Paradise (Staffel 1) – Präsidentenmord in der Vorstadt-Idylle

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21. März 2025

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Serienposter mit Schriftzug. Zwei Männer und eine Frau vor einer Menschenmenge. Der Mann in der Mitte zuvorderst macht eine Handbewegung, die andeutet, der Mann hinter ihm soll zurückbleibeb.

Läuft bei: Disney+ (1 Staffel, 8 Episoden à 50 Min.)

Zu Beginn liegt der Präsident blutüberströmt am Boden. Tot, wie sein Leibwächter Xavier Collins (Sterling K. Brown) feststellt. Zudem fehlt ein Tablet mit geheimsten Informationen.

Die grosse Frage ist also: Wer hat Präsident Cal Bradford (James Marsden) ermordet? Und wo ist das Tablet? Ein klassischer Politthriller in den höchsten Gefilden der US-amerikanischen Politik scheint sich anzubahnen.

Interessanter Twist, der hier nicht verraten wird

Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Nur kann man auf die andere Plotebene nicht eingehen, ohne einen interessanten Twist der Geschichte zu spoilern. Der wird zwar schon früh enthüllt, aber kommt trotzdem etwas überraschend.

Zwei Männer auf einem Rollfeld in weissen Hemden. Sie blicken sich ernst an. — Der Präsident (James Marsden) und sein Personenschützer (Sterling K. Brown) werden über die Jahre zu Vertrauten. Doch ein dunkles Geheimnis überschattet ihre Freundschaft. © Hulu/Disney+

Deshalb konzentrieren wir uns auf die unbedenklichen Aspekte der Geschichte. Da ist vorab die Beziehung zwischen dem Präsidenten und Agent Collins. Bradford engagierte Collins nach seiner Wiederwahl. Rückblenden zeigen, wie nahe sich die beiden über die Jahre kamen.

Doch ein tiefes Zerwürfnis, das mit dem Tod von Collins‘ Frau zu tun hat, belastet ihre Beziehung. Trotzdem bleibt Collins ein enger Vertrauter, als Bradford nach seiner zweiten Amtszeit in eine luxuriöse Villa in einer typisch amerikanischen Kleinstadt zieht.

Wer ermordete den Präsidenten?

Dort liegt Bradford jetzt erschlagen am Boden. Collins war der letzte, der ihn am Vorabend lebend sah, und gilt deshalb als Hauptverdächtiger. Aber auch andere könnten ein Motiv für den Mord haben.

Eine Frau vor einer Regalwand mit Kunstgegenständen. — Samantha Redmond (Julianne Nicholson), genannt Sinatra, ist eine mächtige und skrupellose Frau. Steckt sie hinter dem Mord am Präsidenten? © Hulu/Disney+

Etwa Collins Chefin Nicole Robinson (Krys Marshall), die eine Affäre mit dem Präsidenten hatte. Möglicherweise geriet Bradford auch in einen Konflikt mit Samantha «Sinatra» Redmond. Sie ist die reichste Selfmade-Milliardärin der Welt, äusserst einflussreich und äusserst skrupellos.

Die Aufklärung des Mordes ist zwar ein bedeutender Motor für die Handlung. Aber wie gesagt – oder eben nicht – spielt sich vieles auf der zweiten Plotebene ab, was etwa zu einem Machtkampf zwischen Collins und Sinatra führt.

Rückblenden enthüllen langsam alle Geheimnisse

«Paradise» verwendet geschickt Rückblenden, um langsam die vielen Fragen zu klären, die sich im Lauf der Geschichte stellen. Das hält die Spannung hoch. Zudem ist die Serie überzeugend besetzt mit dem verstockten Agenten Collins, der Powerfrau Sinatra und dem Präsidenten, der sich in seiner Rolle nie richtig wohlfühlte.

Ein Mann und eine Frau sitzend, dahinter eine Frau stehend, die auf sie einredet. — Die Agenten Driscoll (Nicole Brydon Bloom) und Billy Pace (Jon Beavers) geraten ins Visier ihrer Chefin Nicole Robinson (Krys Marshall), weil sie in der Mordnacht die Überwachungskameras abstellten. © Hulu/Disney+

Witzig auch, wie die Serie dessen Vorliebe für Hits aus den späten 80er-Jahren sehr sinnig in den Soundtrack einbaut. Wenn man das grosse Geheimnis kennt, versteht man, weshalb «I Think We’re Alone Now» von Tiffany oder «We Built This City» von Starship perfekt passen.

Einzig die Lebensgeschichten der Figuren sind mit etwas gar viel Pathos garniert. Collins Verlust seiner Frau, Sinatra, deren Sohn stirbt, und Bradford, der ein Leben lang nur nach der Pfeife seines Vaters tanzt, wirken übertrieben emotional. Da fliessen viele Tränen am Bildschirm, ohne dass die Augen der Zuschauer:innen auch nur ein bisschen feucht werden.