Quiz: Alles Netflix oder was?

Netflix, Inc. wurde 1997 von Reed Haistings und Marc Randolph in Kalifornien gegründet. Die Firma begann ihre Tätigkeit mit dem Verkauf (nur kurz) und Verleih von DVDs. Netflix betrieb keine Läden, sondern verschickte die DVDs per Post.

Die erste von Netflix produzierte Streaming-Serie war «House of Cards». Sie erschien im Jahr 2013. Die Serie wurde von Beau Willimon entwickelt und von David Fincher inszeniert. Kevin Spacey und Robin Wright spielen darin das ehrgeizige Paar Frank und Claire Underwood, das sich im politischen Haifischbecken von Washington skrupellos den Weg nach oben bahnt. Spacey wurde 2017 nach den Missbrauchsvorwürfen gegen ihn aus der Serie rausgeworfen.

Daredevil, Jessica Jones, Luke Cage, Iron Fist und The Punisher waren von 2015 bis 2019 bei Netflix zu sehen und traten auch gemeinsam auf als «The Defenders». Marvel Studios begannen erst 2021 mit «WandaVision» mit der Serienproduktion. Im selben Jahr wurde auch die bislang einzige Staffel von «Hawkeye» veröffentlicht. Der aus meiner Sicht beste Netflix-Marvelheld hat bei den Studios eine neue Serie bekommen: «Daredevil: Born Again» ist für Frühling 2025 angekündigt. Die zweitbeste Netflix-Marvelfigur, Jessica Jones, hätte das unbedingt auch verdient.

Claire Foy, Olivia Colman und Imelda Staunton spielten alle Queen Elizabeth II in den sechs Staffeln von «The Crown» (2016-2023).

Netflix startete 2007 mit seinem Video-On-Demand-Angebot. Sieben Jahre später, am 17. September 2014 wurde der Dienst auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz angeboten.

«Dark» wurde von Baran bo Odar und Jantje Friese entwickelt. Die Sci-Fi-Mysteryserie wurde zum internationalen Erfolg und kann wohl als eine der besten, wenn nicht die beste deutsche Streamingserie bezeichnet werden. Umso tragischer war das Schicksal von Odar/Frieses nächstem Projekt: Netflix setzte die Serie «1899» nach nur einer Staffel völlig überraschend ab.

«Der Bestatter» verbuddelt keine Wahrheiten. Sein Beruf wurde bei Netflix korrekt ins Englische übersetzt als «The Undertaker». Tatsächlich wurden die Kriminalfälle von Rosa Wilder mit «Buried Truth» betitelt. Das Bauernhofdrama «Neumatt» wurde für das internationale Publikum zu «New Heights» umgetauft. Wobei die Serie meiner Meinung nach ja eher neue Tiefen erreichte.

Anya Taylor-Joy spielte in «The Queen’s Gambit» das fiktive Schachgenie Elizabeth «Beth» Harmon. Beth will in den 1950er-Jahren die männerdominierte Schachwelt erobern. Die Mini-Serie wurde mit elf Emmy Awards ausgezeichnet. Nach der Ausstrahlung der Serie stieg der Verkauf von Schachbrettern sprunghaft an und Schachclubs freuten sich über viele neue Interessierte.

Alle drei Darstellungen dieser Herrscherinnen durch Schwarze Schauspielerinnen gaben zu reden. Im Fall von «Bridgerton» tat es der Beliebtheit der Serie allerdings keinen Abbruch. «Anne Boleyn» erhielt mittelmässige Bewertungen und ist zudem keine Netflix-Produktion.

Richtig übel genommen hat das Publikum aber die Darstellung von Kleopatra als Schwarze Frau. Zum einen wohl, weil die Serie als Dokudrama gelabelt war. Sie konnte deshalb keine künstlerische Freiheit für sich in Anspruch nehmen, wenn sie entgegen der grossmehrheitlichen Meinung der Historiker:innen Kleopatra als Schwarze darstellte. Andererseits: Die Serie wurde von Jada Pinkett Smith produziert. Sie ist nicht erst seit dem Oscar-Skandal, den ihr Mann Will Smith verursacht hat, eine wenig geliebte öffentliche Figur.

Einen vertiefenden Artikel zum Fall Kleopatra findet man bei «Geschichte der Gegenwart».

«Squid Game», das koreanische Drama über eine mörderische Spieleshow, ist auf Platz 1 mit über 265 Millionen «Views». Auf Platz 2 folgt «Wednesday» mit 252 Millionen Views. Über 100 Millionen Views verzeichnen noch «Stranger Things 4», «Dahmer: Monster» und «Money Heist 4».

Views berechnen sich aus der Anzahl Stunden, die die Serie in den ersten 91 Tagen geschaut wurde, dividiert durch Laufzeit der Staffel in Stunden.

Die vierte Staffel von «Stranger Things» führt die Rangliste an mit 30 Millionen Dollar pro Episode. Eine Episode von «3 Body Problem» kostete 20 Millionen Dollar, bei «The Sandman» werden die Kosten pro Episode auf etwa 15 Millionen Dollar geschätzt. Zum Vergleich: Die teuerste SRF-Serie (allerdings in Koproduktion mit der ARD) ist «Davos 1917» mit rund 3 Millionen Franken (ca. 3,4 Millionen Dollar) pro Episode.

Ivanka Trump und Jared Kushner verfolgten nach ihrer Zeit im Weissen Haus andere Ambitionen, als Serien zu produzieren. Für Harry und Meghan sind die Deals mit Netflix und Spotify (mittlerweile geplatzt) nicht nur finanziell wichtig, sondern auch für ihre Imagepflege. Barak und Michelle Obama legen mit ihrer Produktionsfirma «Higher Ground Productions» mehrheitlich den Fokus auf die Lebenswelt der Schwarzen Bevölkerung, wie diese Übersicht zeigt.

Netflix begann die Filmära mit eher schwerer Kost: dem Drama «Beasts of No Nation», das die Geschichte des Kindersoldaten Agu erzählt. Kurz darauf folgte aber die Westernkomödie «»The Ridiculous 6» mit Adam Sandler und lustig ging es auch weiter mit Ricky Gervais‘ Satire «Special Correspondents».

«Im Westen nichts Neues», die Neuverfilmung des deutschen Antikriegsdramas nach dem Roman von Erich Maria Remarque, gewann bei der Oscarverleihung 2023 vier Goldmännchen: für den besten internationalen Film, die beste Kamera, die beste Filmmusik und das beste Szenenbild.

Martin Scorsese drehte 2019 «The Irishman» für Netflix. Steven Spielberg hat noch nie für Netflix Regie geführt, allerdings hat seine Produktionsfirma Amblin vor drei Jahren einen Deal mit Netflix abgeschlossen für die Produktion von Filmen.

Die Actionkomödie «Red Notice» ist mit 230 Millionen Views auf Platz 1. Der norwegische Horrorfilm «Troll» (2022) ist der erfolgreichste nicht-englischsprachige Film mit 103 Millionen Views.

Views berechnen sich aus der Anzahl Stunden, die der Film in den ersten 91 Tagen geschaut wurde, dividiert durch die Laufzeit in Stunden.