

Läuft bei: Netflix (3 Staffeln, 24 Episoden à 45 Min.)
Der dritte Teil von «Vikings: Valhalla» war schon vorab als finale Staffel angekündigt worden. Wir sind also darauf vorbereitet, dass die Abenteuer unserer Heldi:innen ein Ende finden. Aber der Abschied fällt nicht leicht. Denn die Welt der nordischen Krieger:innen mit ihren Streitäxten und Langbooten fasziniert bis zum Schluss.
Freydis‘ Flucht nach Grönland
Wir schreiben (etwa) das Jahr 1033. Sieben Jahre sind vergangen, seit wir Freydis Eriksdottir (Frida Gustavsson), Leif Eriksson (Sam Corlett) und Harald Sigurdsson (Leo Suter) zuletzt gesehen haben.
Freydis lebt als Anführerin der letzten Anhänger:innen der alten Wikingergöttinen und -götter in Jomsborg. Ihr Leben scheint auf den ersten Blick friedlich. Tatsächlich hat Freydis viele Feinde.

Einer davon ist Magnus Olafsson (Set Sjöstrand), dessen Vater Freydis im Zweikampf getötet hat. Magnus gelingt es zwar nicht, Freydis und ihren Stamm zu vernichten. Aber sie müssen Jomsborg verlassen und reisen nach Westen, wo sie auf Grönland bei Freydis‘ Vater, Erik dem Roten (Goran Visnjic), unterkommen.
Die Wege von Leif und Harald trennen sich
Leif und Harald hat es weit nach Süden verschlagen. Sie stehen in den Diensten des byzantinischen Kaisers Romanos (Nikolai Kinski), der das von Arabern gehaltene Syrakus auf Sizilien belagert.
Dank des erfinderischen Geistes von Leif und des militärischen Geschicks von Harald und seinen Warägern erobern die Byzantiner die Festung. Nach ihrem Sieg kehren sie als Helden zurück nach Konstantinopel.
Harald hätte genug Ruhm und Reichtum, um nach Norwegen zurückzukehren und seinen Anspruch auf den Thron durchzusetzen. Doch er tändelt mit der Kaiserin rum, statt seiner Bestimmung zu folgen.

Leif dagegen verlässt Konstantinopel. Er bricht auf, um das goldene Land zu finden. Als er als kleiner Junge in Grönland lebte, hat er es bei einer Schiffsreise am Horizont gesehen.
Der Tod des letzten grossen Wikingers
Zu guter Letzt ist da noch Knut der Grosse (Bradley Freegard), der Herrscher über das nordische Grossreich, das England, Dänemark, Norwegen und einen Teil Schwedens umfasst. Knut spürt, dass sein Ende naht und will seine Nachfolge regeln. Das gestaltet sich nicht so einfach, da es nicht nur um seine Kinder geht, sondern auch um die Kinder, die seine Frau Emma (Laura Berlin) aus erster Ehe hat.
Mit Knuts Tod wird – auch historisch – das Ende der Wikinger-Ära eingeläutet, die gut drei Jahrhunderte lang vor allem den Norden Europas geprägt hat. Für alle Held:innen der Serie wird die letzte Staffel zu einer Reise in ihre Heimat.

Für Knut ist die letzte Heimstätte wohl Valhalla, Freydis und Leif reisen zurück nach Grönland und Harald nach Norwegen. Auch wenn die Serie einen gelungenen Schlusspunkt setzt, ist das Ende doch etwas unbefriedigend.
Eigentlich sind die Abenteuer nicht zu Ende
Denn wenn man etwas in die Geschichtsbücher eintaucht, liest man, dass die Abenteuer von Leif, Freydis und Harald noch weitergingen. Leif war (sehr wahrscheinlich) der erste Europäer, der amerikanisches Festland betrat. Auch Freydis soll mehrere Reisen nach Vinland, wie es in den nordischen Sagen genannt wird, unternommen haben.
Harald war dagegen in den Beginn einer anderen Epoche involviert. Er erhob Anspruch auf die englische Krone nach dem Tod von Edward dem Bekenner, einem der Söhne von Emma aus ihrer ersten Ehe. Harald unterlag Harold Godwinsson, dem Sohn von Earl Godwin, und fiel 1066 in der Schlacht von Stamford Bridge.

Harold sass allerdings nur wenige Wochen auf dem Thron. Er ging als letzter angelsächsischer König in die Geschichte ein, denn er verlor die Schlacht bei Hastings. Mit seinem Sieg in dieser Schlacht begründete Wilhelm der Eroberer die Herrschaft der Normannen in England.
Kommt noch ein weiteres Spin-Off?
Tatsächlich führt «Vikings: Valhalla» Edward, Harold und Wilhelm und noch ein paar andere historische Figuren, die im Nachgang von Knuts Tod dessen Königreiche regierten, als junge Männer ein. Weshalb die Serie diese Jahre der letzten Machtkämpfe zwischen Wikingern und Angelsachsen nicht erzählt, bleibt ein Fragezeichen.

Vielleicht hält sich Showrunner Jeb Stuart noch ein Türchen offen für ein weiteres Wikinger-Spin-Off, das nahtlos in die Geschichte der Normannen übergeht?
Ganz zum Schluss noch eine Korrektur: Die ersten beiden Staffeln von «Vikings: Valhalla» habe ich nur mit drei Sternen bewertet. Sie haben rückblickend einen Stern mehr verdient wie jetzt die dritte und letzte Staffel.
Besetzung: Sam Corlett | Leo Suter | Frida Gustavsson | Laura Berlin | David Oakes | Bradley Freegard | Kayode Akinyemi | Leander Vyvey | Florian Munteanu | Set Sjöstrand | Goran Visnjic | Sofya Lebedeva | Nikolai Kinski
Serie entwickelt von: Jeb Stuart
Genre: Abenteuer | Historie | Action
USA, 2024
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