zu fischen. © Paramount+
Hier eine Leiche, da ein Toter und viel Arbeit für Harry

Harry Da Souza (Tom Hardy) arbeitet seit vielen Jahren für die Harrigans. Als rechte Hand von Clanboss Conrad Harrigan (Pierce Brosnan) beseitigt er alle Probleme der Familie. Ein undankbarer, aber gut bezahlter und vor allem anstrengender Job, denn die Familie schafft sich ständig neue Probleme.

Gleich zu Beginn ersticht Eddie Harrigan (Anson Boon), Conrads Enkel, im Ausgang einen seiner Begleiter. Einfach so, weil er Lust hatte. Eddie ist nicht nur ein verzogener Rüpel, sondern ein wahrer Psychopath. Dumm vor allem, dass Eddies Opfer der Sohn von Richie Stevenson (Geoff Bell) ist, dem grössten Rivalen der Harrigans.

Es ist nur eines der Probleme, um die sich Harry kümmern muss. Da sitzt auch eine Leiche auf dem Sofa im Wohnzimmer der Harrigans. Conrad hat seinen langjährigen Freund erschossen, weil Conrads Frau Maeve (Helen Mirren) ihn für einen Verräter hielt.

Ein Mann am Steuer eines Autos. Er blickt auf sein Handy.
Kaum ist ein Job erledigt, bekommt Harry Da Souza (Tom Hardy) schon den nächsten Anruf, wo seine Hilfe gefragt ist. © Paramount+
Ein undankbarer Job, aber Harry bleibt die Ruhe selbst

Und Bella (Lara Pulver), die Frau von Conrads Sohn Kevin (Paddy Considine), hat sich über den Tisch ziehen lassen, als sie ein Geschäft mit ihrem korrupten Vater, einem Politiker, aufgleisen wollte. Harry muss die kompromittierenden Beweise wiederbeschaffen.

Die Liste wird im Verlauf der Serie noch länger. Harry löst ein Problem nach dem anderen, ruhig, zielbewusst und gewissenhaft. Er lässt sich auch nicht von seiner Frau Jan (Joanne Froggatt) ablenken, die mit der Ehe unzufrieden ist und ihn zu einer Paartherapie überreden will.

Man möchte nicht mit Harry tauschen, der als einziger nicht dauernd neue Katastrophen verursacht. Es gelingt ihm mit grösster Mühe sogar, einen Bandenkrieg zwischen den Harrigans und Richie Stevenson zu verhindern – bis Conrad und Maeve beschliessen, Richies Frau in die Luft zu sprengen.

Ein Paar in schwarzer Kleidung.
Jan (Joanne Froggatt) schätzt die Annehmlichkeiten des Lebens, das sie sich leisten können. Aber Verständnis zeigt sie trotzdem nicht für Harrys mühsamen Job. © Paramount+
Brosnan und Mirren sind umwerfend als irre Alte

Natürlich lebt «MobLand» von der spannenden Handlung und der Action. Richtig interessant wird die Serie aber durch die Figuren. Das Trio Hardy, Brosnan und Mirren ist umwerfend, wenn auch fast eine Spur überzeichnet.

Conrad wandelt sich vom kultivierten Clanchef zum Berserker, der sich für unwiderstehlich und unbesiegbar hält. Er merkt nicht, dass seine Zeit abgelaufen ist. Maeve dagegen ist furchterregend hinterhältig. Sie flüstert Lügen in Conrads Ohr und heckt hinter seinem Rücken wahnwitzige Ideen aus.

Inmitten dieses Irrsinns fährt Harry unerschütterlich von einer Katastrophe zur nächsten, um die Blutspuren wegzuputzen, die die Harrigans hinterlassen. Manchmal erlaubt er sich, eine:n Harrigan darauf hinzuweisen, dass gewisse Handlungen unklug sind. Die Antwort: Er sei ja da, um aufzuräumen, wenn was schiefläuft.

Ein älteres Paar in einem gediegenen Schlafzimmer. Sie hält einen Martini in der hand. Im Hintergrund ein Kaminfeuer.
Maeve (Helen Mirren) hält sich für die bessere Chefin des Familienimperiums der Harrigans. Deshalb flüstert sie Conrad gerne ein, was er zu tun hat. © Paramount+
Ein Happy End für Harry Da Souza?

Man hofft inständig, dass vor allem den alten Harrigans und auch dem zutiefst gestörten, widerwärtigen Enkel Eddie dasselbe Schicksal widerfährt, das sie ihren Gegnern angedeihen lassen. Und Harry soll mit seiner Familie reich und glücklich in den Sonnenuntergang fahren dürfen. Doch ein Happy End passt zu einer Mobster-Serie wie die Faust aufs Auge.

Man darf gespannt sein, was sich Ronan Bennett, der erst gerade den hervorragenden Thriller «The Day of the Jackal» produziert hat, für die zweite Staffel einfallen lässt. Auch wenn die noch nicht bestätigt ist, stehen die Chancen dafür sehr gut.

Für alle, die nicht warten können: Pierce Brosnan und Helen Mirren treten schon vorher wieder gemeinsam auf. Ab Ende August sind sie in der Krimikomödie «The Thursday Murders Club» auf Netflix zu sehen.

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Besetzung: Tom Hardy | Pierce Brosnan | Helen Mirren | Paddy Considine | Joanne Froggatt | Lara Pulver | Anson Boon | Geoff Bell | Teddie Allen | Mandeep Dhillon | Luke Mably | Gemma Knight Jones | Daniel Betts | Toby Jones
Serie entwickelt von: Ronan Bennett
Genre: Krimi | Action | Drama
GB, 2025

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Eine Antwort zu „MobLand (Staffel 1) – Der Mann, der für irre Mobster den Dreck wegräumt“

  1. Avatar von bürg
    bürg

    Paramount+ hat die zweite Staffel bestätigt. Wenig überraschend. MobLand ist die zweiterfolgreichste Originalserie von Paramount+ nach «Landman».

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