Reacher (Staffel 2) – Wo dieser Rächer auftaucht, fliesst viel Blut

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Serienposter mit Schriftzug. Ein sehr kräftiger Mann im T-Shirt in Seitenansicht. In der Hand hält er militärische Erkennungsmarken.
4 von 5 Sternen

Läuft bei: Prime Video (2 Staffel, 16 Episoden à 45 Min.)

Eigentlich ist dieser Reacher (Alan Ritchson) eine bedauernswerte Figur. Sein einziger Besitz ist eine Zahnbürste und seine Freunde lassen sich an einer Hand abzählen. Dass das alles ehemalige Soldat:innen aus seiner Militärzeit sind, ist zwar als Hohelied auf die Kameradschaft gedacht, aber ich finde auch das eher traurig.

Um diese ach, so unverbrüchliche Gemeinschaft geht es nun in der zweiten Staffel. Reacher befehligte früher eine Einheit mit handverlesenen Mitgliedern, die als Militärpolizei besonders heikle Fälle aufklärte. Ein ehemaliges Mitglied dieser Einheit wird tot aufgefunden. Er war gefoltert und anschliessend aus einem Helikopter geworfen worden.

Ein Mann versteckt sich mit gezückter Waffe hinter einem Grabstein. Im Hintergrund ein Sarg mit einer US-Flagge.
Geballert wird überall, auch auf dem Friedhof bei der Beerdigung von Reachers (Alan Ritchson) ehemaligem Kameraden. © Amazon Studios
Wo er hingeht, fliesst Blut

Reacher bekommt die Mitteilung über den grausamen Tod seines Kameraden, als er am Bankautomat Geld abhebt. Neagley (Maria Sten), ebenfalls eine Ehemalige der Spezialeinheit, hat ihm 1030 Dollar überwiesen, ein Notfallcode.

Vorher muss er aber noch schnell die Frau, die vor ihm am Automaten steht, vor einem Carjacker retten. Der hält ihr Kind im Auto als Geisel gefangen. Erledigt Reacher so nebenbei, zertrümmert die Fensterscheibe des Autos, zieht den Bösewicht raus und donnert ihm ein paar Mal Autotür gegen den Kopf.

Damit ist auch der Ton der Serie gesetzt. Reacher bewegt sich kaum ein paar Schritte, ohne dass er eine Blutspur hinterlässt. Was er mit dem Carjacker gemacht hat, ist vergleichsweise harmlos, mit dem, was noch kommen wird.

Vier Männer im Zweikampf vor einer Bar.
Mit der Motorradgang, die auf sie angesetzt wurde, machen Reacher und sein Team kurzen Prozess. © Amazon Studios
Hübsche Anspielung auf «Terminator 2»

Schnell finden Reacher und Neagley heraus, dass weitere Mitglieder ihrer Spezialeinheit verschwunden sind, mutmasslich ebenfalls ermordet. Immerhin zwei tauchen lebendig auf. Dixon (Serinda Swan) und O’Donnell (Shaun Sipos) schliessen sich den beiden an, um herauszufinden, wer hinter den Morden steckt.

Langsam kommen sie Shane Langston (Robert Patrick) auf die Spur. Der wird übrigens mit einer hübschen Anspielung auf seine Rolle in «Terminator 2» eingeführt. Wer’s nicht bemerkt hat, kleiner Tipp: Es geht um einen Frauennamen.

Ein älterer Mann telefoniert mit dem Handy.
Shane Langston (Robert Patrick) ist Reachers Gegenspieler, der keine Skrupel kennt, um seinen Waffendeal durchzubringen. © Amazon Studios

Langston will Waffen an Terroristen verkaufen, was Reacher und seine Kumpels natürlich verhindern wollen. Und sie wollen vor allem eines: Rache für ihre Kameraden.

Rächer ohne Raffinesse

Das wird blutig, brutal und haarsträubend spannend. Genau das macht «Reacher» ja aus. Da wird nicht raffiniert ermittelt und kombiniert, um herauszufinden, wer die Bösewichte sind. Er bahnt sich den Weg mit Kopfschüssen und Faustkämpfen, an deren Ende der Gegner im Beton ersäuft wird.

Manchmal fällt auch ihm nach so einem Kampf auf, dass es sich vielleicht gelohnt hätte, den einen oder anderen am Leben zu lassen, um ihn zu verhören. Aber he nu, lief halt anders.

Als moralischer Mensch darf man sich nicht zu viele Gedanken darüber machen, welche Grenzen Reacher regelmässig überschreitet. Das merkt auch der Cop Guy Russo (Domenick Lambardozzi). Er fleht Reacher dennoch an, nicht allzu viele Leichen zu hinterlassen, wenn er seiner nächsten Spur nachgeht. Mit mässigem Erfolg.

Eine Frau mit einem Bier in der Hand lächelt einen Mann an, der ihr gegenüber sitzt.
Allein, aber nicht ungeliebt. Das Wiedersehen mit Karla Dixon (Serinda Swan) führt zu einem kurzen Techtelmechtel. © Amazon Studios
Ein bisschen sympathisch ist Reacher aber schon

Es ist erstaunlich, dass die Figur von Reacher nicht so abstossend wirkt, wie sie eigentlich sollte. Natürlich hat Lee Child, der Autor der Buchvorlagen, seinem Helden noch ein paar Charakterzüge hinzugefügt, die ihn sympathischer erscheinen lassen. Reacher hat eine sensible Seite, liebt Blues, und zeigt sich manchmal auch als Zweifler.

Aber Reacher ist und bleibt eine Killermaschine. Er definiert, was Gerechtigkeit ist. Auf diese Prämisse der Serie muss man sich einlassen, dann wird man gut unterhalten. Und darf am Ende befriedigt zuschauen, wie der Held alleine in den Sonnenuntergang reitet auf dem Weg zu seinem nächsten Abenteuer.

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Besetzung: Alan Ritchson | Maria Sten | Serinda Swan | Shaun Sipos | Ferdinand Kingsley | Robert Patrick | Domenick Lombardozzi
Serie entwickelt von: Nick Santora
Genre: Action | Krimi
USA, 2023

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