Concordia – Tödliche Utopie (Staffel 1) – Veganer Thriller: blutleer und ohne Fleisch am Knochen

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3. Oktober 2024

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Serienposter mit Schriftzug. Eine ausgestreckte Hand. Davor eine Spiegelung der Hand in binären Nullen und Einsen.

Läuft bei: ZDF (1 Staffel, 6 Episoden à 45 Min., ausserhalb D mit VPN)

Was man der Serie zugutehalten kann: Sie greift aktuelle, relevante Themen auf und versucht das Ganze in einen Thriller zu packen. Aber dann hat es sich auch schon. Die Umsetzung ist leider misslungen.

Das Hauptthema: KI-Überwachung der Bevölkerung. Aber nicht im Big-Brother-Stil, sondern zum Wohl der Menschen. Das wird seit 20 Jahren in der schwedischen Stadt Concordia erfolgreich praktiziert.

Animierte Stockfotos

Utopie statt Dystopie. Denn in Concordia sind die Menschen dank KI sicher und glücklich. Sie leben in einer toleranten, diversen, inklusiven und gerechten Gesellschaft, wie uns Bewohner:innen zu Beginn jeder Episode erklären.

Eine Frau vor einem Bildschirm, der sich bläulich in ihrem Gesicht spiegelt. — Isabelle Larsson (Nanna Blondell) als Ermittlerin ist die gelungenste Figur. Doch auch ihr Charakter wirkt letztlich mehr konstruiert. © ZDF / Stefano Delìa / Intaglio Films GmbH.

Dass diese Menschen wie animierte Stockfotos wirken, ist wohl beabsichtigt. Das Problem bleibt aber, dass die Utopie nie erlebbar wird. Es wird nur viel darüber geredet. Den Alltag in Concordia sehen wir kaum.

Anstrengend und sehr angestrengt

Dafür den Ausnahmezustand. Zum ersten Mal geschieht ein Verbrechen in Concordia. Und dann gleich noch ein Mord. Für die Stadtgründerin Juliane Ericksen (Christiane Paul) kommt das sehr ungelegen, denn sie ist gerade daran, eine Schwesterstadt in Deutschland zu gründen.

Wie «Concordia» jetzt die Auflösung des Verbrechens über sechs Episoden hinweg umsetzt, ist anstrengend und angestrengt. Das Skript scheint von einer KI geschrieben, die Figuren hat wohl ein 3D-Drucker ausgespuckt.

Eine Frau unterhält sich mit einem Mann. — Nette Rollenumkehr, aber sehr angestrengt umgesetz: Thea Ryan (Ruth Bradley) ist Concordias Krisenmanagerin, die ihre Familie ob des Jobs vernachlässigt. © ZDF und Intaglio Films GmbH.

Was bedeutsam sein soll, lässt einen kalt

Alles wirkt so, als ob beim Drehbuchschreiben nur darauf geachtet wurde, dass gewisse Themen abgearbeitet werden. Das Resultat: Die Figuren wirken allesamt blutleer und die Geschichte ist bloss eine Aneinanderreihung von Ereignissen. Es hat sich niemand darum gekümmert, dem Ganzen auch wirklich Leben einzuhauchen.

So nimmt man als Zuschauer:in zur Kenntnis, dass sich einiges auf dem Bildschirm abspielt, was irgendwie auch bedeutsam sein soll. Aber es berührt einen weder emotional noch auf der intellektuellen Ebene. Es bleibt einem insgesamt ziemlich egal.