The Day of the Jackal (Staffel 1) – Die faszinierende Präzisionsarbeit eines Scharfschützen

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Serineposter mit Schriftzug. Ein Mann und eine Frau im Porträt.
4 von 5 Sternen

Läuft bei: Sky Show (1 Staffel, 10 Episoden à 50 Min.)

3815 Meter. Zu Fuss braucht man dafür knapp eine Stunde. Eine Gewehrkugel nur ein paar Sekunden. Doch der Moment, in dem der Scharfschütze abdrückt, bis die Kugel ihr Ziel trifft und das Opfer tödlich getroffen zu Boden fällt, zieht sich ungewohnt lange hin.

Ein Mann mit einem Präzisionsgewehr schaut durch das Zielfernrohr.
Der Jackal (Eddie Redmayne) ist der Beste seines Fachs und stellt gleich mit seinem ersten Auftragsmord einen Weltrekord auf. © Sky Show

Dieser erste Todesschuss des «Jackals» (Eddie Redmayne) ist absichtlich in die Länge gezogen, um die aussergewöhnliche Leistung des Killers zu würdigen. 3815 Meter. Das hat vor ihm noch niemand geschafft, wie die MI6-Agentin Bianca Pullman (Lashana Lynch) ungläubig und bewundernd feststellt.

Die Romanvorlage

Die Geschichte der TV-Serie hat kaum mehr etwas zu tun mit der Romanvorlage von Frederick Forsyth, die 1971 veröffentlicht wurde. Darin plant ein Profikiller ein Attentat auf den französischen Präsidenten Charles de Gaulle, basierend auf einem realen Anschlag, den de Gaulle 1962 unverletzt überlebte.

Der Roman wurde zweimal verfilmt. Die Version von Fred Zinnemann aus dem Jahr 1973 hielt sich dabei an die Romanvorlage. Das Remake von 1997 mit Bruce Willis als Jackal stützt sich nur noch lose auf Forsyths Buch und verlagerte die Geschichte aus Frankreich in die USA der 1990er Jahre.

Sie kennen keine Skrupel

Kein Wunder, will sie sich an die Fersen des Superstars der Auftragskiller heften und ihn dingfest machen. Dabei offenbaren sich Ähnlichkeiten zwischen ihr und dem Jackal, die sie nicht im besten Licht erscheinen lassen.

Beide kennen keine Skrupel, um ihr Ziel zu erreichen. Er tötet etwa einen Fahrer, damit er dessen Rolle übernehmen kann, um sein tatsächliches Ziel zu erledigen. Sie lässt eine junge Frau verhaften, um deren Mutter zur Zusammenarbeit zu erpressen. Die Frau stirbt in Haft, doch Bianca verschweigt das der Mutter, um ihr Druckmittel nicht zu verlieren.

Eine Frau in einem Grossraumbüro mit Monitoren an der Wand.
MI6-Agentin Bianca Pullman (Lashana Lynch) entwickelt einen bedenklichen Ehrgeiz bei der Jagd nach dem Jackal. © Sky Show
Der Auftragskiller mit Ehefrau und Kleinkind

Eine weitere Gemeinsamkeit: Beide haben Familie. Bei der MI6-Agentin vielleicht weniger überraschend, beim Auftragskiller doch schon etwas. Es macht sein Leben auch einiges komplizierter, dass seine Frau und sein kleiner Junge in der spanischen Villa mit Infinitypool seine Aufmerksamkeit beanspruchen.

Bianca kann immerhin auf ein gewisses Verständnis ihres Mannes und ihrer Tochter für ihre beruflichen Verpflichtungen zählen. Der Jackal muss seiner Familie logischerweise verschweigen, womit er sein Geld verdient. Dass es sehr viel Geld ist, hilft dabei ein wenig.

Eine Frau auf einem Liegestuhl vor einem Pool.
Nuria (Úrsula Corberó) hat keine Ahnung, was ihr Mann beruflich treibt. Als sie ihm auf die Schliche kommt, macht es auch ihr Leben gefährlicher. © Sky Show
Der letzte Coup des Jackals

Jetzt plant der Jackal mit einem letzten grossen Auftrag, sein Konto so zu füllen, dass er sich endgültig zur Ruhe setzen kann. Sein Ziel ist der Milliardär Ulle Dag Charles (Khalid Abdalla), der kurz davor steht, eine revolutionäre Software zu veröffentlichen.

Damit lassen sich die Finanzflüsse der Superreichen verfolgen, was denen natürlich gar nicht passt. Einer von ihnen (gespielt von Charles Dance) setzt deshalb den Jackal auf Charles an. Während der Jackal seinen letzten Auftrag vorbereitet, zieht sich das Netz, das Bianca spinnt, immer enger um ihn.

Ein Mann auf einer Bühne hinter Schutzglas.
Ulle Dag Charles (Khalid Abdalla) beschäftigt einen ganzen Trupp von Sicherheitsleuten, die ihn hinter schusssicheres Glas stellen bei seinen Auftritten. Ob das nützt gegen den Jackal? © Sky Show
Ein Thriller in Zeitlupe

«The Day of the Jackal» bietet zwar einiges an Action, fasziniert aber mehr durch das langsame Tempo, mit der sich die Geschichte entwickelt, und die Sorgfalt, mit der der Jackal seine Aufträge plant.

Kaum weniger fesselnd ist die Geschichte, die parallel dazu erzählt, wie Bianca dem Jackal immer mehr auf die Spur kommt. Redmayne und Lashana Lynch sind ein perfektes Paar als Jägerin und Gejagter.

Ein Mann vor einem Spiegel entfernt die Gesichtsmaske, die er getragen hat.
Der Jackal kann sich verwandeln wie ein Chamäleon, damit er ungehindert an sein Ziel gelangt. © Sky Show
Bewerbungsschreiben als James Bond?

Kommt dazu, dass die Serie verschwenderisch inszeniert ist mit Dutzenden von Schauplätzen in bester James-Bond-Manier, die man auch dem Intro anmerkt. Man könnte den Eindruck gewinnen, Eddie Redmayne möchte sich als nächster Bond bewerben.

Zuvor muss er allerdings noch für eine weitere Staffel den Jackal spielen, denn die wurde nach dem grossen Publikumserfolg bereits in Auftrag gegeben.

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Besetzung: Eddie Redmayne | Lashana Lynch | Chukwudi Iwuji | Úrsula Corberó | Eleanor Matsuura | Ben Hall | Lia Williams | Jon Arias | Khalid Abdalla | Sule Rimi | Florisa Kamara | Nick Blood | Charles Dance
Serie entwickelt von: Ronan Bennett
Genre: Thriller | Action | Krimi
GB, 2024

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