STHLM Blackout (Staffel 1) – Atemlos gehetzt durch Stockholm

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Serienposter mit Schriftzug. Ein Mann und eine Frau in angespannter Pose vor der Silhouette von Stockholm.
3 von 5 Sternen

Läuft bei: Prime Video (1 Staffel, 4 Episoden à 45 Min.)

Eines kann man «STHLM Blackout» sicher nicht vorwerfen: Langatmigkeit. Mit 164 Minuten hat die Serie eine Dauer, die heute für Spielfilme gang und gäbe ist. Oft ist es eine Tugend, sich kurz zu fassen. Bei dieser Show ist es aber ein Problem.

Gedreht unter akuter Geldnot?

Von der ersten Minute an hetzt die Serie durch ihre Geschichte, als ob die Macher:innen fürchteten, das Geld könnte ihnen jeden Moment ausgehen. So kann man zwar noch knapp dem Plot folgen, Raum für die Figurenentwicklung bleibt aber nicht.

Ein Mann liegt am Boden und wehrt sich gegen einen Angreifer.
Arthur (Jerka Johansson) hat sich vor Jahren sehr bewusst für den langweiligen Job als technischer Produzent beim Fernsehen entschieden. Jetzt muss er plötzlich um sein Leben kämpfen. © Prime Video

Hilfreich, wenn auch etwas unoriginell, ist aber, dass sich das Drehbuch an bekannten Mustern orientiert. Da ist zuvorderst Arthur (Jerka Johansson), Held wider Willen. Er ist der klassische Otto Normalverbraucher, der in eine irrwitzige Geschichte hineingezogen wird und über sich hinauswachsen muss.

Wie einst Cary Grant und Eva Marie Saint

Schon früh mag einen das an Cary Grant in Hitchcocks «North by Northwest» erinnern. Spätestens aber, wenn Mille Norberg (Hanna Alström) nach einem Blind Date an seiner Seite steht, rennt und kämpft, ist die Analogie unverkennbar. Bei Cary Grant war es Eva Marie Saint, die mit ihm das Abenteuer bestritt.

Eine Frau versucht, ein Türschloss zu öffnen.
Mille (Hanna Alström) ist eigentlich Hochschullehrerin. Aber als True-Crime-Fan hat sie immer ein Werkzeugset in der Handtasche, um Türschlösser zu knacken, was ihr jetzt sehr gelegen kommt. © Prime Video

Aber eben: «STHLM Blackout» ist kein Hitchcock-Thriller. Die Show nimmt sich zu wenig Zeit, uns die Figuren emotional näherzubringen und den Plot zu entwickeln. Nur Minuten nach dem Auftakt liegt eine Leiche in einem Fahrstuhl, die Lichter gehen aus in der Stadt und die Polizei und dubiose Söldner jagen unsere Held:innen, während Politiker:innen im Hintergrund irgendwelche Fäden ziehen.

So kurz war schon lange kein Binge-Abend mehr

Das sind zwar alles die richtigen Ingredienzien für einen guten Thriller, der zudem mit Stockholm in einem attraktiven Setting spielt, das in manchen Szenen aufscheint, aber eben auch wieder viel zu kurz. So hat man es sich kaum gemütlich gemacht auf der Couch für den Binge-Abend und schon ist wieder alles vorbei.

Ein junger Mann steht mit verschränkten Armen vor einer Gruppe von vermummten Polizisten, die zu einem Einsatz aufbrechen.
Adam Pålsson, bekannt aus «Young Wallander», spielt auch hier einen Polizisten, der aber nur am Rande zur Geltung kommt. © Prime Video

Von daher wäre es zu wünschen, dass die Serie eine zweite Staffel bekommt mit einem Budget, das für sechs Episoden reicht, um die Geschichte sauber zu erzählen. Ich würde einschalten, denn Cast, Location und Story haben durchaus Potenzial.

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3 Stimmen

Besetzung: Jerka Johansson | Hanna Alström | Alba August | Tova Magnusson | Valter Skarsgård | Adam Pålsson | Felix Lundgren | Claes Ljungmark
Serie entwickelt von: Milad Schwartz Avaz
Genre: Thriller | Action | Romanze
SWE, 2024

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