Bosch: Legacy (Staffel 2) – Harry gegen das FBI und korrupte Cops

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Serienposter mit Schriftzug. Die drei Hauptfiguren, ein Mann und zwei Frauen im Porträt. Im unteren Teil des Bildes spiegelverkehrt eine Wüstenlandschaft.
5 von 5 Sternen

Läuft bei: Prime Video (2 Staffeln, 20 Episoden à 50 Min.)

=> Bosch: Legacy (Staffel 1) – Privatdetektiv ohne Skrupel

Vielleicht schalten sich meine Kritikersensoren automatisch aus, sobald Harry Bosch (Titus Welliver) auf dem Bildschirm auftaucht. Denn ich finde auch die insgesamt neunte Staffel über den Ex-LAPD-Cop, der jetzt als Privatdetektiv arbeitet, einfach wieder sehr gut gelungen.

Hieronymus «Harry» Bosch

Bosch hat bereits eine lange Serienvergangenheit. Von 2014 bis 2021 produzierte Amazon sieben Staffeln mit Bosch als LAPD-Cop in der Mordkommission der Hollywood Division.

In jeder Staffel steht ein Fall im Vordergrund. Parallel dazu werden Bruchstücke aus Boschs Leben aufgedeckt: Armeeveteran, geschiedener Vater, Sohn einer Prostituierten u.a.m.

Seine Vergangenheit erklärt, weshalb er von gewissen Aspekten seiner Arbeit regelrecht besessen ist und sich nicht immer an die Regeln hält. Das führt am Ende der siebten Staffel dazu, dass Harry Bosch den Dienst quittiert.

Ein Jahr nach dem Ende von «Bosch» führte Amazon die Serie weiter unter dem Titel «Bosch: Legacy». Neben Bosch stehen hier seine Tochter Maddie im Zentrum, die sich zum Cop ausbilden lässt, und die Anwältin Honey Chandler.

Beide Serien basieren auf den Harry-Bosch-Romanen von Michael Connelly, der auch als Produzent und Drehbuchautor mitwirkt. Alle Staffeln von «Bosch» sind online bei Prime Video.

Dabei lasse ich Bosch Dinge durchgehen, die mich bei anderen Figuren ziemlich nerven. Beispielsweise die Prämisse, dass «family» über alles geht. Wobei ich das damit rechtfertigen würde, dass es bei ihm einfach besser motiviert ist und nicht bloss ein moralisches Axiom.

Bosch schert sich nicht um Vorschriften

Denn wenn er zu Beginn der dritten Staffel einem Verdächtigen an die Gurgel springt, hat er einen guten Grund dafür. Der Typ hat Boschs Tochter Maddie (Madison Lintz) in der Wüste lebendig vergraben.

Ein wütender Mann mit einem Kugelschreiber in der Hand, mit dem er zustechen will.
Als Bosch (Titus Welliver) dem Entführer seiner Tochter gegenübersitzt, hat er mit dem Kugelschreiber nicht vor, um ein Autogramm zu bitten. © Amazon Studios / Tyler Golden

Eigentlich ermittelt Boschs ehemaliger Kollege Jerry Edgar (Jamie Hector) im Fall von Maddies Entführung. Aber Bosch geht das natürlich viel zu langsam, wenn Jerry vorschriftsmässig vorgeht. Schliesslich steht Maddies Leben auf dem Spiel.

Diesmal hat er auch eine gute Ausrede, dass er sich nicht mehr an die Regeln halten muss: Er ist kein Polizist mehr. Aber er hat sich schon früher einen Dreck um Vorschriften geschert, wenn er etwas tun wollte, was er als richtig und gerecht empfand.

Korrupte Cops und aufsässige FBI-Agent:innen

Maddies Entführung ist nur einer der Plots in dieser zweiten Staffel. Honey Chandler (Mimi Rogers) verteidigt einen Mandanten, dem der brutale Mord an einer Frau angelastet wird. Sie engagiert Bosch, um nach Beweisen für dessen Unschuld zu suchen. Dabei stösst Bosch auf zwei korrupte Polizisten.

Amazon Studios plant ein Bosch-Universum

Die Bosch-Serie ist so erfolgreich, dass Amazon Studios an zwei weiteren Spin-offs arbeitet. Im Zentrum des ersten steht Boschs ehemaliger Kollege Jerry Edgar. Nach dem, was bis jetzt bekannt ist, soll er auf eine Undercover-Mission nach Little Haiti in Miami geschickt werden.

Ebenfalls eine eigene Show soll Renee Ballard bekommen. Die Leiterin der Cold Case Division im LAPD ist bis jetzt noch nicht in der Bosch-Serienwelt aufgetaucht. Man kennt sie aber aus Michael Connellys Büchern.

Ursprünglich habe er nur ein Buch über Ballard schreiben wollen, sagt Connelly. Die Figur sei aber so spannend gewesen, dass er ihr Raum geben wollte in der Welt von Harry Bosch (und dessen Halbbruder Mickey Haller, ebenfalls eine Serienfigur allerdings bei Netflix).

Mittlerweile sind fünf Bände mit Ballard als Protagonistin erschienen. Im ersten Band arbeitet sie noch alleine. In den Folgebänden taucht Harry Bosch regelmässig auf.

Grosser Ärger droht Bosch und Chandler zudem, weil das FBI eine Untersuchung gegen sie führt. Dabei geht es um den alten Fall aus der ersten Staffel, wo sich die beiden gelinde gesagt nicht ganz gesetzeskonform verhalten haben.

Eine Frau wird von mehreren FBI-Agent:innen in der Nacht aus ihrem Haus abgeführt.
Das FBI glaubt sich erfolgreich in seinen Ermittlungen gegen Honey Chandler (Mimi Roger). Aber sie haben nicht damit gerechnet, wie clever die Anwältin ist. © Amazon Studios

Freuen darf sich dagegen Mo Bassi (Stephen A. Chang), der als Techfreak und Hacker für Chandler und Bosch arbeitet. Er trifft eine Gleichgesinnte, mit der ihn bald mehr verbindet als nur Shop-Talk. Man würde Mo ein wenig Liebesglück von Herzen gönnen, aber irgendetwas scheint mit dieser Frau nicht zu stimmen …

«Family», aber anders – Kommt es zum Zerwürfnis?

All diese Plots sind mehr oder weniger ineinander verwoben und werden am Schluss aufgelöst. Das erstaunt, denn man erwartet wie am Ende der ersten Staffel einen Cliffhanger. Der kommt tatsächlich, aber aus einer Ecke, mit der man nicht gerechnet hat.

Eine Frau an einem Pult schaut auf einen Computerbildschirm. Neben ihr sitzt ein Mann in einem Stuhl.
Jade (Jessica Camacho) interessiert sich sehr für Mo (Stephen A. Chang). Aber ist da wirklich Zuneigung im Spiel? © Amazon Studios

Es passt aber wieder bestens zu Boschs eigensinnigem Charakter. Ich bin gespannt, was sich daraus entwickelt. Etwas zeichnet sich jetzt schon ab: Es könnte zu schweren Spannungen in der «family» kommen.

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Besetzung: Titus Welliver | Madison Lintz | Mimi Rogers | Stephen A. Chang | Denise G. Sanchez | Scott Klace | Alex Loynaz | David Moses | Max Martini | Guy Wilson | Jolene Kay | Jessica Camacho
Serie entwickelt von: Tom Bernardo | Michael Connelly | Eric Ellis Overmyer
Genre: Krimi
USA, 2023

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