Bad Sisters (Staffel 2) – Der tiefe Fall der Garvey Schwestern

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5. Januar 2025

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Serienposter mit Schriftzug. Fünf Frauen die in Bänder eingewickelt sind mit der Aufschrift «Garda» (Polizei).

Läuft bei: Apple TV+ (2 Staffeln, 18 Episoden à 50 Min.)

Was für eine Enttäuschung! Da freut man sich auf die Fortsetzung einer genialen schwarzen Krimikomödie und bekommt ein mässiges Schwesterndrama mit ein bisschen Krimi serviert.

Dass die zweite Staffel der «Bad Sisters» nicht ganz die Qualität der ersten erreicht, wäre verzeihlich. Aber der Fortsetzung fehlt es an so vielem, was die erste zu einem unvergesslichen Vergnügen gemacht hat.

Fünf Frauen stehen vor einem Fenster und blicken hinaus. — Die Garvey Schwestern Bibi, Grace, Becka, Eva und Ursula (Sarah Greene, Anne-Marie Duff, Eve Hewson, Sharon Horgan, Eva Birthistle, vlnr.) sind leider bei weitem nicht mehr so unterhaltsam. © Apple TV+

Nichts zu lachen und nichts zu hassen

Zuoberst auf der Liste der Versäumnisse steht der Humor. Komik bis zum Slapstick, wie er zu sehen war, als die Schwestern den Widerling John Paul, kurz JP, ins Jenseits zu befördern versuchten, fehlt vollständig. Ebenso eine Hassfigur wie JP es war, dem alle nur das Schlimmste wünschten.

Zwar versucht «Bad Sisters» uns Angelica Collins (Fiona Shaw, u.a. «Killing Eve») als neue Bösewichtin zu verkaufen. Tatsächlich ist Angelica ein kleiner Lichtblick als bigotte Intrigantin. Sie steckt überall ihre Nase rein und nutzt skrupellos, was sie herausfindet, um sich Vorteile zu verschaffen. Doch sie reicht nicht an JP heran.

Eine Frau mit Blutergüssen im Gesicht sitzt auf einem Sofa und starrt ins Leere. — Es kommt der Moment, als Angelica (Fiona Shaw) ihre Nase etwas zu tief in Angelegenheiten steckt, die sie nichts angehen. © Apple TV+

Die alte Geschichte verfolgt die Schwestern erneut

Der verfolgt die fünf Schwestern noch aus dem Grab heraus. Im See neben JPs Haus wird ein Koffer mit einer zerstückelten Leiche entdeckt. Es handelt sich um JPs Vater, den er vor Jahren umgebracht hat, um seine Rente einzustreichen.

Bei den Ermittlungen der Polizei geraten die fünf Schwestern wieder ins Visier. Vor allem die junge und ehrgeizige Detektivin Una Houlihan (Thaddea Graham) wittert, dass JPs Tod kein Unfall war und die Schwestern dahinterstecken. Ihr Chef Fergal Loftus (Barry Ward) hat allerdings keine Lust, sich kurz vor der Pensionierung noch viel Arbeit aufzuhalsen.

Ein Mann und eine Frau im Freien vor einem Baum. — Dem dunklen Geheimnis der Schwestern erneut auf der Spur: Die Detektive Fergal Loftus (Barry Ward) und Una Houlihan (Thaddea Graham). © Apple TV+

Plots, die man sich schenken kann

Würde sich «Bad Sisters» auf den Plot beschränken, wie die alte Geschichte wieder hochkocht und sich die Schwestern tollpatschig in Widersprüche verwickeln, wäre die Staffel einigermassen okay. Stattdessen dehnt sie den Erzählfluss mit Nebengeschichten, die krampfhaft gesucht wirken, um die Episoden zu füllen.

Becka (Eve Hewson), die jüngste Schwester, entdeckt, dass sie vom aktuellen Freund schwanger ist, während gleichzeitig ihr alter Schwarm wieder auftaucht. Bibi (Sarah Greene) hat ein anderes Schwangerschaftsproblem. Ihre Partnerin möchte ein Kind, sie hat davor Panik. Ursula (Eva Birthistle) hat ein Suchtproblem und klaut Tabletten im Spital, wo sie arbeitet.

Drei Frauen an einem Küchentisch. — Dass Ursula ein Suchtproblem hat und Bibi und Becka Sorgen in Sachen Nachwuchs, ist irrelevant für die Geschichte und vor allem uninteressant. © Apple TV+

Die Belgier haben es besser gemacht

Einigermassen plotrelevant ist wenigstens, dass sich Grace (Anne-Marie Duff) neu verliebt und heiratet, während sich Eva (Sharon Horgan) von Beziehungen und Sex kurzfristig verabschiedet, weil die Wechseljahre einsetzen.

Doch all diese Geschichten sind weder packend noch amüsant. «Bad Sisters» hätte es besser wie die belgische Serie «Clan» (im Stream bei «arte»bis 31.5.2025) gemacht, die als Vorlage diente. Da war nach einer Staffel Schluss. Sharon Horgan, die Eva spielt in der Serie und für beide Staffeln als Showrunnerin zeichnet, fehlten leider die zündenden Ideen, um die Geschichte der Garvey Schwestern unterhaltsam weiterzuspinnen.